Gemmas POV
"Auf Wiedersehen meine lieben! Kommt uns bald wieder besuchen!" Mit einem letzten Winken fuhr ich das Fenster wieder hoch und lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe. Maura und Bobby standen Arm in Arm an der Straße und winkten uns hinterher. Sie wurden immer kleiner und schließlich verschwanden sie, als wir um eine Kurve fuhren. Niall war damit beschäftigt, einen Schokoriegel zu öffnen und Kathrina schlief zufrieden in ihrem Maxi Cosi.
Ich hatte ein ziemlich mieses Gefühl im Bauch und war mir nicht ganz sicher, ob es von den Pancakes heute Morgen kam, oder davon, dass ich zwei weitere liebevolle Menschen eiskalt angelogen hatte. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Für wen tat ich das ganze? Warum belog ich mich selbst und alle anderen. Die Antwort lauerte überall, um mich jederzeit an sich zu erinnern. Die Öffentlichkeit.
"Macht dir das gar nichts aus?", fragte ich Niall, der freudig summend seinen Riegel verdrückte. Niall schluckte, guckte erst mich an, dann seinen Schokorigel und dann wieder mich. "Wenn man Sport macht, ist doch ein bisschen Schokolade gar nicht so schlimm", meinte er und leckte sich über den Mundwinkel. "Nein das mein ich nicht. Du kannst von mir aus so viel Schokolade essen, wie du willst", erwiderte ich, "ich meine das mit Kathrina." Niall guckte mich verständnislos an. "Boah Niall, manchmal glaube ich, du bist echt die Blödheit in Person", stöhnte ich und kassierte dafür einen giftigen Blick.
"Ich meine macht dir das nichts aus, deine eigenen Eltern zu belügen? Ein Enkelkind ist doch das schönste Geschenk, was du ihnen hättest machen können und jetzt haben sie eins, welches aber noch nicht mal ihnen gehört." Niall Biss nachdenklich von seinem Schokoriegel ab. "Man kann es nicht immer allen recht machen", antwortete er schließlich. Damit war das Thema wohl für ihn beendet, denn er setzte sich Kopfhörer auf und machte Musik an.
Ich seufzte und lehnte meinen Kopf wieder an die Scheibe. Graue Wolken zogen über den Himmel und es sah stark danach aus, als würde es gleich beginnen zu regnen. Ich schloss meine Augen und versank in eine Art Halbschlaf.
"Gemma!" Niall tippte mir an die Schulter. "Gemm wir sind da." langsam öffnete ich meine Augen. "Das Flugzeug wartet nicht auf uns", meinte Niall lächelnd und öffnete seine Tür. Ich sah ihn fragend an. "Ok es wartet auf uns, aber das sagen die in Filmen auch immer", setzte er nach und stieg aus. Ich musste wohl doch bei der Autofahrt richtig eingeschlafen sein. Müde richtete ich mich auf und öffnete meine Tür. Eiskalter Wind klatschte mir dicke Regentropfen ins Gesicht, die mir eine Gänsehaut verpassten.
Ich setzte einen Fuß auf den dunklen Asphalt und stampfte ein paar mal mit ihm auf, da er eingeschlafen war. "Gemm jetzt komm!", rief Niall, der schon fast am Flugzeug angekommen war. Seufzend nahm ich mir meine Jacke vom Sitz, stieg vollständig aus, schlug die Tür zu und joggte Niall hinterher.
Im Flugzeug war es angenehm warm. Leise Musik drang aus Lautsprechern, die ich allerdings nicht sah und die Stewardess gab erst Niall und dann mir zur Begrüßung die Hand. Ächzend hievte ich mich auf einen der Ledersitze und fuhr mir mit der Hand durch die nassen Haare. Kathrina war von einem Securityman trocken hierher gebracht worden und guckte interessiert in der Gegend herum. Ich drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und schnallte mich anschließend an.
Niall hatte sich mir gegenüber gesetzt und starrte mich nachdenklich an. "Was ist?", fragte ich. "Nichts", meinte er und guckte schnell aus dem Fenster, um mich nicht mehr anzusehen. "Niall", seufzte ich, "du bist doch keine Frau. Du musst sowas nicht abstreiten, also sieh mich an und sag, was du hast." Keine Reaktion. Ich schnaufte genervt und guckte ebenfalls aus dem Fenster. Ob Niall über die Hochzeit nachgedacht hatte? Wollte er es so unbedingt? Das konnte doch garnicht sein, er liebte mich doch garnicht. Wie konnte man jemanden heiraten wollen, den man garnicht liebte?
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Siblings don't fall in love (Harry Styles)
RandomWas, wenn alles anders läuft, als es die Natur bestimmt hat? Was wenn es jederzeit auffliegen könnte und damit alles kaputt macht? Was wenn du alle belügen musst, nur um deinen eigenen Bruder zu schützen? Du musst es durch ziehen, denn Geschwister v...