Schon wieder Caroline

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Ich öffnete die Tür zum Speisesaal. „Wisst ihr wo Eric ist?", fragte ich die Jungs, die am Tisch saßen. Ren überlegen kurz und schüttelte dann den Kopf. Hoffnungsvoll sah er sein Freund an, als wüsste er die Antwort. Davids starrer Blick ruhte auf mir. Ich konnte spüren wie er mich von oben bis unten betrachtete. Mein Herz machte einen Satz. Eigentlich wollte ich meine Gefühle verbergen, doch David kitzelte sie jedes Mal aufs Neue heraus. Verdammter Idiot!

Ich musterte ihn ebenfalls. Lässig saß er am Tisch. Sein rechtes Bein lag auf seinem linken Knie und seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt. David trug ein schwarzes T-Shirt, das regelrecht über seinen durchtrainierten Oberkörper spannte. Komponiert hatte er es mit einer kurzen Blue Jeans. Es sollte ein Gesetz geben, dass es verbot, sich so dermaßen sexy zu zeigen!

„Warum willst du das wissen?", fragte er und unterbrach meinen Gedankenfluss. Das war auch besser so, sonst wüsste ich nicht was ich als nächstes tun würde. Ren meinte ich sollte Geduld mit David haben. Aber ich wusste nicht ob ich das konnte. Ich wollte ihn eigentlich nur noch vergessen. Doch in meinem Inneren wusste ich, dass das gelogen war.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht!", entgegnete ich ihm und sah ihn herausfordernd an.

David erhob sich langsam und kam grinsend auf mich zu. Er strahlte dieses Siegessicherheit aus, die mich jedes Mal zum kochen brachte. Wie konnte man nur so überheblich sein! Je näher er mir kam, desto mehr lud sich die Luft zwischen uns auf. Als David vor mir stand, strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich wisch sofort einen Schritt zurück.

„Jane ich-„

„Ich geh dann mal wieder!", unterbrach ich ihn und verließ das Zimmer mit klopfendem Herzen. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, stieß ich ein tiefen Seufzer aus. Für einen kurzen Moment bereute ich es einfach gegangen zu sein. Aber ich hatte Angst. Angst davor verletzt zu werden und David hatte mich oft genug verletzt, das durfte ich nicht vergessen, wenn ich mich das nächste Mal in seinen ausgeprägten Gesichtszügen verirrte. Ich verwarf den Gedanken und konzentrierte mich stattdessen auf Eric. Er war nicht im Wohnzimmer gewesen. Ich konnte ihn auch nicht im Speisesaal oder in der Bibliothek finden. Das einzige Zimmer das ich noch nicht abgeklappert hatte, war sein eigenes.

Ich seufzte. „Dann muss ich wohl noch mal hoch!"

Als ich die Treppe überwunden hatte, kam ich an der Wand mit den filigranen Mustern  vorbei. Ich hielt inne und betrachtete sie einen Moment. In Gedanken vertieft, hörte ich plötzlich Schritte durch den Gang hallen. Ich wand meinen Kopf nach Recht. Eric lief quer über den Flur. Als er mich erblickte, winkte er mir kurz zu und verschwand dann in seinem Zimmer.

„Eric warte!", rief ich und rannte den Flur entlang. Ich klopfte an die Tür und wartete ungeduldig auf eine Reaktion.

„Jaa?"

Lächelnd trat ich ins Zimmer. Eric sah überrascht aus, als er mich im Türrahmen stehen sah.

„Hey Jane, was gibt's?"

Zögernd fragte ich ihn ob ich störte. Er schüttelte den Kopf und bot mir einen Platz an. „Setz dich doch!" Als ich mich gesetzt hatte fragte er: „Und, wie kann ich dir helfen?"

Ich druckste ein wenig herum. „Also ich-ich wollte dich fragen, ob du mit mir für die Englisch Klausur lernst.", erklärte ich ihm. Ich setzte mein niedlichstes Gesicht auf und versuchte die Augen der Katze in Shrek zu imitieren.

Er überlegte kurz und nickte dann schließlich. „Warum nicht."

Ich stieß ein Freudenschrei aus und fiel ihm um den Hals. Er versteifte sich ein wenig. Wahrscheinlich hatte er mit so einer Reaktion nicht gerechnet. Aber das war mit egal. Sollte er ruhig denken ich wäre aufdringlich.

Verführerisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt