San pov.
Meine Mutter war unglaublich vorsichtig seit dem Fall mit meinem Ex. Sie wollte nicht, dass ich noch einmal so verletzt werde und das erleben muss, was ich nunmal erlebt habe. Hass, Heuchelei und ein gebrochenes Herz.
Trotzdem war es mir auch etwas unangenehm, wie sie Wooyoung ausfragte, vor allem über sehr private Angelegenheiten. Aber ich kannte sie ja und wusste, dass sie sich einfach um mich sorgte.Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und Wooyoung kam herein. Sofort schloss ich ihn in meine Arme und ließ mich gemeinsam mit ihm aufs Bett fallen.
"Und?", fragte ich ihn, er lächelte leicht.
"Sie mag mich, denke ich. Vorerst zumindest"
"In ihrem Inneren hat sie dich schon als den perfekten Schwiegersohn auserkoren. Sie mag dich wirklich", versicherte ich ihm lächelnd."Was wollen wir jetzt machen? Hausaufgaben?", fragte ich weiter, was Wooyoung mit einem schnellen Kopfschütteln beantwortete.
"Dann... Ein Date?"
Wooyoung sah sofort zu mir und grinste mich an. Damit hatte ich ihn.
"Wie wäre es mit einem Café? Eis essen? Hausaufgaben können wir auch Abends machen. Oder wir können abends kuscheln. Morgen ist eh keine Schule"
"Stimmt... Dann gehen wir Eis essen", beschloss Wooyoung.Wir standen also auf und machten uns fertig. Die Innenstadt war nicht weit von uns entfernt, also konnten wir auch laufen und mussten nicht extra gefahren werden. Außerdem war es sonniger Tag.
Ich packte noch einen kleinen Rucksack, falls wir uns danach entschlossen, zu Wooyoung zu gehen, und nahm dann die Hand meines Freundes."Irgendwie frage ich mich immer noch, was mit Hyunjin und Seonghwa ist", murmelte Wooyoung auf dem Weg in die Stadt und sah mich an.
"Es wird den beiden schon gut gehen, keine Sorge", lächelte ich, "denk da nicht dran, okay? Lass uns lieber den Tag genießen"
Wooyoung nickte leicht, dann verschränkte er unsere Hände miteinander."San?", fragte er nach einer Weile der Stille, ich sah sofort zu ihm.
"Schau mal da vorne"
Er deutete auf zwei Jungs, etwa in unserem Alter. Ich kniff meine Augen zusammen, ging mit Wooyoung etwas näher ran.
Hyunjin und Seonghwa. Sie hielten Händchen, wie Wooyoung und ich.
"Ist das nicht ein gutes Zeichen?", fragte ich, Wooyoung nickte.
"Ich traue ihm trotzdem noch nicht so richtig", flüsterte er mir zu, bevor wir uns abwandten und in eines der Cafés gingen."Stell dir vor, sie sind wirklich zusammen... Dann haben wir alle endlich jemanden", meinte ich, Wooyoung nickte.
"Und wir alle sind nicht straight... Was haben wir auch anderes von unserem Freundeskreis erwartet"
Ich kicherte leise. Es war schon richtig, jetzt wo ich so darüber nachdachte.
In meinem alten Freundeskreis war es regelrecht verboten, schwul zu sein und mein "Ex" war auch nur wegen einer Wette mit mir "zusammen", doch hier schien alles kein Problem zu sein. Wooyoungs Freundeskreis war unglaublich offen, vor allem, wenn es um Sexualität ging. Niemand wurde ausgeschlossen und jeder so akzeptiert, wie er war.Wir bestellten uns einen Pärchen-Eisbecher, was ich persönlich zu klischeehaft, Wooyoung aber sehr süß fand. Und solange er glücklich war, war ich das auch.
Wir fütterten uns gegenseitig, lachten und redeten viel über Gott und die Welt, aber auch über unsere Familien.
"Denkst du, sie werden sich verstehen?", fragte ich, Wooyoung nickte sofort.
"Natürlich werden sie das. Sie müssen. Uns werden sie so schnell nicht auseinander bekommen", grinste er.
"Stimmt.. Da muss schon einiges passieren"
Wir waren zwar noch jung, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich in Wooyoung den Mann gefunden hatte, den ich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben wollte. Viele würden jetzt sagen, dass unsere Beziehung nicht mehr lange halten würde, aber wir werden sie vom Gegenteil überzeugen, da war ich mir sicher."San? Worüber denkst du gerade nach?"
"Nichts... Nichts besonderes. Wieso?"
