𝐁𝐄𝐋𝐎𝐕𝐄𝐃 𝐑𝐈𝐒𝐊 - 𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬 𝐞𝐯𝐚𝐧𝐬

𝟑𝟑 | 𝚒𝚝'𝚜 𝚘𝚏𝚏𝚒𝚌𝚒𝚊𝚕!

✧ 𝐰𝐨𝐫𝐝𝐜𝐨𝐮𝐧𝐭: 𝟑.𝟔𝟎𝟐 ✧
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Frank hatte Michael nie gemocht. Irgendwie schien er schon damals gespürt zu haben, dass etwas mit ihm nicht stimmte, konnte es aber nie wirklich greifen. Stattdessen musste er zusehen, wie seiner Tochter das Herz gebrochen wurde und sie unglücklich ans andere Ende des Landes vor ihren Erinnerungen floh. Aber jetzt, wo er sie mit Chris sieht, fällt es ihm beinahe schwer zu glauben, dass der Schauspieler nicht der leibliche Vater von seinen Enkeln ist, so liebevoll und bedingungslos wie er sich um sie sorgt und kümmert.

Generell scheinen die vier eine Familie geworden zu sein, die einander glücklich macht und zusammenhält, egal wie schwer die Zeiten sind. Besonders jetzt, wo sie durch den Tod von Francine so stark auf die Probe gestellt werden, kann man erkennen, dass diese Familie eine gute Chance auf ein ›Für Immer‹ hat. Genau das, was Eltern ihren Kindern wünschen.

Er respektiert Chris sehr. Er hatte das Interview von ihm gesehen, wo er und sein Bruder Carina verteidigt haben und auch von Joan hat er nur Gutes gehört, und seine jüngste Tochter hatte bisher an jedem Freund von ihrer großen Schwester etwas auszusetzen gehabt.

Chris könnte nicht glücklicher sein, all diese Dinge von Carinas Vater zu erfahren, während sie zusammen in dessen Garten werkeln. Er selbst hat zwar nicht unbedingt einen grünen Daumen, aber er lernt sehr gerne dazu und Frank scheint es zu genießen sein Wissen und seine Leidenschaft mit jemandem zu teilen.

Gerade topfen sie Tomaten um, als er sich zu dem Blonden umdreht und ihn einige Sekunden lang nachdenklich beobachtet. »Hast du vor meiner Tochter einen Antrag zu machen?«, fragt er dann und Chris fällt vor Schreck der Tonkübel aus den Händen. »W-wie bitte?«, fragt er und kratzt sich nervös am Nacken.

»Ich glaube du hast mich verstanden«, schmunzelt Frank und sieht ihm fest in die Augen. Chris zögert, dann zieht er sein Handy aus der Hosentasche, sucht darauf kurz etwas und hält Carinas Vater dann das kleine Gerät entgegen. Der pfeift beeindruckt durch die Zähne. »Verflucht, das nenne ich mal einen Ring!«, sagt er anerkennend und sieht von dem Display zu dem Freund seiner Tochter. »Bau keinen Scheiß, Junge«, bittet er dann ernst und Chris nickt.

»Ich würde Rina niemals absichtlich weh tun«, beteuert er, »weder ihr noch den Kindern. Ich liebe die drei und möchte mein Leben lang dafür sorgen, dass sie glücklich sind.«

Frank lächelt ihn an. »Daran zweifel ich nicht, Junge. Ich denke es wird bald schon Zeit, dich offiziell in der Familie willkommen zu heißen.« Chris' Herz schlägt schneller, als er diese Worte hört. Sie bedeuten ihm viel. Unendlich viel. Es macht ihn stolz, dass Carinas Eltern, denen sie so nahe steht wie er den seinen, ihn mögen und gerne an der Seite ihrer Tochter sehen.

»Also, hast du dir alles von der Seele geredet, oder müssen meine armen Pflanzen noch länger auf ihr neues Zuhause warten?«, fragt Frank dann und grinst dabei so breit, dass sich die Lachfalten um seine Augen und Mundwinkel vertiefen. Lachend legt Chris den Kopf in den Nacken und geht in die Hocke, um den zerbrochenen Topf aufzusammeln, den er fallen gelassen hatte, als sein zukünftiger Schwiegervater ihn gelesen hatte, wie ein offenes Buch.

Die Scherben schmeißt er in einen Bottich, der für den Abfall einige Meter weiter hinten steht und erkennt einen kleinen Blondschopf hinter einem Baum stehen. Den Zeigefinger an der Lippe, als wolle sie gleich reinbeißen, steht Kayla da und grinst ihn an. Die blonden Haare etwas zerzaust, keine Schuhe an den kleinen Füßen, nur die weißen Socken, die mittlerweile garantiert eine andere Farbe haben. Zumindest von unten.

»Hey mein Engel«, grinst er sie an und geht in die Hocke. Als sie mit noch leicht unsicheren Schritten auf ihn zu torkelt, aber mit jedem gemeisterten Schritt sicherer wird und sogar die Arme zu ihm ausstreckt, kann sein Herz nicht anders als zu schmelzen. Als sie bei ihm ankommt, umfängt er ihren kleinen Körper mit seinen Händen und hebt sie hoch, als hätte sie soeben gelernt zu fliegen.