16. Dezember 2016: Bruce

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Anmerkung: (d/N) = dein Name, (d/h/F) = deine Haarfarbe
Zeitliche Einordnung: Nicht Teil der MCU-Timeline

Wann holt ihr euren Christbaum? Oder habt ihr einen aus Plastik? ;)
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„Ist der 16. Dezember nicht schon etwas früh, um einen Baum zu holen, (d/N)?", fragt Bruce skeptisch, während er neben dir auf dem Sofa sitzt und beim Prasseln des Kaminfeuers und einer Tasse warmen Kakao dir über die Schulter blickt. Gerade googlest du verschiedene Locations, um einen besonders schönen Baum für dieses Jahr zu besorgen. Zwar bevorzugen viele Amerikaner ja einen Baum aus Plastik, die mittlerweile ja auch ganz hübsch aussehen und noch dazu recht preiswert und ohne viel Aufwand das Jahr über im Keller gelagert werden können, aber du siehst es überhaupt nicht ein, deine Tradition eines echten Baumes zu verwerfen. Bruce hatte noch argumentiert, dass es doch umweltfreundlicher wäre, wenn man keinen echten Baum abholzt und dafür in einen aus Plastik investiert, aber nachdem du ihm eine Studie gezeigt hattest, die besagt, dass ein Plastikbaum erst nach über 20 Jahren in Gebrauch rentabler als ein echter Baum ist, hatte sich der Wissenschaftler überzeugen lassen. Jetzt suchst du nach schönen Weihnachtsbaum-Farmen in eurer Nähe und denkst wehmütig an einen Bauernhof in deiner Heimat, auf dem du und deine Familie damals immer einen Baum geholt hatten. Dabei hattet ihr ein ganzes Event mir Glühwein und Plätzchen mit den Bauern gemacht und wart anschließend in den angrenzenden Wald gegangen um dort den Baum selbst mit einer Axt zu fällen, sodass er schön frisch war. Somit war der 16. Dezember auch nicht zu früh, so ein Baum hält sich schließlich schon eine Zeit. „Aber umso früher man ihn holt, umso mehr hat man von ihm! Und außerdem kann man ihn doch vor Weihnachten viel mehr wertschätzen, wenn die Vorfreude auf das Fest noch da ist, als wenn man den Baum erst einen Tag vor Weihachten holt und dann die ganze weihnachtliche Stimmung nach vielleicht einer Woche verflogen ist. Und erst der schöne Geruch nach Tanne, der den Raum erfüllt und das schöne authentische Grün eines echten Baumes...", schwärmst du, um Bruces Frage ausführlich zu beantworten. „Jaja, schon gut, ich verstehe ja was du meinst. Wir werden ja sehen, was für einen Baum wir finden. Hast du schon einen Anbieter gefunden?"
„Ja... schau mal, diese Farm sieht ganz nett aus.", meinst du und zeigst Bruce ein paar Google-Fotos auf deinem Handy. Die Bilder zeigen eine reichlich geschmückte Farm mit Schildern die mullled Wine anbieten. Im Hintergrund siehst du wie die Bauern aus Stroh eine Pyramide gebaut haben, auf der Kinder in einem abgegrenzten Bereich spielen und ein weiteres Foto bildet Reihen von prächtigen Bäumen ab. Alle schon fertig geschlagen, allerdings weist ein Info-Banner auf einem der Bilder darauf hin, dass es auch einen angrenzenden Wald gibt, in dem man ähnlich wie bei euch daheim auch selbst einen Baum auswählen und schlagen kann. Ein sehr überzeugendes Argument. Die Farm ist mit dem Auto anscheinend eine Stunde entfernt, was machbar ist und du freust dich schon, wie damals auch einen ganzen Tag für diese Aufgabe zu verwenden. Es gibt doch nichts besseres als das, um in den Chirstmas-Spirit zu kommen.
„Okay, ja, die sieht gut aus.", meint Bruce und wuschelt dir über deine (d/h/F) Haare, bevor er dir einen kleinen Kuss auf deine Stirn gibt. Er ist zufrieden, wenn du zufrieden bist. „Aber du fährst!"

Nach einer Autofahrt, die dann doch etwas länger als nur eine Stunde gedauert, aber die ihr euch dafür mit den Klassikern von Weihnachtsliedern versüßt hattet, kommt ihr mit knirschenden Reifen über einen teilweise verschneiten Kiesweg an der Farm an. Der Himmel ist etwas bewölkt, doch hier und da scheint die Sonne durch und die Atmosphäre ist alles in allem sehr angenehm. Ihr habt euch vorsorglich warm angezogen, da ihr wisst, dass ihr wohl lange an der frischen Luft verbringen werdet, aber für einen Dezember in New York ist es ungewöhnlich warm und die Reste von einem Schneefall von vor letzter Woche schmelzen so vor sich hin. Auch gut, besser als wie wenn ihr in ein schlimmes Schnee-Unwetter geraten wärt, was in New York recht oft vorkommt.
Die Farm sieht tatsächlich so aus, wie auf den Bildern und auch wenn du zugeben musst, dass sie etwas von dem amerikanischen Weihnachts-Kitsch hat, den du manchmal echt etwas too much findest, beginnen deine Augen im Anblick der grünen Bäume und der Lichterketten überall doch zu glänzen. Ein Schild weist euch auf den Eingang und die verschiedenen abgegrenzten Areale hin: Je nach Standort des Baumes hatte dieser einen anderen Preis. Ein weiteres Schild soll Gäste zu einem Stand mit heißen Getränken einladen und wiederum ein anderer Hinweis erklärt, dass wenn man einen Baum im Wald schlagen will, man bitte den Farmer ansprechen soll.
„Okay, was als erstes? Erst was zu Trinken oder willst du dir davor die Bäume ansehen?", fragt Bruce dich. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!", erwiderst du grinsend und ziehst in an seinem Ärmel zu den Bäumen. Er folgt dir lächelnd. Du willst den bereits geschlagenen Bäumen erstmal eine Chance geben und siehst dir die verschiedenen Sorten an, die teilweise unterschiedliche Grüntöne oder Wachsarten haben. Hier und da siehst du einige schöne Exemplare, aber diese sind dann leider entweder zu teuer oder zu groß. Eure Wohnung und euer Auto, mit dem ihr den Baum schließlich nach Hause fahren müsst, lassen maximal 2 Meter zu. „Stell dich mal neben den Baum.", ordnest du Bruce an, der dir somit als lebendiger Maßstab dient. „Der ist genauso groß wie du, das sollte passen!". „Ist das jetzt was gutes oder was schlechtes, fragt Bruce, der mit seinen 1,73m natürlich um einiges kleiner als sein Alter Ego Hulk ist. Er hatte schon oft betont, dass er gerne größer wär, da manche Leute von seiner etwas geringeren Größe als Bruce Banner etwas überrascht sind. Aber als Größenvergleich mit dem Baum ist diese Größe ideal. „Das ist natürlich was gutes, Schatz.", bestätigst du und gibst deinem Freund einen Kuss auf die Wange. „Du bist so oder so der Größte für mich.", meinst du zwinkernd.
„Wollnen wir uns diesen Baum erstmal merken?", schlägt Bruce vor und deutet noch auf ein weiteres Areal und dann auf den Wald, der hinter dem Farmhaus in vielleicht 100 Metern beginnt. Ein Traktor fährt gerade eine Familie, die scheinbar einen frischen Baum im Wald gefunden hat zurück zum Parkplatz, wo sie den Baum in ihr geräumiges Familien-Auto verladen. „Gerne", sagst du und hakst dich bei Bruce ein.
Im letzten Areal mit bereits geschlagenen Bäumen sticht dir kein besonders schöner Baum ins Auge. Sowieso brennst du darauf, auch die Bäume im Wald zu betrachten. Du hast so ein Gefühl, dass dich die Bäume dort mehr überzeugen werden. „Schatz, lass uns den Bauern fragen, ob er auch mit uns in den Wald fährt.", bettelst du Bruce an und er wuschelt dir als Antwort nur erneut über deinen Kopf, sodass deine Mütze verrutscht. „Hey", lachst du und rückst sie wieder zurecht, aber du nimmst das als ein „Ja".
„Entschuldigung, wir haben das Schild gesehen, dass sie auch noch frische Bäume im Wald stehen haben.", sprichst du den Bauern an, der schon auf neue Kunden wartend mit verschränkten Armen vor seinem Traktor steht. „Klar, gerne, steigen's auf.", erwidert dieser brummig und weist euch eure Plätze neben dem Fahrersitz in der offenen Fahrerkabine zu. Über ein Trittbrett erreicht ihr die höher gelegene Sitze und Bruce hilft dir bereitwillig nach Oben - ganz der Gentleman der er ist. „Dankschön.", sagst du und drückst lächelnd seine behandschuhte Hand. Er legt nur wortlos einen Arm um dich, dann geht es los. Mit lautem Aufröhren des Motors startet der Traktor und ihr fahrt mit dem breiten Reifen über den rumpeligen Feldweg zum Waldrand und in das dunkle Grün hinein.
Die kühle Waldesluft versetzt dich sofort in alte Zeiten und mit einem Hauch Nostalgie bewunderst du den moosigen Boden und die nadeligen Äste, an denen hier und da kristallene Tropfen von tauendem Schnee hängen. Hier ist es ganz still und du und Bruce rücken näher zusammen und genießt die waldige Umgebung, bis der Bauer seinen Traktor an einer Kurve stoppt und euch bedeutet, dass ihr aussteigen sollt. Schwungvoll springst du auf den etwas matschigen Boden und wendest dich neugierig zu euerem Fahrer.
„So, da drüben auf der Lichtung haben wir alle Bäume, die dieses Jahr groß genug sind, um geschlagen zu werden. Das machen mittlerweile nicht mehr viele Anbieter hier, die meisten Kunden wollten es schnell haben oder viele Farmen haben gar keinen eigenen Wald mehr und beziehen die Bäume von woanders.", erklärt der Bauer stolz. Auch ohne seine Erklärung weißt du, dass das hier etwas besonderes ist und du willst das Baumschlagen mit so viel Feierlichkeit zelebrieren, wie es der Baum, für den ihr euch schließlich entscheiden werdet verdient. Nichts mit schnell mal einen Baum bei der nächstbesten Tankstelle kaufen, schließlich hast du dich ja aus einem Grund für diese Farm entschieden.
Andächtig machst du ein paar Schritte auf die Lichtung, während dir Bruce folgt und der Bauer wieder seine Haltung vor dem Traktor einnimmt. Jetzt, ohne das Geräusch des Motors ist es noch stiller und du fühlst dich so, als wärt ihr nur zu zweit unter einer gläsernen Kugel eingeschlossen. Wie eine Schneekugel. Bruce betrachtet von der Seite dein verträumtes Lächeln, während ihr zwischen den Tannen umherwandert. Alleine die Tatsache, dass diese Bäume noch mit dem Waldboden verankert sind, machte schon viel aus und du berührst die saftig grünen Zweige als du suchend umherstreifst.
Die Lichtung ist nicht besonders groß, aber zwischen den Tannen, die alle nicht höher als 2 bis 3 Meter waren, kommst du dir vor, wie in einem Labyrinth. Hier und da siehst du einen Stumpf, wo frühere Kunden schon ihren Baum gefunden hatten, doch es gab noch immer mehr als genug Auswahl. Es kommen fast alle Bäume für dich in Frage, außer die, die eure Größenvorgaben überschreiten. „Wir können nicht alle mitnehmen, (d/n)", scherzt Bruce, der deine Gedanken gelesen zu haben scheint. Du drehst dich lachend zu ihm um und stolperst dabei fast über eine verstreute Waldeswurzel. „Achtung.", sagst Bruce, doch fängt dich schon auf und dein Fall wird verhindert. „Sorry, ich seh wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht." meinst du schmunzelnd und siehst zu ihm auf. „Der war schlecht.", antwortet Bruce, aber drückt dich kurz an sich, dann lässt er dich weiterstöbern.
„(D/N), schau mal, was ist mit dem hier.", schlägt Bruce plötzlich vor und marschiert auf eine einsame Tanne zu, die in der Mitte einer kleineren Lichtung am Rande des Areals steht. Sie ist genauso groß wie er, passt also größentechnisch und scheint auch sonst perfekt symmetrisch und schön gewachsen zu sein. „Die müssen wir mitnehmen.", entscheidet Bruce und umrundet den Baum nickend. Stolz über seine Entdeckung sieht er dich fragend an. „Was meinst du?"
„Er ist wunderschön", hauchst du und nickst ebenfalls. „Der steht auch so alleine hier."
Die Entscheidung ist getroffen. Bruce hatte wohl den richtigen Sinn gehabt und er ist froh, dass du ihm zustimmst. Ihr wollt schon zurück zum Traktor gehen, um dem Bauern Bescheid zu geben und um die Axt zu bitten, die er zu Verfügung stellt, da bleibst du zögerlich stehen.
„Bruce.... Ist es nicht doch vielleicht etwas schade, diesen schönen Baum abzuholzen, nur um ihn dann für ein paar Wochen in das Wohnzimmer zu stellen und dann... wegzuwerfen?", fragst du etwas kleinlaut. Die Konversation, die ihr über echte Bäume versus Plastikbäume geführt hattet, bereitet dir jetzt zugegebenermaßen ein schlechtes Gewissen. Vielleicht sollte man dann doch einen Baum nehmen, der bereits geschlagen wurde?
„Ach Schatz.", seufzt Bruce und nimmt dich in den Arm. „Bist du dir sicher?"
„Ja... es wäre dann doch irgendwie schade. Und für die Umwelt...". „Hast du ein schlechtes Gewissen?"
Du nickst und er muss irgendwie grinsen. So süß siehst du aus mit deinem besorgten Blick.
„Warte mal, ich habe da eine Idee, (d/N)", sagt er da plötzlich. Neugierig siehst du ihn an. „Ich hoffe dass das kein Problem für den Bauern ist, aber warum nicht?"

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