"Hmm... Okay", er sah mich noch einmal mit hochgezogener Augenbraue an, bevor er weiter aß.
"Wooyoung?", fragte ich leise.
Sofort sah der Jüngere wieder zu mir.
"Wollen wir dieses Jahr noch mal ans Meer fahren?"
Dieser Gedanke kam mir auch sehr plötzlich, aber ich habe gesehen, wie sehr er es geliebt hat, dort zu sein. Ich wollte noch einmal mit ihm dahin, auch mit all unseren Freunden. Als gutes Ende einer etwas dramatischen Episode unseres Lebens. Auch wenn noch mehr folgen würde."Das wäre wirklich schön", lächelte der Jüngere verträumt, "mit allen anderen? Das wollte ich seit wir da waren"
"Natürlich mit allen anderen. Eine Art Freundschaftsurlaub bevor wir für die Prüfungen lernen müssen"
"Erinnere mich nicht daran", maulte er, "aber das mit dem Urlaub klingt toll. Eine Woche Entspannung"
Er lächelte.
"Wollen wir die anderen gleich fragen oder erst mal damit warten?"
"Wenn wir wissen, was mit Seonghwa und Hyunjin ist, fragen wir, okay?"
"Okay"Gerade wo wir von ihnen sprachen, liefen sie gerade auf das Café zu. Hand in Hand. Seonghwa sah man an, dass er geweint hatte, aber er schien unglaublich glücklich zu sein. Hyunjin teilte dieses Gefühl, aber dennoch merkte man, dass ihm etwas große Sorgen bereitete. Er versuchte, sich das aber nicht anmerken zu lassen. Zu spät, ich hatte es bemerkt.
"San? Wooyoung? Was macht ihr denn hier?", fragte Seonghwa erstaunt, als er uns entdeckt hatte und zog Hyunjin mit sich zu uns.
"Wir hatten Lust auf Eis.. Und ihr?", fragte Wooyoung, der danach offensichtlich auf die Hände der beiden starrte."Wir...", fing Seonghwa an und sah danach hilfesuchend zu Hyunjin.
"Wir mögen uns", stotterte der Blonde, "also... mögen mögen. Und-"
"Ihr wollt es versuchen, nicht wahr?", half Wooyoung den Beiden weiter. Seonghwa nickte.
"Es gab ein paar kleine Missverständnisse zwischen uns... Ich schreibe dir später, okay?"
Ich nickte und umarmte meinen besten Freund.
"Ihr seid so süß zusammen", flüsterte ich ihm zu, "und lass ja keine Details aus"
"Hmm... Werde ich sehen", erwiderte er, bevor ich mich von ihm löste und zu Wooyoung ging, der Hyunjin etwas zur Seite genommen hatte.
"Und verletze ihn nicht. Verstanden?", sagte er gerade und sah ihn eindringlich an, "und werd nicht schwanger"
"Hatte ich nicht vor... Beides nicht", nuschelte Hyunjin nur, Wooyoung nickte.
"Gut... Ihr seid übrigens ein sehr schönes Paar. Viel Spaß heute noch""Musste das sein?", fragte ich ihn, als wir das Café verlassen hatten.
"Ja, musste es. Ich will nicht, dass Seonghwa verletzt wird... Jetzt kann ich deine Mutter auch verstehen, wieso sie so viel wissen will"
Ich kicherte.
"Will deine Mutter auch so viel wissen?"
"Weiß nicht... Bei ihm hat sie es nicht gemacht, aber bei dir kann ich mir das vorstellen. Sie ist aber auch lieb, du kennst sie ja"
"Wollen wir dann zu dir?"
"Ja, aber meine Oma ist noch da, sie ist heute zu Besuch gekommen... Du kannst sie aber gerne kennenlernen, wenn du willst. Sie ist eine coole Oma""Dann gehen wir zu deiner Oma. Meine Mutter spielt bestimmt gerne Taxi"
"Dann kannst du auch bei mir schlafen"
Wooyoung sah mich an und nickte lächelnd.
"Denkst du, deine Mutter ist okay damit?"
"Klar ist sie das. So können sich unsere Mütter auch gleich ein wenig kennenlernen"
"Na dann auf geht's"Chapter by silverstarlightt
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The art of eye contact ❁ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ
FanfictionDiese Fanfiction ist eine Zusammenarbeit mit @silverstarlightt♡♡ Ein einziger Blick hat alles verändert. Wooyoung ist ein normaler Oberschüler mit seinen Hobbys, schreibt durchschnittliche Noten, sieht gut aus, hat normal viele Freunde und tanzt in...