Kapitel 17

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Dieses Kapitel widme ich s_a_m_i_r_a
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(Lilly)
Die Elbin, die ohne zu zögern, einer der Wachen folgte, kam mir so bekannt vor. Ich wusste nicht woher. Bis Nare neben mir ungläubig zischte: "Mutter." Ich starrte die Frau an. War sie es tatsächlich? Viel Zeit zum nachdenken blieb uns nicht. Denn Thranduil redet weiter. "Ihr habt nun die Wahl, zumindest die beiden Zwelbinnen. Wollt ihr den Weg eurer Mutter wählen oder nicht?" Daraufhin schweigen wir. "Nun, versuchen wir's mit einer einfachen Aufgabe. Wie ich weiß, müsste eine von euch, die Gabe der Vision haben. Wer ist das?" Sofort melde ich mich. "Das bin ich." Und ich bin entschlossen meine große Schwester zu schützen. Aber das klappt nicht. "Nein ist sie nicht, das bin ich.", verteidigt Nare mich und tritt vor. Thranduil sieht amüsiert hin und her. "Dann sag mir, was hast du zuletzt gesehen? Was wird nun geschehen? Und warum seid ihr mit den Zwergen unterwegs?" "Über die Zukunft weiß ich im Moment nichts mehr und warum wir die Gemeinschaft unterstützen, geht euch ja wohl nichts an.",antwortet Nare ihm kühl. Dieser nickt seinen Wachen zu und ehe wir uns versehen, werden ich und Rees festgehalten. Nare wird auf die Knie gezwungen und ihr Rücken wird zum größten Teil freigelegt. "Wenn du nicht reden willst, tut es vielleicht eine der beiden anderen?" Mein Mund ist ein schmaler Strich, doch ich hätte lieber etwas sagen sollen. Denn nun weißt Thranduil Mutter an: "Bestrafe deine Tochter. Und ihr beide seht zu." Somit holt meine Mutter mit einer Peitsche aus und schlägt mehrmals auf Nares Rücken ein. Ich sehe wie sie das Gesicht vor Schmerz verzieht, aber schreien will sie nicht. Sie wirft mir einen warnenden Blick zu. Ich weiß, dass ich nichts sagen soll. Und ich fange an mit mir zu ringen. Erneut schlägt die Peitsche zu und hinterlässt rote blutige Striemen. Ich muss mich sehr beherrschen, zu schweigen. Neben mir wehrt sich Rees. Und kurz darauf stößt sie als Wolf die Wachen von sich. Laut knurrend, will sie Nare helfen. Doch die Elben reagieren schnell. Sie legen ihr Ketten um Hals und Pfoten. Und erneut wird für mein Schweigen, meiner Schwester, Schmerzen zugefügt. Diesmal löst sich ein Schrei. Und bei jedem weiteren Schlag, folgt ein weiterer Schmerzensschrei. Schließlich verweigert meine Mutter den nächsten Schlag:"Eure Hoheit, ich könnte sie zu Tode peitschen und ihr würdet nichts aus Ihnen heraus bekommen. Ich würde es erstmal dabei belassen." Zuerst mustert der Elbenkönig sie kühl. Doch dann nickt er. "Bringt sie fort." Ich will Nare schon heilen. Doch ich werde fort von ihr gezerrt. Rees sieht aus wie ein kleiner geschlagener Welpe. Doch sie denkt nicht daran sich zurück zu verwandeln. Sie will kämpfen. Kurz darauf, zerrt man sie in eine Zelle. Ich sehe, wie Nare zufälligerweise in Thorins Zelle geschmissen wird. Unsanft landet sie. Auch ich werde in eine Zelle geschmissen und kurz darauf finde ich mich in kräftigen Armen wieder. Erleichert, ziehe ich Filis Duft ein. Ihm ist nichts passiert. Doch ängstlich sehe ich zu ihm auf. Was wird nun geschehen?

(Rees)
Ich werde als Wolf in eine Zelle gezerrt und angekettet. Ich knurre und fletsche die Zähne. Doch helfen tut es nicht. Nun sind wir alle in Zellen eingesperrt. Gegenüber von mir, ruft Kili nach mir. Ich drehe den Kopf so gut es möglich ist und sehe durch die Gitter. Er sieht mich besorgt an. Meine Wut lässt langsam nach. Es ist aussichtslos. Ich verwandele mich zurück. Doch statt, dass die Schellen zu groß werden, ziehen sie sich zu. Denn es sind Ketten gewesen. Eng liegen sie an meiner Haut an. Ein stöhnen entweicht mir, als meine Handgelenke gequetscht werden. "Rees, alles in Ordnung?", fragt ein besorgter Kili. "Ja, mach dir keine Sorgen Kili.... Mir geht's gut. Nur diese widerlichen und hinterlistigen Elben, sind nicht so dumm, wie sie tun. Diese Fesseln sind verdammt eng. Und tun weh. Sie schneiden in die Haut. Und es ist kalt." "Verwandel dich wieder. Das ist wärmer und schützender oder?" Ich nicke und versuche es. Aber es klappt nicht. Verzweifelt sehe ich zu ihm hinüber. "Es geht nicht. Die Fesseln sitzen zu eng und lassen sich nicht so vergrößern. Ich sitze fest...." Er zieht besorgt die Augenbrauen zusammen.

Ich versuche weiterhin, die Fesseln zu lösen oder mich zu verwandeln. Doch irgendwann muss ich aufgeben. Gegenüber sehe ich dann etwas, was meine Laune mich mehr in den Dreck zieht. Kili versucht sich auf eine rothaarige Elbin aufmerksam zu machen. Das klappt zum Glück nicht. Aber zu früh gefreut. Als er sich hinsetzt und mit einem Runenstein spielt, wird die Elbin doch interessiert. Sie beginnen eine scheinbar interessantes Gespräch. Enttäuscht sehe ich weg. Tausende Gedanken fliegen durch meinen Kopf und Wut keimt in mir auf. 'Warum tut er das? Ich dachte er liebt mich. Macht er das mit jeder hübschen Dame? Flirten? Bin ich ihm nicht gut genug? Was hat die blöde Elbin, was ich nicht habe? Warum tut er mir das jetzt an?!' Frustriert zerre ich an meinen Fesseln und eine Träne läuft meine Wange hinunter. Der Schmerz, der mein Herz nun angreift, hinterlässt Risse.
"Tauriel, ....", eine Wache ruft nach der Elbin wie es scheint. Der Elb labert irgend etwas elbisch, was ich nicht verstehe und sie verlässt Kili. Dabei erwidert sie noch etwas auf elbisch. Doch es ist mir egal. Sie hat mir Kili weggenommen und Kili sieht gerade sauer aus. Sein Pech, wenn er die Elbin anmacht! Frustriert, enttäuscht, traurig und wütend lasse ich mich nun in meinen Fesseln hängen. Ich habe nun aufgegeben.

(Nare)
Ich werde in eine Zelle geschmissen. Unsanft lande ich auf dem Boden und stöhne vor Schmerz auf. Doch aufstehen will ich nicht. Darum bleibe ich einfach liegen. Bis ich Schritte höre. Schwere Schritte und dann fragt eine dunkle Stimme: "Bei Durin, was hat dieses arrogante Spitzohr mit dir gemacht?" Es ist Thorin. Ich spüre, wie er sich neben mich kniet und ich öffne die Augen. "Es geht schon Thorin. So musste ich nunmal fürs Schweigen bezahlen. Das war es wert.", antworte ich schwach. Aber halt, warum ist er besorgt um mich? Thorin Eichenschild, der sture und entschlossene Zwergenprinz und rechtmäßige König unter dem Berge?
"Nein, das geht nicht! Zeig mir deinen Rücken. Ich will es sehen. Ein wenig Blut ist schön zu sehen, also kann es nicht nur ein bisschen sein. Und du hast ziemlich laut geschrien. Wir konnten es bis hier unten hören!", widerspricht er mir. Erschrocken und beschämt sehe ich ihn an. "Ihr habt ... Nagut.", versuche ich das Gefühl loszuwerden. Bei Durin alle haben es gehört. Mir ist es peinlich, aber ich setze mich vorsichtig auf und ich lasse ihn mein Hemd von hinten anheben. Ich höre, wie er scharf die Luft einzieht. "Du warst tapfer, Nare. Ich reinige es. Kann etwas brennen.", teilt er mir mit. Ich nicke und zucke zusammen, als kühles Nass auf die brennenden Wunden trifft. Aber es hilft. Es kühlt schön. Woher er das Wasser hat weiß ich nicht. Aber nun sehe ich, Thorin kann auch fürsorglich sein. Er offenbart mir gerade seine sanfte Seite. Diese sehe ich nun zum ersten Mal richtig. Und wieder einmal, bestätigt dies, dass er ein wahrer König ist. Dem einen, dem ich folge und für den ich sterben würde. Ich bedanke mich. Leicht zitternd, wegen der Kälte, die in den dunkel Zellen lauert, versuche ich eine angenehme Position zu finden. "Kalt?", fragt mich Thorin. Ich nicke. Daraufhin, rutscht er zu mir und zieht mich vorsichtig in eine Umarmung, immer bedacht darauf, nicht an meine Wunden zu kommen. Erschöpft lehne ich mich nach vorne, mit dem Kopf an seine Schulter. Das löst ein tolles Gefühl in mir aus. Dieses Gefühl, lässt mich vergessen, dass das hier Thorin Eichenschild ist. Eine wichtige und bedeutende Person. Ein König. In seinen Armen, fühle ich mich geborgen und mir ist warm. Den sein Körper strahlt eine große Wärme aus, wie ich sie nie zu spüren bekam. Wie eine zweite Sonne. Dann kommt mir wieder meine Mutter in die Gedanken: "Thorin... Meine Mutter ist hier. S...sie hat mich geschlagen. Die Peitsche.... Sie hat sie benutzt. I...", weiter kann ich nicht reden, da Thorin mich unterbricht. "Shht. Denk nicht an sie. Sie ist eine Verräterin! Bei Mahal, wer peitscht sein eigenes Kind aus? Einfach herzlos. Und zuvor ließ sie euch zurück. Du kannst sie nicht mehr als deine Mutter ansehen. Vergiss sie. Schließe mit ihr ab.... Versuch nun etwas zu schlafen. Du musst deine Kräfte auffüllen." Seine Worte beruhigen mich ein wenig. Er hat recht. Ich muss sie loslassen. Kurz darauf, schlafe ich dann ein.

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