"Ich würde mich-". Ich zuckte zusammen. Mir wurde auf einmal ganz schwindelig. Ich taumelte und versuchte mich verzweifelt an der Wand abzustützen, damit ich nicht zu Boden fiel. Doch ich fiel trotzdem und prallte mit dem Kopf gegen den harten Boden.
Ich hielt mir eine Hand vor die Augen und blinzelte gegen das grelle Licht. Es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten. Stöhnend rieb ich mir die entstandenen Tränen aus dem Augenwinkel und sah mich verwirrt um.
Ich lag erneut in dem kunstvollen Krankenzimmer. Doch diesmal war ich nicht alleine. Vor mir saßen zwei Jungs auf zwei braunen Stühlen. Ich erkannte den blonden Jungen mit den smaragdgrünen Augen wieder. Neben Ren saß noch ein anderer Junge. Er hatte kurze dunkelbraune Haare und ein markantes Gesicht. Seine dunkelblauen Augen waren fest auf mich gerichtet. Ich bildete mir ein, ein rotgoldenes Schimmern in ihnen zu erhaschen. Ich rieb mir irritiert die Augen und brachte mich in eine halbwegs sitzende Position.
"Na Prinzessin? Bist wohl noch ein bisschen schwach auf den Beinen?", stellte der braunhaarige Junge mit einem überheblich Blick fest. „Wir haben hier leider keine Rollstühle zur Verfügung, aber ich kann dich gerne durch die Gegend tragen. Natürlich gegen Eibe gewisse Gegenleistung."
„Nein Danke, ich passe." Mich störte seine Art von Anfang an. Seine Art zu Reden und seine Art mich anzusehen, gefiel mir ganz und gar nicht.
"Ich heiße David. Ren hat mir erzählte, dass du ein paar Fragen an mich hast? Vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen."
"Eh ja, die habe ich!" Ich warf Ren einen kurzen Blick zu und stellte dann meine erste Frage: "Wo sind wir?"
"In der Bloody Academy. Eine Schule für reiche Leute, die nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen. Sonst noch Fragen?"
"Warum bin ich hier und warum kann ich mich an nichts mehr erinnern?"
"Woher soll ich denn wissen, warum du dich an nichts mehr erinnern kannst?Ich habe dich vor zwei Tagen im Wald gefunden. Dein Zustand war kritisch. Du warst schon halb tot, als ich dich fand. Aber ich wollte dich nicht deinem Schicksal überlassen, also habe ich dich mitgenommen.", erklärte David. In seiner Stimme schwang etwas mit, was ich nicht ganz deuten konnte.
"Danke", murmelte ich nüchtern. Er hätte ja auch den Krankenwagen rufen können oder wenigstens die Polizei.
David lachte laut und sah mich spöttisch an. "Du brauchst mir nicht zu danken! Ich habe dich nicht aus reiner Nächstenliebe gerettet!" Er zuckte mit den Schultern. "Ich brauchte mal wieder ein richtiges Spielzeug und du siehst so aus, als hättest du's faustdick hinter den Ohren!"
Ich starrte ihn begriffsstutzig an. Was faselt der da für einen Blödsinn?
"Wer war eigentlich dieser Kerl im Wald?" Als David meinen fragenden Blick bemerkte, fuhr er schnell mit seiner Erzählung fort: „Ist ja auch egal. Tatsache ist, dass ich mir die Hände für dich schmutzig machen musste. Du bist mir also was schuldig! Und solange du deine Schuld nicht beglichen hast, gehörst du mir!", erklärte David grinsend.
Ich fing laut an zu lachen und kriegte mich kaum wieder ein. Ich japste nach Luft und hielt mir den Bauch. Dieser Typ hatte sie nicht mehr alle! Mein Lachanfall war ein wenig übertrieben, weswegen ich schnell wieder verstummt."Wovon träumst du Nachts? Ich bin dir gar nichts schuldig! Ich habe dich schließlich nicht drum gebeten mich zu „retten"! Und dein „du gehörst jetzt mir" hättest du dir sparen können! Wir leben im 20. Jahrhundert, die Sklaverei wurde längst abgeschafft.", machte ich ihm klar und zeigte ihm den Mittelfinger.
David verrenkte die Augen zu schmalen Schlitzen.
„Ich habe keine Angst vor dir", brummte ich und stand mit ihm im abgesträngten Blickkontakt.
„Solltest du aber!", warnte er mich. Nach einer kurzen Schweigeminute seufzte er und klatschte schließlich in die Hände. "Wie auch immer. Du bist ab heute mein persönlicher Zeitvertreib. Ich hoffe wir werden viel Spaß miteinander haben.", er hielt kurz inne und leckte sich dann pikant über die Lippen. "Eines solltest du dir merken, alles was ich sage ist Gesetzt!"
Ich hob fragend eine Augenbraue und ein breites Grinsen erschien auf meinen Lippen. Was war das bloß für ein selbstverliebter Vogel? Dem musste mal einer die Federn rupfen!
„Kleines Beispiel, du siehst nach meines Erachtens ein wenig dumm aus: Wenn ich von dir einen Kuss verlange, gibst du mir einen, ohne dich unnötig zu beschwere!"
Ich starrte ihn entgeistert an und zeigte ihm demonstrativ den Vogel.
„Du scheinst es verstanden zu haben. Testen wir es aus: Küss mich!", forderte David, spitzte dabei die Lippen und deutete mit den Finger auf seinen Mund.
Was bildete sich dieser Penner bloß ein? David war definitiv einer der schlimmsten Wichtigtuer, die mir je untergekommen sind. Und der schimpfte sich Lebensretter! Pah, dass ich nicht lache!
"Nur über meine Leiche! Ich habe keine Lust noch Herpes zu bekommen!", zischte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
David ließ sich das nicht gefallen. Er packte mich am Handgelenk und zog mich an sich heran. So nah, dass sich unsere Lippen beinah berührten. Ich quickte erbost auf und wollte nach ihm schlagen. Doch er werde meine Hand geschickt ab.
"Für jemanden mit deinem Niveau, hast du ne ganz schön große Klappe. Du solltest dich mir lieber nicht widersetzen!" Davids Stimme hatte fast nichts mehr menschliches an sich. Sie glich eher einem wilden Tier, statt einem Menschen!
Mich packte die eiskalte Angst. Ich fühlte mich wie ein hilfloses Schaf, dass dem bösen Wolf zum Fraß vorgeworfen wurde. Wie bin ich da bloß hineingeraten und warum hatte ich solche Angst vor ihm? Vielleicht lag es daran, dass er ein Fremder war und ich ihn kaum kannte. Vielleicht hatte er mich ja nicht gefunden, sondern entführt. Schließlich kann ich mich an nichts mehr erinnern. Alles wäre möglich. Nein, warte! Ich musste mich zusammenreißen! Er sollte nicht mitbekommen, dass ich mir vor Angst, beinahe in die Hose machte!
Mit diesem Gedanken straffte ich die Schultern und hob demonstrativ das Kinn. "Und wenn es so wäre, was dann, mh?"
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Die Kapitel werden nach ner Zeit länger. Also keine Sorge! Ich komme nur nie dazu, meine Texte länger zu verfassen.Wenn euch das Kapitel denoch gefallen hat, würde ich mich sehr über ein Gefällt mir freuen.
Lg Josi :*
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Verführerisches Blut
WampiryDiese Geschichte wurde überarbeitet, siehe Bio „Verführerisches Blut (Upgrade) Die 16-jährige Jane ist kein normales Mädchen. Sie ist ein Mensch und doch sehnt sie sich nach dem köstlichen Geschmack von Blut. Als sie eines Tages blutverschmiert in...