5. Dezember 2016: Tony

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Anmerkung: (d/n) = dein Name
Zeitliche Einordnung: Nach Avengers - Age of Ultron

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Schlaflos starrs du an deine dunkle Zimmerdecke. Dein Rücken tut dir mittlerweile schon weh, weil du dich schon so oft umgedreht hast, um endlich einzuschalfen. Aber es ist zwecklos. 4:38 Uhr zeigt die Leuchte deines Weckers an und Tony ist noch immer nicht zurück gekehrt. Irgendetwas stimmt nicht, denkst du immer wieder beunruhigt. Er hätte schon vor Mitternacht da sein sollen. Genau genommen müsste er schon vor zwei Tagen von der Mission, auf die er sich mit Natasha und Clint begeben hat, zurück gekommen sein, aber diese wurde verlängert- Warum weist du nicht. Klar, Tony hält es ja nie für nötig, mich auf dem Laufenden zu halten, denkst du verärgert und wirfst dich erneut herum. Das macht doch keinen Sinn! Aber was kann ich schon machen?
Du weist weder, wo er ist, noch was der Grund der Mission ist, denn Tony hielt es für klüger, dir so wenig wie Möglich zu erklären, damit du in Sicherheit bist. Allerdings bringt dir das jetzt auch nicht viel.
Seufztend beschließt du, dir ein Glas Wasser zu holen, schwingst deine Beine aus dem Bett und wickelst einen Morgenmantel um dich. Leise schleichst du zu deiner Zimmertür und auf den Flur hinaus über die Treppe ins Wohnzimmer. Der ganze Avengersturm liegt in vollkommener Stille da, denn du bist die einzige Anwesende, wenn man JARVIS nicht mitzählt. Ein leeres Gefühl macht sich in dir breit, das Gefühl, zurück gelassen worden zu sein. Steve ist nach Washington gezogen, Bruce ist auf einem Yoga-Fortbildungskurs und Thor in Asgard auf einem... Familientreffen, oder so ähnlich. Und aus irgendeinem Grund wollte dich Tony nicht mit auf die Mission nehmen...
Ob ich Steve anrufen soll?, denkst du, aber dann wird dir klar, dass er um diese Uhrzeit wahrscheinlich nicht besonders erfreut sein würde, von dir zu hören. Also schnappst du dir in der Küche ein Glas, füllst es mit Wasser und setzt dich auf den Boden, vor die riesigen Fenster der Küche. Die Aussicht von hier oben über ganz New York mit seinen vielen Wolkenkratzern beeindruckt dich immer wieder, denn egal zu welcher Zeit scheint etwas los zu sein und schon fühlst du dich etwas weniger einsam. Tausende Lichter schweben unter dir, und weitere Hunderte kreuzen den Himmel als Flugzeuge. Aber Tony lässt noch immer auf sich warten.
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Die Mission ist eigentlich ganz gut verlaufen, aber dann haben haben die Roboter angefangen, mit Bomben um sich zu werfen. Sofort wurden Natascha, Clint und Tony aufgeteilt. Jetzt ist jeder auf sich alleine gestellt. Sie befinden sich auf einem verlassenen Firmengelände, wodurch zumindest keine Zivilisten in Gefahr sind, aber nun hat sich die Umgebung in das reisnte Minenfeld verwandelt. "Romanoff, Barton, wo seid ihr? Das Signal ist irgendwie zu schwach, ich kann euch nicht orten." Tony fliegt in seinem Ironman Anzug in der Dunkelheit durch Schwaden aus Rauch und versucht, jeden Roboter in die Luft zu jagen, der ihm begegnet, aber es sind einfach zu