Heißhunger auf Blut

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Nach dem Volleyballturnier wurden die Gewinner bekannt gegeben. Wie zu erwarten war, war unser Team das schlechteste von allen fünf Mannschaften. Obwohl wir Marshall Lee im Team hatten, der uns eine Menge Punkte einbrachte, ebenso wie Felix. Ich hingegen verschaffte uns gerade mal neun Punkte im ganzen Match und war daher, der viert schlechteste Spieler in der ganze Klasse. Ich konnte einfach nicht mit diesen blutsaugenden Vollidioten mit halten! Ihre Reflexe waren besser und ausgeprägter als meine, weshalb es mir auch sehr schwer fiel, die Bälle überhaupt zu erreichen. Wären dessen standen Katy und ihr Anhängsel auf ihren zugeteilten Positionen und rührten sich nicht vom Fleck. Außer wenn der Ball direkt auf sie zugeflogen kam, rannten sie panisch in Deckung und hielten sich schützend die Hände vor ihre gepuderten Fratzen. Nach der Sportstunde hastete ich in die Mädchenumkleide und zog mich schnell um. Ich schlüpfte in meinen schwarzen Faltenrock, strich mir die weiße Bluse glatt und zupfte mir den Saum meines Rockes zurecht. Dann legte ich sorgfältig meine Sportsachen zusammen und klemmte sie mir unter den Arm. Prüfend warf ich noch einen letzten Blick in den Spiegel und verließ dann anschließend die Mädchenumkleide. Die Jungs warteten schon ungeduldig vor der Sporthalle und unterhielten sich angespannt miteinander. Als sie mich bemerkten verstummte jedoch ihr Gespräch. Marshall Lee kam grinsend auf mich zu geschlendert und klopfte mir anerkennend auf die Schulter. "Du hast dich wacker geschlagen ma cherie!"

Ich erwiderte sein Lächeln und klopfte ihm ebenfalls auf die Schulter. "Du warst auch nicht schlecht!"

Er lachte leise. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zur Cafeteria. Vorher verstaute ich noch schnell mein Sportzeug in meinem neuen Schließfach und steuerte dann auf den großen Saal zu. Auf dem Weg dort hin, konnte ich im Vorbeigehen, finstere Blicke unter den Schülern ausmachen. Die ich mit einem geringschätzigen Blick begrüßte. Ich wand meinen Blick wieder von ihnen ab und fixierte stattdessen einen Punkt in der Ferne. Sollten Sie doch ruhig tuscheln, dass alles hier ging mir sowieso schon mörderisch auf den Sack! Leider bemerkte ich zu spät, dass ein Mädchen ihr Bein austreckte und ich taumelnd nach vorne fiel. Doch bevor ich auch nur in unmittelbarer Nähe des Bodens kam, packte mich David blitzschnell an der Taille und zog mich zurück auf die Beine.

"Danke!", keuchte ich erleichtert auf und warf der Übeltäterin einen bösen Blick zu. Die schnaubte verächtlich, warf ihr hellbraunes Haar nach hinten und verschwand in der Cafeteria. Wortlos legte David seinen Arm um mich und zog mich schützend an seine Brust. Überrascht sah ich auf. Sein Blick war starr auf die Menge gerichtet und seine Gesichtszüge ließen keinerlei Emotionen zu. Als er meinen Blick bemerkte, umspielte ein kleines Lächeln seine Lippen. Ich lächelte zaghaft zurück. Auch wenn es komisch klingen mag. Langsam fing ich an, ihn zu mögen, auch wenn er ein eingebildeter Volltrottel war. Ich hasste mich irgendwie selber dafür, dass ich langsam wirklich anfing diese Vampire zu mögen, obwohl sie mich hier festhielten...doch an meinem Vorhaben würde sich weiterhin nichts ändern!

Gemeinsam betraten wir die Cafeteria und es wurde schlagartig still im Raum. Ich beschloss das alles um mich herum zu vergessen und stellte mich stattdessen an die Warteschlange, die hungrig auf ihr Essen wartete. Die beiden letzten Schüler der Schlange, warfen mir einen missbilligen Blick zu und fuhren dann mit ihrem Gespräch fort. Kritisch analysierte ich das Mittagessen und zog prüfend die Nase kraus. Zur Auswahl standen: Linsensuppe, Schweinefleisch mit Mehlklößen und Spagetti Bolognese. Überwältigt von dem köstlichen Geruch, schloss ich schnell den Mund, bevor ich noch anfangen konnte zu sabbern und wartete ungeduldig auf das erscheinen der Cafeteria Frau.

"Was darfs sein?", grummelte sie und musterte mich distanziert.

"Ein Teller Linsensuppe bitte!", antwortete ich und versuchte dabei höflich zu klingen, was mir wirklich schwer fiel.

"Verstanden. Einmal Linsensuppe.", mit einer großen Kelle, schöpfte sie mehrere Male Suppe auf einen Teller und reichte ihn mir dann wortlos.

"Danke.", murmelte ich. Langsam schritt ich die Tischreihen entlang. Mein Blick huchte umher und betrachtete kritisch die freien Sitzplätze. Ich konnte an einem Tisch, Katy und ihr Anhängsel sitzen sehen. Als sie meinen Blick bemerkte lachte sie gehässig und war ihre roten Haare zurück.

Verführerisches BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt