Kapitel 9

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(Nare)
Ich sitze abseits nun schon etwas länger, als sich jemand hinter mich stellt. Bei der tiefen Stimme Thorins, zucke ich kurz zusammen: "Was macht ihr so allein hier, abseits des Lagers? Es ist viel zu gefährlich dazu." Ich versuche zu verdrücken, das ich noch bis vor kurzem geweint habe und erkläre ihm. "Ich wollte etwas allein sein und ich weiß mich zu wehren, danke. Ich lebe seit vielen Jahren mit meiner kleinen Schwester in der Wildnis." Überraschender Weise, setzt er sich neben mich, statt wieder zu gehen. Froh das es dunkel ist, hoffe ich, dass er meine roten Augen nicht bemerkt. "Es war euer Vater, der an meiner Seite starb, der Herr von Moria nicht wahr?" Ich nicke und beiße mir auf die Unterlippe. "Er war ein starker Zwerg, sein Mut und seine Stärke, sowie seine Treue, ist uns allen in Erinnerung geblieben." "Ja das war er.... Er war stark und doch so sanft." Thorin sieht mich an, hat er etwa Mitleid? Nein, er doch nicht. "Was geschah mit eurer Mutter." Sofort schnellt mein Blick zu ihm und ich funkle ihn an, was aber nicht lange hält. "Entschuldigt, auf meine Mutter bin ich nicht gut zu sprechen. ....Wisst ihr, nach dem Tod meines Vaters, blieb sie bis Lilly groß genug war und sie mir zeigte zu überleben mit ihr. Damals liebte ich sie noch. ... Doch eines morgens war sie fort. Für immer, hat uns zurück gelassen, mit etwas Verpflegung und all unseren Sachen. Nur ihre Waffen nahm sie mit. Sie hinterließ uns einen Brief. Und nachdem ich ihn gelesen habe, fühlte ich nichts mehr außer Hass und Enttäuschung ihr gegenüber. Sie verließ uns, weil wir sie an Vater erinnerten. Wir waren von da an für sie gestorben. Sie wollte uns nicht mehr sehen. Und... ", weiter komme ich nicht, da ich wieder zu weinen beginne. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. Sie hilft, wahrscheinlich wäre eine Umarmung sogar noch effektiver. Aber dies verbanne ich aus meinen Gedanken. Ich atme tief durch und versuche mich zu beruhigen. "Es tut mir leid, wie ich euch beschuldigte, bei unserer ersten Begegnung. Nun bereue ich es. " ,höre ich Thorin. Ich nicke und nehme seine Hand von meiner Schulte. "Danke, es geht schon. Und ihr wusstet es ja nicht, ich kann euren Hass den Elben gegenüber sehr gut verstehen. Und ihr habt recht. Meine Mutter stammt aus dem Düsterwald. Sie ließen euch und euer Volk im Stich. Und sie ließ mich und meine Schwester im Stich." Er nickt mir zu und erhebt sich. "Morgen geht es früh weiter, ihr solltet euch ausruhen." Mit diesen Worten verlässt er mich wieder. Ich bleibe noch einen Augenblick sitzen, dann lege ich mich hin bis es dämmert.

(Lilly)
Die Nacht war irgendwie nicht sehr angenehm. Es ist seltsam unter so vielen zu schlafen. Außerdem frag ich mich, warum Nare solange fort war. Ich würde sie wohl besser verstehen, wenn ich Vater richtig kennen gelernt hätte. Nichtmals mehr das Gesicht meiner Mutter kenne ich noch. Genau wie der Rest, packe ich zusammen und sitze auch schon erneut hinter Fili. Nachdenklich bemerke ich gar nicht, dass Fili mit mir spricht. Als Kili und Rees neben uns lachen. Schüttele ich den Kopf und sehe sie fragend an. "Hab ich was verpasst?" Rees kichert: "Fili hat sich schon zum fünften Mal gefragt, worüber du nachdenkst." Ich werde rot: "Oh, nichts besonderes." "Erzähl das wem anders Lilly, ich kenn dich länger als die anderen hier." Ich Strecke ihr die Zunge raus. "Ich dachte nur an die Geschichte gestern, Nare hat es mitgenommen auch wenn sie es nicht zeigt, ich weiß es. Ich wünschte ich könnte sie verstehen, aber du weißt ja ich habe Vater nie richtig kennen gelernt. Und selbst das Gesicht meiner Mutter ist so verwischt, dass ich mich nicht richtig daran erinnere." "Wer war dein Vater? Und deine Mutter, ist sie tod? Oh tschuldigung ich will dich nicht damit verletzen.", fragt mich Fili. "Nicht schlimm, mich kannst du damit nicht so verletzen. Vater war der Herr Morias und meine Mutter verließ uns als ich alt genug war um Mithilfe von Nare zu überleben.... " Schweigen bricht aus. Bis Kili sagt: "Tut mir leid für euch. Und wo kommst du her Rees?"

(Rees)
"Mein Vater war ebenfalls Zwerg. Ich hörte er sei aus Erebor gewesen, jedoch in den Flammen Smaugs umgekommen. Meine Mutter war aber ganz anders, als die von Nare und Lilly. Sie war immer für mich da. Sie versuchte mich zu schützen vor Orks. Vor dem Spross Azogs. Sein Name ist Bolg. Sie kam damals.... Sie starb um mich zu retten." Nun bereut Kili die Frage. "Tschuldigung " "Hättest du nicht wissen können Kili....." Von da an schweigen wir alle. Irgendwann gelangen wir zu einem zerfallen Haus, wo wir anhalten und Thorin mit Gandalf diskutiert. Bis schließlich Gandalf wütend davon stapft. "Wo willst du denn hin Gandalf ?", fragt Bilbo verwirrt. "Ich suche die Gesellschaft des einzigen, der hier noch Verstand besitzt." "Und wer ist das?", frage ich. "Ich Rees, ich." Damit verschwindet er. Etwas beleidigt bin ich schon. Als wenn ich keinen Verstand hätte. "Bombur mach uns was zu essen, wir haben Hunger, Kili Fili, versorgt die Ponys." Also gehen die Jungs und versorgen die Ponys. Gloin macht ein Feuer und Bombur beginnt mit Bofur zu kochen. Jeder erhält schließlich eine Schüssel mit Eintopf. Bofur gibt Bilbo zwei Schüssel: "Hier bring das zu Kili und Fili, sie sind bei den Ponys." "Ich begleite dich.", schließe ich mich schnell Bilbo an, genauso wie auch Lilly. Wir suchen Kili und Fili und finden die schließlich, nachdenklich im Wald stehend. "Alles in Ordnung?", frage ich. Kili antwortetet: "Eigentlich nicht, wir sollten auf die Ponys aufpassen. Wir hatten 15, jetzt sind es nur noch 12." Fili ist derzeit schon ein Stück weiter gegangen. "Hey seht mal her, ich hab was gefunden, dass solltet ihr euch unbedingt mal ansehen." Wir laufen zu ihm, steht in einem riesigen Fußabdruck und neben uns ist ein Baum ausgerissen. Ich habe eine Vermutung. Und als wir noch ein Stück tiefer in den Wald gehen, sehen wir ein Feuer in der Ferne. Kurz darauf spüre ich eine Erschütterung. Sofort ducke ich mich. Die anderen tun es mir gleich. An uns stapft wie zu erwarten... - "Trolle!",höre ich die Brüder sagen. - ...genau, ein Troll vorbei. "Sie haben Minze und Mirte.",lässt der Hobbit empört verlauten: "Wir müssen was tun." "Ja tu was.", sagt Kili glaubwürdig und nimmt ihm eine Schüssel aus der Hand. Auch Fili nimmt sich eine Schüssel und stößt den Hobbit nach vorne: "Du bist doch unser Meisterdieb. Und laut Gandalf nahezu lautlos, also stehle unsere Ponys zurück. Wenn du Hilfe brauchst, sind wir direkt hinter dir." Kili erklärt ihm noch was zu Schleiereule und dann ist Bilbo alleine. Ich sehe die beiden Vorwurfsvoll an. "Ihr könnt ihn doch nicht einfach allein gehen lassen.", mit diesem Worten folge ich Bilbo. Auch Lilly folgt mir.

Der Hobbit (ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt