Kapitel 14

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(Lilly)
Ich wache auf und ich fühle mich noch immer leicht erschöpft. Blinzelnd sehe ich in das Gesicht über mir. Das schlafende Gesicht von Fili. Dabei muss ich lächeln. Er sieht süß aus, wenn er schläft. Nun zucken auch seine Augenlider und kurz darauf, treffen seine Augen auf meine. Er beginnt auch zu lächeln. "Du bist wach, wie geht's dir?", fragt er sofort. "Ganz gut, etwas erschöpft noch.". Dann huste ich jedoch und er hilft mir schnell, etwas zu trinken. Dankend lasse ich mich wieder zurück fallen, in seinen Schoß. Er streicht mir durchs Haar. Bis Thorin schon zum Aufbruch ruft. Ich stehe auf und protestiere: "Thorin, wir sollten hier mindestens noch einen Tag warten und uns erholen. Ich hab euch zwar geheilt, aber ihr seid noch nicht genug bei Kräften, unteranderem ich auch nicht und Rees wird nicht sehr lange so durchhalten. Der Rest ist sicher auch erschöpft von dem wenig Schlaf, was sie in den letzen zwei Tagen bekommen haben!" "Wir können uns die Pause noch nicht leisten, hier ist es nicht sicher genug und es wird nicht lange dauern, bis die Warge uns eingeholt haben.", entgegnet er. Ich nicke und mache mir Sorgen, hoffe, dass wir schnell, einen sicheren Ort zum Erholen finden werden. Wir packen also zusammen und brechen auf. Eine ganze Weile halte ich durch. Mittlerweile muss es Nachmittag sein und wir warten auf Bilbo, der leise Ausschau halten soll, wo die Gefahr lauert. Als er zurück kommt, berichtet er uns: "Die Orkmeute ist noch etwas entfernt. Aber sie werden uns bald einholen. Da ist jedoch nochwas." Ich frage besorgt: "Wurdest du etwa gesehen?" Er antwortet sofort: "Nein, dass ist es nicht, aber..." Weiter kommt er nicht, denn Gandalf unterbricht ihn: "Hab Ichs nicht gesagt? Er ist so leise und ..." Blablabla, denke ich mir. Nichts gegen Gandalf, aber manchmal nervt er. Rees verdreht ebenfalls die Augen. Bis Bilbo aufbraust: "Hört ihr mir nun endlich mal zu, ich will euch sagen, dass da draußen noch etwas anderes ist. Etwas großes und gefährliches." Nun mustert Gandalf ihn: "In der Gestalt, eines riesigen, schwarzen Bärens?" Bilbo nickt verwirrt und stottert eine Bestätigung. Gandalf richtet sich nun an Thorin: "Es gibt ein Haus nicht weit von hier. Dort können wir unterkommen." "Freund oder Feind?", fragt Thorin. Kurz darauf, ist hinter uns ein lautes Brüllen zu hören. "Weder noch, er wird uns umbringen oder und Zuflucht gewähren. Lauft!" Wir rennen alle. Ich merke, wie meine Kräfte wieder nachlassen. Als wir aus dem kleinen Waldstück heraus kommen, stolpere ich und falle etwas zurück. Ich bin froh, dass Fili es bemerkt und mich kurzerhand hochhebt.

(Rees)
Wir rennen auf Gandalfs Befehl los. Doch ich weiß, schaffen werde ich es nicht, ich bin immer noch nicht fit. Meine Schulter schmerzt und wenn ich mich jetzt verwandele, wird sie aufreißen, da Lilly mich nicht komplett heilen konnte. Selbst Bombur überholt mich. Aber zu meinem Erstaunen, sehe ich, dass er an allen vorbei rennt. Schließlich falle ich hin. Ich verliere den Anschluss. "Rees!", kommt es von Kili. Ich richte mich auf, doch sofort verliere ich den Boden unter den Füßen. Leicht erschrocken, sehe ich in Kilis Gesicht. Er lächelt mir nur zu und rennt, mit mir im Arm weiter. Wir erreichen die anderen, die hinter uns schnell die Tür zu schlagen. Gerade noch rechtzeitig. Nur die Schnauze des Bärens passt noch hindurch. Mit vereinten Kräften, schaffen die Zwerge es, die Tür komplett zu schließen. Während dessen, legt mich Kili vorsichtig in einen weichen Heuhaufen. "Tuts sehr weh?" Ich schüttele den Kopf. "Es geht, danke fürs tragen." Er sieht sich um und küsst mich dann schnell. Ich muss in den kurzen Kuss hinein lächeln. Zerstört wird er von Fili und Lilly. "Bei Durin, Rees, Kili, seid wann geht das schon? Und warum habt ihr uns nichts gesagt?", fragt Lilly laut und vorwurfsvoll. Ich werde voll rot und bin froh, dass wir vier alleine sind. Kili sagt schnell: "Noch nicht so lange, wir ähm .... Das erste Mal haben wir ... Äh uns geküsst, in der Höhle." Beide grinsen uns an und wünschen uns GLÜCK. Dann wird's aber ernst. Lilly sieht sich meine Schulter an und heilt sie fast vollständig. Kili lässt sich neben mich ins Heu nieder und legt vorsichtig einen Arm um ich. Leicht an seine Schulter gelehnt, schlafe ich erschöpft ein.

(Nare)
Als ich nach Lilly und Rees sehe, muss ich lächeln. Sie liegen zwischen den Neffen Thorins. Kili hält Rees leicht im Arm. Auch Lilly, ist nicht gerade weit von Fili entfernt. Leise, verlasse ich die vier und trete in den Garten hinaus. Der Mond ist seit kurzem aufgegangen. Als ich hinter mir etwas höre, fahre ich herum. Aber wie kann es anders sein, steht Thorin hinter mir. "Du solltest dich auch ausruhen." Ich lächele leicht ironisch. "Und was ist mit dir Thorin? Du bist auch noch nicht ganz wieder gesund. Lilly mag dich geheilt haben und deine Wunde ist nicht mehr sichtbar, aber das heißt noch nicht, dass du auch wieder genug Kraft hast." Sein Gesichtsausdruck verändert sich zu einem kalten Gesicht. "Du denkst ich bin schwach, nicht wahr?" "Nein nein, Thorin das ist es nicht. Es wäre nur hilfreich, wenn unser Führer und Freund sich nicht verausgabt, ehe wir dem Drache nur gegenüber stehen." Er seufzt und lässt die Schultern hängen. Ich weiß, dass ich ihn überredet habe. Er dreht sich tatsächlich um. "Eine angenehme Nacht, Lady Nare.", mit diesen Worten, geht er wieder rein. Ich bleibe noch eine Weile draußen. Irgendwann gesellt sich Gandalf zu mir: "Wie geht es dir, meine Liebe? Du wirkst angespannt." Ich nicke: "Ja Gandalf, der Düsterwald liegt vor uns. Du weißt, was für eine Vergangenheit wir alle haben." Er nickt und legt mir eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß, aber sei nicht so besorgt. Ihr seid eine starke Gruppe. Ihr werdet es schaffen, davon bin ich überzeugt. Du magst ihn oder?" Verwirrt sehe ich auf: "Wen?" "Thorin. Ich sehe es dir an. Aber sei unbesorgt, er mag dich, auch wenn er es nicht so sehr zeigt. Thorin ist stur und hat viel erlebt. Dennoch ist er tapfer." "Gandalf! Da ist nichts. Er würde niemals, eine Zwelbin an seiner Seite wollen. Geschweige denn, würde sein Volk mich dort akzeptieren." Gandalf lächelt nur: "Wir werden sehen. Und vergiss nicht, du bist die Tochter eines großen Führers. Des Herrn von Moria. Sie werden dich akzeptieren, so wie die Gemeinschaft und Thorin." "Du vergisst, er ist tot!" Mit diesen Worten, gehe ich langsam hinein und lege mich ebenfalls ins Heu. Kurz darauf, hat auch mich ein traumloser Schlaf, umfangen.

Der Hobbit (ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt