Avengers One Shots - Christmas Edition

15. Dezember 2016: Natascha

Anmerkung: (d/N) = dein Name
Warnung: Etwas Gewalt
Zeitliche Einordnung: Nicht Teil der MCU-Timeline
Möglicherweise Teil 1/2?
-
Pulsierend zur lauten Musik bewegt sich die fluoreszierende Menschenmenge im gedimmten Blitzlicht vor dir hin. Du kannst aufgrund des Flackern der Lichter nur Momentaufnahmen wahrnehmen, wie als würdest du durch ein Daumenkino blättern. Die Körper schieben sich hin und her, kleben aneinander und versuchen jeden Freiraum für ihre Bewegungen zu nutzen. Es riecht nach Schweiß und verschütteten Getränken. Der Boden ist furchtbar klebrig und die Luft stickig. Langsam aber bestimmt betrittst du die Tanzfläche und bahnst dir deinen Weg zur anderen Seite des Raumes, wo es bedeutend dunkler und ruhiger ist, sodass nur noch unscheinbare Schatten zu erkennen sind. Außerdem hat man von dort aus einen perfekten Blick auf das Pult des DJ's, die Bar und einen kleinen Seitenausgang. Perfekt für dein Vorhaben. Du bist nicht zum Spaß hier. Immer wieder legen sich fremde Hände auf deinen Körper und hungrige Augen fordern dich zur Teilahme an ihrem Rhytmus auf, aber du schüttelst sie kalt und zielgesetzt ab. SHIELD hat seine beste Agentin losgeschickt und du wirst dich nicht unprofessionell verhalten. Doch es ist ungefragt eine deiner schwersten Missionen. Dein Ziel: Natascha Romanoff zu finden und sie für eure Zwecke zu gewinnen. Wenn sie nicht kooperiert, lautet der Befehl sie zu eliminieren. Es ist das eine, ganze Konzerne zu infiltrieren, Daten zu beschaffen oder Privatpersonen zu verfolgen, aber Terorristen oder verfeindete Agenten zu finden und zu stellen etwas völlig anderes, da sie einfach selbst Erfahrungen in diesem Bereich haben. Aber der entscheidende Vorteil für dich ist, dass Romanoff, oder die Black Widow, wie sie in Bekanntenkreisen genannt wird, nichts von dir weiß. Wochenlang hast du versucht die Spur der Black Widow zu lokalisieren und ihren Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen und jetzt ist es soweit. Sie ist ebenfalls auf einer Mission, sie soll den Clubbesitzer in einem der Hinterzimmer treffen und geheime Informationen von Ihm entgegennehmen. Er ist offenbar Teil der Mafia und arbeitet auch oft mit den Russen zusammen, wenn es um Waffenschmuggel geht. Der Club ist vermutlich nur eine Facade, um das illegal eingenommene Geld zu waschen. In der Szene raunt man sich auch öfters zu, dass die größten Schurken der Unterwelt hier ein und aus gehen. Du kennst dich zum Glück in diesem Metier recht gut aus, denn es liegen auch wilde Party-Zeiten im Rotlicht-Millieu hinter dir. Nicht zuletzt war das der Einstieg in deine SHIELD-Karriere: Als verdeckter Ermittler fandest du deinen ersten Auftrag darin, einen Drogenschmuggler-Ring auffliegen zu lassen. Da schlussendlich dein Cover nach diesem Auftrag aufgeflogen war, musstest du zunächst in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden, in Zuge dessen man dir so allerlei nützliche Fähigkeiten beibrachte. Von Nahkampf über Waffenkenntnis und Fremdsprachen wurdest du zu einem der wertvollsten Agenten ausgebildet und anschließend auf der ganzen Welt gegen verfeindete Agenten eingesetzt. Doch nun scheint dich deine Vergangenheit wieder einzufangen, mit dem Auftrag den Austausch der Mafia mit den Russen und dazu noch eine der gefürchteten Agenten zu schnappen - in eben der Stadt, in der alles begonnen hatte: Chicago. Du hattest dich fast nostalgisch gefühlt, als du kurz vor Mitternacht das Rotlicht-Viertel betreten hattest. Einige Jahre später nach deiner Arbeit als verdeckter Ermittler siehst du der jungen aber toughen Frau von damals nicht mehr so ähnlich, aber dennoch sind - auch jetzt - alle Sinne geschärft und du kannst nicht anders, als mehrmals über deine Schulter zu blicken und deine Umgebung ganz genau zu inspizieren. Es könnten noch immer alte Bekannte auf Rache wegen Damals aus sein, man weiß ja nie. Du musterst die Raumaufteilung: Der Eingang befindet sich gegenüber der Bar, der DJ steht hinter seinem Mischpult auf einer Art Empore und zu den Toiletten führt eine Treppe in der rechten Ecke in den ersten Stock. Alles in allem recht überschaubar und der Club scheint - mal abgesehen von einem Außenbereich, der jetzt aber in den kalten Wintermonaten nur von den Rauchern benutzt wird - nicht besonders groß zu sein. Er wäre in der langen Party-Meile von Chicago recht unscheinbar geblieben, wäre da nicht der Name: Alfonso's Money Laundry. Die Mafia scheint das ganze nicht mal verstecken zu wollen, denkst du und must bei dem Gedanken an diesen dreisten Namen leicht schnauben. Sowieso gilt der derzeitig Mafiaboss, dessen Name nach deinen Informationen tatsächlich Alfonso ist - als recht exzentrisch. Auch die Musik, die hier spielt ist eher außergewöhnlich, jedoch ist der Club dafür überraschend gut gefüllt. Gut... es ist Freitag-Abend, was erwartet man. Und Alfonso und die Black Widow scheinen sich gerade diesen Abend als geeigneten Zeitpunkt ausgewählt zu haben. Nur wo könnten sich die beiden treffen? In einem versteckten Hinterzimmer oder direkt in der Menge, wo es niemandem auffallen würde, wenn der eine dem anderen mal eben einen USB-Stick mit wertvollen Informationen zusteckt. Du beobachtest akribisch die Menge noch etwas weiter, da siehst du plötzlich, wie eine Person den Club betritt und dem Türsteher etwas zuflüstert. Die Gestallt ist in einen Mantel gehüllt mit aufgestelltem Kragen, sodass du nur kurz einen Blick auf den Schopf der Person erhaschen kannst. Deine Augen weiten sich: Du meinst, trotz der stetig wechselnden Lichtverhältnisse leuchtend rote Haare erkennen zu können. Der Türsteher nickt erwidernd auf die geflüsterten Worte und spricht etwas in sein Headset, während er mit einem Kinn auf die Garderobe verweist. In dem Moment als die ominöse Person ihren Mantel abwirft, bestätigt sich deine Vermutung: Es handelt sich tatsächlich um die Black Widow. Natasha Romanoff, unverwechselbar durch ihre Frisur und ihre Gestalt scheint ebenfalls ihre Identität hier nicht verbergen zu wollen, wieso auch, schließlich soll sie ja einen Verbündeten treffen. Während die Garderobiere ihr den Mantel abnimmt tritt der Türsteher wieder auf sie zu und macht Anstalten sie auf Waffen abzutasten, doch sofort zuckt die Black Widow zurück und straft ihn mit einem bösen Blick. Okay, die beiden scheinen sich wohl doch nicht so wohlgesinnt zu sein, denkst du und beobachtest das Geschehen weiterhin aus einer sicheren Entfernung. Der Wachtmann bleibt jedoch hartnäckig und stellt sich Natasha in den Weg. Über die Musik hinweg kannst du nicht verstehen, was er nun mit sehr viel Nachdruck und grimmigen Gesichtsausdruck von der Russin will, aber auf einmal zieht Natasha widerwillig eine Waffe hervor und überreicht sie dem Türsteher. Aha, daher weht der Wind. Der Wächter ist noch immer nicht zufrieden. Fordernd streckt er seine Hand aus, während du erkennen kannst, wie sie die Augen verdreht. Dann zeiht sie genervt eine weitere Waffe aus ihrem Stiefel. Die Waffen werden diskret von der Garderobiere in einem Safe verstaut. so macht man das hier also. Deine Neugier über Natashas Verhalten hatte dich für einen Moment zu sehr in Anspruch genommen und dich fast vergessen lassen, dass auch du etwas auf der Hut sein solltest. Denn plötzlich schweift der Blick der Black Widow über den Raum und streift den deinen. Nur für einen Sekundenbruchteil seht ihr euch queer über die tanzende Menge hinweg direkt an, dann wandert ihr Blick weiter, als ob nichts wäre. Doch du ziehst scharf die Luft ein, und machst ein paar Schritte nach Hinten, zurück in die dunkle Ecke, aus der du dich zwecks der Beobachtung des Eingangs wohl zu weit hinaus gewagt hattest. Dein Herz beginnt schneller zu schlagen. Was wenn sie mich gesehen hat? Sie hat mich gesehen! Aber sie wird mich nicht erkannt haben, sie kennt mich nicht, weiß nicht wer ich bin, dass ich heute hier sein soll. In Gedanken debattierst du hin und her und tadelst dich innerlich für deine Unachtsamkeit. Als du es wagst, deinen Blick wieder auf den Raum zu richten, musst du abermals mit dir schimpfen. Du hast sie aus den Augen verloren. Der Türsteher steht noch immer an Ort und Stelle und kontrolliert weiter hineinströmende Gäste, doch die Black Widow ist verschwunden. Verdammt, reiß dich zusammen, (d/n)!, befielst du dir frustriert und deine Augen schweifen hastig über das Partyvolk. Da siehst du, wie sich eine Tür hinter dem DJ auf seiner Empore öffnet und der Rotschopf, der dein Auftrag für heute Abend ist, hindurchhuscht. Du hattest gar nicht gemerkt, wie sie den Raum durchqueert hatte, aber die Menschenmenge war nun mal ein geeignetes Cover. Wie komme ich zu dieser Tür und noch wichtiger: Wie komme ich hindurch?, fragst du dich. Oder soll ich einfach warten, bis sie den Club verlässt und sie dann in einem Moment der Überraschung abpassen? Nein, dich interessiert der Austausch an Informationen, den die Black Widow mit der Mafia Chicagos vor hat ebenfalls. Vielleicht kannst du dabei auch Nützliches für SHIELD herausfinden.
Also denkst du dir einen Plan aus.