𝐁𝐄𝐋𝐎𝐕𝐄𝐃 𝐑𝐈𝐒𝐊 - 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬 𝐞𝐯𝐚𝐧𝐬

𝟐 | 𝚐𝚎𝚝 𝚝𝚘 𝚔𝚗𝚘𝚠 𝚞𝚜

Die Blicke der Schauspieler werden mitleidig, aber Carina winkt ab. Obwohl sie bei dem Gedanken an Michael, ihren Ex, sofort wieder Wut und Trauer durchströmen, will sie hier kein Fass aufmachen. Sie strafft ihre schmalen Schultern und lächelt beruhigend in die Runde, »Mein Ex war ein wirklich mieser Kerl und nach dem, was er gemacht hat, bin ich froh ohne ihn zu sein. Wir brauchen ihn nicht.« Viola hebt feierlich ihre Kaffeetasse, »Hört hört. Auf starke Frauen!« Grinsend heben alle ihre Tassen, außer Carina, die ja noch keine hat.

»Möchtest du auch einen Kaffee? Ich habe sonst auch noch Limonade gekauft«, fragt der Schauspieler auch gleich und Carina nickt. »Ein Kaffee wäre perfekt, danke.« Er verschwindet im Haus und Carina setzt sich zu den anderen Frauen dazu.

Sie fragt Brooklynn, wie alt sie ist, und die Antwort, 11, überrascht die blonde Frau. »Wow, und schon so erfolgreich. Das ist beeindruckend! Macht es dir denn auch Spaß?«, das junge Mädchen nickt begeistert und beteuert, dass sie es liebt, als Chris mit Carinas Kaffee zurückkommt.

Selig lächelnd hält sie sich die dampfende Tasse vors Gesicht und atmet mit geschlossenen Augen den wunderbaren Duft ein. Dann hebt sie die graue Tasse an ihre Lippen und nimmt den ersten Schluck. Ihren Kopf legt sie genüsslich in den Nacken und wird sich schlagartig bewusst dass sie nicht alleine ist.

Die Schauspieler starren sie an und dann lachen alle gleichzeitig los. »Also da steht einer auf Kaffee«, grinst Gemma und Carina nickt. »Absolut. Ich trinke mehr Kaffee als Wasser. Als ich während Schwangerschaft und Stillzeit keinen trinken durfte, hatte ich regelmäßig einen Nervenzusammenbruch«, gibt sie zu und lächelt leicht schuldbewusst. »Das sollten wir definitiv ändern«, grinst Chris und Brooklynn nickt zustimmend.

»Wie heißen die beiden Zuckermäuse eigentlich?«, fragt Gemma irgendwann mit Blick auf die schlafenden Babys. »Der kleine Prinz heißt Mason und meine Teufelin heißt Kayla«, antwortet Carina und alle sind begeistert von den Namen der beiden.

»Also, ich weiß dass Chris aus Boston kommt, und ich bin aus South Carolina. Wo kommt der Rest von euch her?«, fragt Viola irgendwann. Brooklynn schaut erst in die Runde, ob jemand schon etwas sagen möchte, dann fängt sie einfach an, »Also ich komme aus Winter Springs in Florida«, grinst sie. »Aah, also auch ein Strandmädchen«, grinst Carina, »Ich habe als Kind immer davon geträumt am Strand zu wohnen. Ich komme aus Mount Carroll in Illinois. Meine Schwester und ich haben unsere Eltern beinahe jedes Wochenende überredet an den Spring Lake zu fahren, weil wir ja nicht einfach so ans Meer konnten«, schwelgt sie in Erinnerungen.

Chris betrachtet die Frau zu seiner Rechten und ist von ihrer warmen Ausstrahlung wirklich fasziniert.

Gemma fügt dem Gespräch noch hinzu, dass sie aus der Nähe von London kommt und es immer wieder liebt nach Hause zu fliegen. Dann fragt das ehemalige Bond-Girl, wie die großen Hunde von der Autorin heißen. Carina stellt die Hunde vor und Brooklynn will wissen, wo sie die beiden her hat.

»Milo, also den Retriever, habe ich aus China. Er wurde als Welpe adoptiert und als er zu groß wurde, haben sie das getan was die meisten Leute dort mit Hunden tun, die sie nicht mehr haben wollen: sie verkaufen sie an die Fleischindustrie. Über sie sozialen Medien habe ich von seiner Story gehört und sofort Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihn zu mir zu holen. Und jetzt ist er wie ein weiteres Baby für mich, obwohl er schon recht alt ist.«

»Wow, ich finde es so krank, dass die in manchen Ländern wirklich Hunde essen«, murmelt Viola und alle nicken. Um die Stimmung wieder etwas aufzulockern erzählt Carina, dass sie die alte Bernhardiner-Hündin aus dem Tierheim geholt hat. »Am Anfang konnte ich nicht mal ohne sie aufs Klo gehen, weil sie so starke Verlustängste hatte. Stellt euch mal vor, ihr sitzt auf der Toilette und ein riesiger Hund starrt euch aufmerksam an!« Damit lachen alle und beobachten eine Weile die Hunde, die nahe beieinander auf der Wiese liegen und die Sonne genießen.