viele. Das Schlimmste aber, ist, dass sie sich anscheinend wieder zusammensetzen, sobald sie einmal zerstört worden sind. "Östlich von der großen Lagerhalle", antwortet Natasha über das Headset, aber das Signal ist sehr schwach und leicht verzerrt. "Haben wir einen besseren Plan, Tony? Wir können nicht ewig gegen diese Schrotthaufen kämpfen.", "Ich arbeite daran! Clint?", "Ja... Nördlich... Habe bald keine Pfeile mehr!" Seine Übertragung ist noch schlechter, als Nats. irgendetwas scheint das Signal zu stören... Vermutlich die Programme der Roboter. Nein, die können nicht so stark sein..., denkt Tony und ihm kommt ein Gedanke. "JARVIS, gibt es hier ein unbekanntes Energiefeld in der Nähe?", fragt Tony seinen Assistenten. "Es ist schwer eine genaue Quelle festzustellen, Mr. Stark.", antwortet dieser. "Aber dort, wo die Lagerhalle steht, gibt es eine auffällige Kraft Erscheinung. Suchen Sie nach einem Hauptgenerator für die Roboter?", "Mal sehen. Vielleicht lässt sich dieser ausschalten... Clint, laufe zurück zum Jet und machst es Start startklar, wir müssen vielleicht schnell von hier verschwinden. Verstanden, Barton?" "Ja... Verstanden.", Kommt und undeutlich zurück und Toni wenn seinen Flug in Richtung Lagerhalle. JARVIS zeigt auf dem Bildschirm an, dass das Signal das Energiefeld es immer stärker wird. Jackpot!, denkt Tony und erhöht seine Geschwindigkeit. Das Dach der düsteren Lagerhalle ist schwarz verkohlt und brüchig und mit einem Feuerstrahl aus seinen Handflächen lässt Tony ein Loch entstehen, das für ihn groß genug ist, um hindurchzufliegen. Innen sieht es nicht besser aus. Die Wände sind dunkel und überall liegen alte Bauteile herum, die man dort gelassen hatte, als die Firma pleite ging. Aber am anderen Ende der Halle kann Tony in der Dunkelheit ein Leuchten sehen, das ganz klar von elektrischem Strom kommt. Vorsichtig landet Tony in den Trümern und macht sich in seinem Anzug langsam in die Richtung des Lichts. Plötzlich kommt ein Roboter aus dem Dunkeln auf ihn zugeschwirrt, ihm folgen die Schatten von drei weiteren. Sie sind flink und lassen sich in der Finsterniss nicht so schnell ausschalten, wie Tony feststellen muss, als er versucht sie mit gezielten Schüssen zu treffen. Immer wieder greifen sie ihn an, zwei von ihnen können fliegen und folgen ihm, als er versucht, in die Luft auszuweichen. Die anderen schießen kleine explosive Kugeln auf ihn. "JARVIS... ich fürchte wir müssen für diese Schrotthaufen unsere Spezialwaffe einsetzten.", sagt er mit zusammengebissenen Zähnen, als er konzentriert ausweicht. "Verstanden, Sir.", antwortet sein Gehilfe und mit einem Piepsen macht sich der Start der Spezialwaffe bemerkbar. Zischend rasen aus den Hauptantriebswerken seines Anzugs zunächst kleine Funken, dann glühende Geschosse, die sich an die Köpfe der Roboter heften, das Metall schmelzen und schließlich mit einem Funkenregen in die Luft jagen. Leider ist die Spezialwaffe so speziell, dass man sie nur einmal einsetzten kann, denkt Tony seufzend und versucht sich wieder dem Licht zu nähern, dass die Roboter anscheinend bewacht hatten. Naja, immerhin werden sich diese Biester nicht mehr so schnell wieder zusammensezten.
Er kann mehrere Schaltkreise erkennen, die sich in der Mitte miteinander verknoten. Es würde Tony nicht beunruhigen - schließlich beherrscht er Elektronik seit er ein Kind ist - wenn das Bündel aus Kabeln nicht pulsieren würde. Es sieht aus, als ob es das Herz eines lebendiges Wesen ist. Okay... was haben wir hier?, denkt Tony und richtet einen kleinen Engergiestrahl aus seiner ausgestreckten Handfläche auf eines der Kabel. Währenddessen analysiert JARVIS den Strahlungswert. " Sir, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass diese Strahlung möglicherweise außerteresstrial sind.", stellt der Bordcomputer fest. "Ich würde ihnen jetzt empfehlen, vorsichtig zu sein, Mr. Stark. Die Temperatur könnte eine Reaktion ..." In diesem Moment gibt es einen Knall und eine grüne Stichflamme, die Tony nach hinten schleudert. "Habe ich es ihnen nicht gesagt, Sir...", tadelt ihn JARVIS, während Tony sich mit seinen Schubdrüsen abfängt. "Alles gut bei dir Tony?", meldet sich Nat jetzt. "Ja... ja, alles okay. Könntest du zur Lagerhalle kommen? ich glaube ich habe eine Lösung gefunden.", bittet er sie. "Verstanden." Tony macht sich erneut in Richtung des Bündels. Er ist sich bewusst, dass er vermutlich sein Leben riskiert, bei dem Versuch, das ganze in die Luft zu jagen, aber wenn es was hilft... "Bin gleich da Tony und... oh verdammt!" Es kommt ein unangenehmes Knacksen, dann ist Natasha wieder bei der Sache. "Da sind ganz schön viele von den Viechern, die versuchen in die Halle zu kommen... Pass bloß auf, ich glaube, die wissen, dass du etwas mit uhrer Energie vorhast." Sollen sie ruhig kommen... Aber Tony rennt die Zeit davon. Plötzlich hört er, wie die Roboter von außen gegen die Halle drängen und er kann nur hoffen, dass sie keinen Eimgang finden... "Clint, bist du schon im Jet?" "Ja, ich fliege gerade los." "Gut, du musst Nat helfen, die Roboter abzulenken, während ich ihre Energiequelle zerstöre und dann müssen wir beriet sein, zu verschwinden..." Nach mehreren Versuchen, bei denen gefährliche Explosionen entstanden waren, muss Tony einsehen, dass er wohl laut JARVIS Berechnungen die komplette Energie seines Anzugs verwenden muss, um es zu schaffen. Über das Headset kommen undeutliche Nachrichten von seinen Teammitgliedern und er weis, dass sie nicht mehr lange durchhalten können. Dies bestätigt auch ein lauter Knall und plötzliche Kampfgeräusche, als durch eine der Wände Roboter stürmen - verfolgt von Nat. Sie kommen Tony immer näher und er will sie schon aufhalten, als ihn JARVIS daran erinnert, dass er sich das nun nicht leisten kann. "Sir, sie haben noch 62 Prozent Reserven übrig, die Sie für die Zerstörung des Geräts brauchen werden.", sagt der Bordcomputer zu ihm. Gut, dann muss es so sein. "Romanoff, Barton, ich löse jetzt vermutlich eine Explosion aus... nur damit ihr nicht zu sehr erschreckt.", scherzt er, muss aber schlucken. Er denkt noch kurz an (d/n), wie sie daheim auf dich wartet, dann feuert er sein gesamtes Potential auf den pulsierenden Körper. Die Explosion ist gewaltig. Sofort wird Tony nach hinten geschleudert, um ihn lodert grünes Feuer auf und der Druck ist so groß, dass Tony nichts mehr hören kann. Er spürt noch, wie seine Ironman-Rüstung zu glühen beginnt, dann wird alles schwarz um ihn herum.

Nat hatte sich gerade noch hinter einen Stapel eiserner Rohre werfen können, dann kommt ihr eine mächtige Hitzewelle entgegen. Sie duckt sich, schützt ihren Kopf, dann ist es vorbei. Sie öffnet ihre Augen wieder und schaut sich um, durch den Staub und den ruß, der nun durch die Luft wirbelte sieht sie die verstreuten teile der Roboter, die zwar noch ganz, aber unbewegt auf dem Boden liegen. Oh mein Gott, Tony!, erinnert sich Natasha und eilt in die Richtung, in er sie ihn das letzte Mal gesehen hat. Sie sucht panisch den Boden ab und findet ihn schließlich am anderen Ende der Halle neben einem übel riechenden, verschmolzenen Brocken liegen, der rauchend in sich zusammen fällt. Sofort stürzt sie auf ihren freund zu und dreht ihn zu sich, um zu sehen, ob er bei Bewusstsein ist... "Tony, kannst du mich hören?", fragt sie, aber als keine Antwort kommt und der blaue Generator in der Mitte von Tonys Brust bedenklich zu flackern beginnt reist sie ihm einfach seine Maske vom Gesicht. Darunter hat er die Augen geschlossen, sein Mund ist leicht geöffnet, er hat eine Platzwunde an seiner Stirn und seine Haare sind leicht verkohlt. "Verdammt...", murmelt Nat und versucht ihn hochzuheben, aber mit seiner Rüstung ist er viel zu schwer für sie. verzweifelt entfernt sie auch noch die anderen Teile seiner Montur, schält ihn aus den beschädigten Eisenteilen und legt ihn sich behutsam über ihre Schulter. Mann ist der schwer, denkt sie, richtet sich langsam auf und trägt den Millionär vorsichtig durch das Zwielicht und den Rauch aus der Halle. Draußen trifft sie auf Clint, der den Jet bereits gelandet hatte und ihr nun zu Hilfe eilt. "Was ist passiert?", fragt er, als er mit gerunzelter Stirn und besorgtem Gesichtsausdruck Natasha Tony abnimmt und über einen ausgeschalteten Roboter steigt. Anscheinend sind alle nicht mehr funktionsfähig, seit ihre Energiequelle zerstört ist. hastig erklärt Natasha ihm die Situation und legt ihm dann vorsichtig im Jet auf einer Liege ab. "ich fliege, du versorgst ihn.", sagt Clint zu ihr, schwingt sich hinter das Steuerpult und beginnt, den Jet zu starten. Nat beugt sich über Tonys Körper und wartet verbittert, dass er aufwacht. Komm schon, Tony, wie soll ich das denn sonst (d/n) erklären...?

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Du hörst Geräusche aus Tonys Labor. Lärmende Stimmen und hastige Schritte und dann ruft jemand deinen Namen. Das ist Clint!, stellst du fest. Sie müssen mit dem Jet auf der Landefläche vor dem Labor angekommen sein! Sofort springst du auf, schlingst deinen Morgenmantel fester um dich und rennst die zwei Treppen zum Labor hoch. Dort erkennst du Hawkeye und Black Widow, wie sie jemanden zum Labor Tisch schleppen. Es ist Tony. Und er scheint verletzt zu sein. Alarmiert stürzt du zu ihm. "Oh Gott, was ist passiert?", fragst du bestürzt, als di sein Gesicht erblickst. Er liegt einfach vor dir, rührt sich nicht und atmet nur schwach. "Er ist ohnmächtig, hat mehrere Prellungen, vielleicht eine Gehirnerschütterung und ein paar leichte Verbrennungen... Er wird schon wieder, (d/n)...", erklärt dir Clint, der seinen bogen ablegt. " Was können wir tun?", willst du panisch wissen und schaust dich nach irgendwelchen Hilfsmitteln um. Du bist keine Agentin, genauso wenig, wie eine ausgebildete Ärztin oder sonst etwas. klar musst du damit rechen, dass so etwas mit Tony passiert, aber bis jetzt war das noch nie der Fall... "Beruhig dich, (d/n), er wird bestimmt gleich wieder aufwachen. Außerdem haben wir schon eine Ärztin verständigt, diese Dr. Cho, du weist schon...", meint Nat beruhigend und legt eine Hand auf deinen Rücken, während sie mit der anderen ein riesiges Kissen und ein Kühl pack unter seinen Kopf legt. Allerdings klingt sie nicht ganz so überzeugt, wie sie es gerne würde. Sie will dir keine Angst machen und tränkt schnell einen Wattebausch mit Desinfektionsmittel, um die Wunden zu säubern. "okay...", sagst du und streichst behutsam Tonys wirren Haare aus seiner, mit ruß beschmierten Stirn. Okay... Tony, sagt bitte, dass du vorhast, aufzuwachen. Dreh jetzt nicht durch, (d/n), alles wird gut, denkst du, um nicht in Panik zu geraten. Du willst dich grade abwenden, um Nat zu helfen, als Tony mit einem Luftschnappen die Augen öffnet. Verwirrt schaut er sich um und blinzelt in die gleißenden Lichter des Labors, dann fällt sein Blick auf dich und er muss lächeln. "(d/n)... hast du mich vermisst?", muss er grinsend fragen, so wie er es immer tut, wenn er von einer Mission heimkehrt. Du kannst nur den Kopf schütteln. Tony versucht, siech aufzusetzen, muss aber dann vor Schmerzen zusammenzucken. "Sch, sch, sch", machst du schnell und bedeutest ihm, auf dem tisch liegen zu bleiben, bevor er sich zu sehr anstrengt. "Oh, Tony, natürlich musstest du mal wieder den Helden spielen.", sagst du deinem verlobten tadeln und reibst dir erschöpft, aber erleichtert über das Gesicht. Tony grinst dich an. er ist froh, wieder bei dir zu sein und du erwiderst das Lächeln schief. Dann antwortet er dir langsam, aber spottend: "Aber, (d/n), Schatz, ich bin doch Ironman."

Avengers One Shots - Christmas EditionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt