𝐁𝐄𝐋𝐎𝐕𝐄𝐃 𝐑𝐈𝐒𝐊 - 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬 𝐞𝐯𝐚𝐧𝐬

𝟏𝟕 | 𝚜𝚌𝚘𝚕𝚍𝚒𝚗𝚐

I-I Chris

»Ich verstehe es einfach nicht. Habe ich irgendwas verpasst oder irgendwas getan wovon ich nichts mehr weiß?« Verwirrt rauft Chris sich die Haare und schaut zum wiederholten Male auf sein Handy ob Carina ihm mittlerweile geantwortet hat.

»Wir haben uns doch so gut verstanden und Kayla und Mason sind solche Engel und nach unserem Kuss dachte ich, dass wir es vielleicht miteinander versuchen würden...«, fragend schaut der blonde Schauspieler zu seinem Freund und seinem Bruder, die beide mit je einer Flasche Bier gegenüber von ihm sitzen.

»Hat sie denn gar nichts mehr geschrieben? Hat sie deine Nachrichten überhaupt gelesen?« Scott versucht seinem Bruder zu helfen, er hat ihn noch nie so erlebt.

Chris hat schon einige Beziehungen in seinem Leben gehabt, aber keine Frau hat ihn je so verrückt gemacht wie Carina.

»Sie hat sie gelesen, vor zwei Tagen schon...« Chris schaut bedrückt wieder auf das Display seines Handys, das ihm aber lediglich einige Mails und Benachrichtigungen von Twitter anzeigt.

»Vielleicht hat sie sie gelesen, aber keine Zeit gehabt zu antworten und dann hat sie es vergessen...?«, überlegt Seb und nippt an seinem Bier. »Daran habe ich auch schon gedacht, deshalb habe ich sie gestern Abend angerufen, aber sie ging gar nicht erst ans Handy... «

Frustriert greift Chris erneut nach seinem Handy, aber wieder nichts. Genau wie die letzten vierundsiebzig Male, die er hoffnungsvoll auf das leere Display gestarrt hatte. Er trinkt den letzten Schluck seines Bieres und nimmt sich direkt das Nächste.

»Oh man... um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung was du jetzt tun solltest«, gibt Seb zu und betrachtet seinen Freund mitleidig.

»Ich meine«, fängt Scott an, »in einem der Filme die ihr manchmal dreht, würdest du jetzt an einem regnerischen Abend bei ihr auftauchen, ihr würdet euch wegen ihrer unterdrückten Gefühle anschreien und dann einen Softporno auf der Straße drehen.«

»Sehr hilfreich«, sagt Chris trocken, obwohl er die Idee gar nicht soo furchtbar findet...

I-I Carina

»Vielen Dank dass du heute wieder auf die beiden aufgepasst hast, Fran. Ich bin völlig in die neue Buchidee vertieft. Vor Allem am Anfang ist das immer total intensiv, ich habe das Gefühl meine Hauptcharaktere wären echte Menschen, die ich gerade ganz neu kennenlerne!«

Carina sitzt mit ihrer Nachbarin in der Küche, trinkt ein Glas Wein und isst das Essen, das Francine für sie gekocht hat. »Ich weiß ehrlich nicht was ich ohne dich tun würde, Fran. Du bist immer für uns da, kümmerst dich und sorgst dich um uns, du bist einfach wie ein Engel, der vom Himmel gekommen ist um unser Leben zu vervollständigen!«

Die ältere Französin stellt ihr Weinglas weg und nimmt Carinas Hand, »Ma fille, du und die Kinder seid so großartig. Am liebsten würde ich euch adoptieren und nicht zulassen dass ihr mein Leben je wieder verlasst.«

Und jetzt wird es Carina zum ersten Mal wirklich klar: Fran vermisst es Mutter zu sein. Sie hatte sich immer alleine um ihre Kinder gekümmert und die leben jetzt ewig weit weg. Sie vermisst es gebraucht zu werden und eine chaotische Familie um sich zu haben.

»Fran, Kayla und Mason haben einen wundervollen Großvater und zwei perfekte Großmütter. Ich bin froh, dass meine Eltern immer da sind und jederzeit herfahren würden, wenn ich Hilfe bräuchte, aber noch dankbarer bin ich dafür, dass sie noch eine großartige Großmutter dazu bekommen haben. Du bist längst Teil der Familie, ich hoffe das weißt du.«

Gerührt wischt sich Fran zwei Tränen weg. »Carina, ich muss dir etwas gestehen, ma fille.«

Oh Gott, bitte lass sie mir jetzt nicht sagen dass sie todkrank ist, das würde ich nicht verkraften!, denkt Carina und greift instinktiv wieder nach ihrem Rotwein. »Was denn, Fran?«