Chapter 27 - Harry

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Als ich endlich im Flieger sitze, ist es bereits 18 Uhr in London. Früher habe ich keinen bekommen, denn egal wie sehr ich auch mit dem Flugpersonal diskutiert habe, es ging nicht anders.
Trotzdem bin ich dankbar, jetzt zwischen eingeklemmten Sitzen und Handgepäck, meinen Platz gefunden zu haben.

Erschöpft lehne ich meinen Kopf in den Sitz hinein, nur um zwei Sekunden später von einem Mädchen angesprochen zu werden.
„Bist du nicht Harry Styles von One Direction?", sie lächelt mir unsicher entgegen und umklammert ihre Handtasche, weshalb ich gar nicht anders kann, als zu ihr aufzusehen.
Ich zögere kurz. Verdammt, wieso muss ich vor Fans immer so schüchtern werden.
„Ja, ich bin Harry.", antworte ich wenig später und richte mich schon darauf ein, gleich einen Stift zum Unterschreiben in die Hand gedrückt zu bekommen. „Einfach nur Harry, ohne One Direction.", setze ich noch im flüsterten hinterher.
Aber ist sie anscheinend noch nicht am Ende mit ihrer Rede.
„Cool, was machst du hier? Wird One Direction wieder zusammen kommen? Hast du das von Louis gehört? Fliegst du jetzt zu ihm nach New York?"
Verdammt, wieso redet sie noch. Was will sie bitte von mir hören? Dass ich mir natürlich Sorgen um ihn mache, weil er mein Freund ist und er vermutlich sterben wird? Dass ich deshalb auch nicht davon ausgehen, dass One Direction jemals wieder zusammen kommen kann, weil dann ja schließlich fast die Hälfte fehlen würde.
Auf jeden fall würde meine andere Hälfte fehlen.
Ich schlucke.
„Willst du vielleicht ein Foto mit mir machen?", frage ich stattdessen und erhebe mich von meinem Sitzplatz. Enttäuscht sieht sie mich an, lächelt aber schließlich wieder, als ich meinen Arm um sie lege.
„Okay, dann ein Foto."
Wie automatisch grinse ich in die Handykamera ihres Smarphones und zeige das Peace Zeichen mit meiner immer noch schmerzenden Hand. Hoffentlich ist ihr das nicht aufgefallen...
Ich stelle mich jedenfalls darauf ein, dass wieder neue Gerüchte über mich verbreitet werden.
Dafür bin ich schließlich Harry Styles.

***

Nach 7 Stunden eines wirklich Nervenaufreibenden Fluges, indem ich mir wieder viel zu viele Gedanken gemacht habe, komme ich schließlich am Flughafen an.
Ich muss nicht auf meinen Koffer warten, da ich gar keinen bei mir habe.
Deshalb komme ich schneller als normal aus dem Gebäude wieder heraus, was vielleicht auch daran liegt, dass niemand weiß, dass ich hier bin. Nicht einmal mein Mamager, geschweige denn meine Freunde. Aber wäre dass nicht weiter schlimm, wäre da nicht die eine Person, von der ich unbedingt will, dass sie weiß, dass ich hier bin...

Der Schnee scheint bereits geschmolzen zu sein. Jedenfalls bekomme ich problemlos ein Taxi, dass mich als erstes zu meinem Apartment fahren soll.
Ich nenne dem Fahrer meine Adresse, auch wenn ich das normalerweise ungern mache.
Kaum setzt sich das Taxi in Bewegung, erhalte ich eine Nachricht von meiner Mum.

Kontaktname : Louis Tomlinson
Nummer: 1283 3729328

Ich starre perplex auf ihre Nachricht. Egal woher sie wusste, dass ich seinen Kontakt brauche, auf die Idee hätte ich auch schon früher kommen können. Immerhin bin ich vielleicht doch nicht der einzige, der seine Nummer besessen hat.
Dennoch nehme ich sie dankend an, schlage mir dafür aber nochmal innerlich gegen den Kopf.
Wenigstens weiß ich jetzt, was ich tun muss...

Ein im Takt schlagendes Piepen ertönt an meinem Ohr, als ich zum dritten Mal seine Nummer wähle. Er geht nicht ran.
Natürlich, warum sollte er auch, ich bin schließlich der größte Arsch gewesen, der man nur sein kann. Wenn es etwas gab, dass ich hätte richtig machen können, habe ich es definitiv verpasst zu tun.
Voller Verzweiflung fahre ich mir durch die strähnigen Haare und beiße mir auf die Unterlippe. Ich starte einen neuen Versuch, doch springt sofort seine Mailbox an...

Eigentlich wollte ich das nicht tun.

Ihm auf diese Art und Weise mitteilen, wie ich mich fühle.

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