𝟏𝟐 | 𝚜𝚑𝚘𝚌𝚔𝚜

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𝚕𝚊𝚜𝚝 𝚝𝚒𝚖𝚎:

»Carinas Magen zieht sich voller Angst und Ekel zusammen als sie seine Hände auf ihrem Körper spürt...«

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I-I Chris

Chris steht gerade bei einigen der Statisten, die Fotos mit ihm machen wollen. Klar, er liebt seine Fans über alles, aber gerade würde er viel lieber mit einer hübschen blonden Autorin einen Kaffee trinken. Oder sie dazu zwingen ein Glas Wasser zu trinken... bei dem Gedanken muss er schmunzeln, als er plötzlich am Arm weggezogen wird.

»Brooklynn? Was ist denn los?«, fragt er verwirrt, als seine junge Kollegin ihn immer weiter von den bedröppelt drein schauenden Statisten wegzerrt. »Carina! Dieser Typ lässt sie einfach nicht in Ruhe!«, ruft sie angestrengt vom ziehen. Doch das muss sie nun nicht mehr, denn Chris läuft jetzt von alleine neben ihr her.

Brooklynn deutet keuchend auf eine abgelegene Ecke des Geländes auf dem sie drehen und bleibt dann stehen, während Chris noch ein bisschen schneller läuft. Als er um die Ecke kommt trifft ihn fast der Schlag: Carina steht an die Wand gepresst da und versucht mit aller Kraft den Typen von sich wegzudrücken. Doch der begrapscht sie weiter, fasst ihr an den Hintern und grinst sie pervers an.

»Komm schon Püppchen, du willst doch wissen wie es ist von einem echten Mann gefickt zu werden!«

Als Chris das hört, brennen bei ihm alle Sicherungen durch. Er stürmt auf den Typen zu, reißt ihn von Carina weg und lässt seine geballte Faust in seine hässliche Visage krachen.

»Echter Mann? Echter Mann?! Kein echter Mann würde eine Frau jemals so behandeln, du verdammter Scheißkerl!«, schreit er vollkommen außer sich. Am liebsten würde er dem Kerl die Scheiße aus dem Leib prügeln.

Er zuckt nach vorne um seinen Plan auszuführen, als er etwas an seiner Brust spürt. Carina presst sich an ihn wie ein verängstigtes Rehkitz, als würde sie versuchen sich in seiner Brust vor dem Mistkerl zu verstecken.

Sie zittert am ganzen Leib und er wundert sich ehrlich gesagt dass sie nicht weint. Sie steht wohl unter Schock... Sofort schlingt er seine Arme um sie, zieht sie noch näher zu sich und streicht ihr beruhigend über den Rücken.

»Schhht, es wird alles gut, es ist vorbei. Ich bin bei dir, ich lasse nicht zu dass er dich wieder anfasst«, murmelt er. Carina reagiert nicht, krallt sich bloß noch mehr in sein Shirt.

»Du verdammter Mistkerl! Ich zeig dich an! Deine Karriere ist vorbei! Ich werde allen sagen, was du mit mir gemacht hast, du Arsch!«, schreit der Typ und hält sich die blutende Nase.

Durch das ganze Geschrei, und auch dank Brooklynn, kommen gerade noch andere um die Ecke, inklusive der Russo-Brüder und zwei Security-Männern. »Was ist denn hier los?«, will Joe wissen. »Was hier los ist? Dieses Schwein hat mich geschlagen! Das ist passiert! Ich schwöre ich verklage euch alle!«

Chris spannt sich an, Wut rauscht durch seine Adern und das ist das erste Mal in seinem Leben, dass er sich wirklich vorstellen kann einen Mord zu begehen. Dennoch versucht er für Carina ruhig zu bleiben, denn seit der Kerl wieder durch die Gegend brüllt, hat sie sich wieder in seinen Armen verkrampft und zuckt hin und wieder zusammen.

»Chris?«, fragt Anthony, der mit der Situation ziemlich überfordert ist. »Ich habe ihn geschlagen, wenn er will dann soll er mich doch verklagen. Dann sage ich eben vor Gericht aus, dass er versucht hat Carina zu vergewaltigen«, presst er mühsam ruhig raus und widmet sich dann ganz der verstörten Frau in seinen Armen.

»Er ha- oh mein Gott. Mike, Luke, haltet ihn fest. Wir rufen die Polizei.« Alle sind total geschockt und die beiden Sicherheitsmänner führen den immer noch blutenden Mistkerl in ein leeres Büro, um ihn später der Polizei zu übergeben.

***

Chris hat unterdessen Carina nach drinnen getragen und sich mit ihr auf das Sofa in der Umkleide gesetzt. Sie sind alleine und sie hat noch immer nichts gesagt oder sonst irgendwie reagiert. »Carina?«, fragt Chris sanft, aber sie nimmt ihn kaum wahr.

Er kniet sich vor das Sofa, genau vor sie und nimmt ihre Hände einfach in seine. Er sagt kein Wort, ist einfach für sie da wenn sie ihn braucht. Irgendwann wird ihr Blick etwas klarer, sie erkennt seine Hände, die mit ihren auf ihren Oberschenkeln liegen. Sie registriert die aufgeschürften Knöchel seiner rechten Hand. Die, mit der er dem Kerl...

Ganz langsam entzieht sie ihm ihre rechte Hand und streicht dann vorsichtig über die roten Stellen. Erst als Chris scharf die Luft einzieht, wird sie vollkommen in die Realität katapultiert. Plötzlich versteht sie, was gerade passiert ist, versteht was passiert wäre, wenn Chris sie nicht gerettet hätte.

Carina schaut zu ihm auf, sieht in seine blauen Augen und irgendwas in seinem Blick gibt ihr die Kraft auch das letzte bisschen Kontrolle abzugeben, all ihre Gefühle zuzulassen.

Ein ersticktes Wimmern löst sich aus ihrer Kehle und plötzlich kann sie gar nicht mehr aufhören zu weinen. Herzzerreißend schluchzt sie und bekommt kaum noch Luft dabei. Sofort reagiert Chris.  Er setzt sich wieder auf das Sofa und zieht die zitternde Frau auf seinen Schoß.

Sie umklammert ihn als wäre er alles was sie hält, als wäre er der Rettungsring der sie vorm Ertrinken bewahrt.

***

Es dauert lange bis Carina sich beruhigt, aber irgendwann liegt sie nur noch erschöpft in Chris' Armen, das Gesicht an seinem Hals vergraben und die Arme immer noch in seinem Nacken verschränkt. Chris denkt nicht mal dran sie loszulassen, sondern zieht sie vielmehr noch ein bisschen näher an sich.

Irgendwann zieht sie noch einmal die Nase hoch und dann kann Chris ein schwaches 'Danke' in der Nähe seines Ohrs vernehmen. Immer wieder küsst er ihre Schläfe, »Ist schon okay. Du musst dich nicht bedanken. Es ist alles gut."

»Tut es weh?«, krächzt sie kraftlos. Erst muss er nachdenken, dann wird ihm klar dass sie seine Hand meint. »Nein. Es tut nicht weh. Das einzige was mir wehtut, ist dich so leiden zu sehen«, erwidert er ehrlich und könnte schwören sie an seinem Hals lächeln zu spüren.

Eine Weile später löst sie sich leicht von ihm und schaut ihn an. Ihre Augen sind rot vom Weinen und es schimmern immer noch Tränen in ihnen. Sanft umfasst er ihr Gesicht mit seinen Händen, lässt sie sicher fühlen und die Augen schließen. »Willst du darüber reden?«, fragt er vorsichtig, aber sie schüttelt den Kopf. »Lenk mich ab. Bitte.«

Verstehend nickt er, dann zieht er sie wieder an seine Brust und dreht sie ein bisschen, sodass sie jetzt seitlich auf seinem Schoß sitzt und sich gemütlich an seine Brust lehnen kann. Dann fängt er an ihr Geschichten aus seiner Kindheit zu erzählen, von sich und Scott und von seinen Schwestern Carly und Shana.

»Soll ich dich nach Hause bringen?«, fragt er nach fast einer Stunde und sie nickt müde. Einfach so hebt er sie wieder hoch und trägt sie zu seinem Auto. Er schnallt sie sogar an und küsst ihre Stirn bevor er die Beifahrertür schließt. Anthony und Joe sind die einzigen, die noch am Set sind, also verabschiedet Chris sich schnell und setzt sich dann auf den Fahrersitz.

»Wir haben morgen alle Frei bekommen. Ein langes Wochenende. Wenn du möchtest können du und die Kinder morgen zu mir kommen. Natürlich nur wenn du willst. Aber vielleicht tut die Ablenkung dir gut...«, durchbricht er nach einigen Minuten die Stille.

Carina dreht den Kopf vom Fenster weg zu ihm, betrachtet sein Profil mit dem Dreitagebart, der ihr so gefällt und nickt langsam. »Das klingt schön«, murmelt sie schläfrig und lächelt leicht.

Erleichtert schaut Chris zu ihr und lächelt ebenfalls. »Wenn ihr Badesachen mitnehmt können wir in den Pool, auch die Hunde wenn sie wollen«, schlägt er vor, aber Carina ist mit dem Kopf gegen das Fenster gelehnt eingeschlafen.

Chris fährt so vorsichtig wie möglich, damit sie ruhig schlafen kann, denn die Ruhe kann sie jetzt auf jeden Fall gebrauchen. Er hofft nur dass sie das heutige Geschehen schnell verarbeiten kann, und dass er helfen kann wenn sie ihn an ihrer Seite braucht.

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✩𝐛𝐢𝐭𝐭𝐞 𝐯𝐞𝐫𝐠𝐞𝐬𝐬𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐳𝐮 𝐯𝐨𝐭𝐞𝐧✩

𝐁𝐄𝐋𝐎𝐕𝐄𝐃 𝐑𝐈𝐒𝐊 - 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬 𝐞𝐯𝐚𝐧𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt