33. Kapitel~Vaterschaftstest

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Harrys POV

Ich fuhr das Fenster von meinem Auto runter, holte die Post aus dem Briefkasten und schmiss sie achtlos auf den Beifahrersitz. Dann öffnete ich das Eingangstor, fuhr die Einfahrt rauf und parkte. Ich stieg aus, nahm die Post und meinen Schlüssel mit und trat schließlich müde ins Haus. Termine am frühen morgen waren echt für'n Arsch.

Ich schlenderte in die Küche, machte mir einen Kaffee und setzte mich anschließend mit der Post aufs Sofa. Fanpost, Rechnung, Fanpost, noch mehr Fanpost, Werbung und ein Brief von der bj-Diagnostik. Was sollte das denn jetzt schon wieder sein. Ich trank einen Schluck Kaffee und sah mir den Brief genauer an. Er schien wichtig zu sein. Neugierig machte ich ihn auf und zog das Papier raus.

Sehr geehrter Mr. Harry Styles,

Sie wurden anonym dazu aufgefordert, einen Vaterschaftstest im Bezug auf ihr womögliches Kind Kathrina Styles/Horan zu absolvieren. Wir erwarten sie in unserer Klinik für den Test. Wenn sie fragen haben, rufen sie gerne bei uns an.

Mit freundlichen Grüßen, die bj-Diagnostik.

Mir klappte die Kinnlade nach unten. Ein Vaterschaftstest. Bei meinem Kind. Mein Gehirn realisierte in diesem Moment gar nichts mehr. Ich stand unter Schock. Perplex griff ich nach meinem Handy und rief Gemma an. Sie ging sofort ran.

"Hallo?", meldete sie sich.
"Gemma?", fragte ich mit dem Blick starr auf den Brief gerichtet.
"Ja?"
"Ich hab Post bekommen."
"Herzlichen Glückwunsch."
"Von der bj-Diagnostik."
"Ich habe zwar keine Ahnung, was das ist, aber hört sich Super an."
"Ist es aber nicht."
"Warum?"
"Die wollen, dass ich einen Vaterschaftstest mache."
"Wieder so ein verrücktest Mädchen, dass behauptet, von dir schwanger zu sein?", seufzte Gemma, "ignorier es einfach."
"Nein. Es geht um Kathrina."
Stille.
"Unsere Kathrina?", fragte Gemma ungläubig.
Ich nickte langsam.
"Harry?"
"Ja unsere Kathrina."
"Ach du Kacke." Ich nickte wieder.
"Was machen wir denn jetzt?", fragte Gemma.
"Keine Ahnung", murmelte ich und schluckte.

Stille.

Ich Zwang mich zu blinzeln, da meine Augen anfingen zu brennen und biss mir auf der Unterlippe rum.
"Okay am besten keine Panik bekommen", sagte Gemma schließlich, "wir müssen nachdenken.
Ich nickte langsam.
"Fakt ist, irgendwer hat uns verraten", stellte sie fest, "ich war es nicht, du nicht, Niall nicht und Lucy würde das auch niemals tun.
"Wer weiß noch davon?", fragte ich.
"Zayn, Louis, Liam, meine Frauenärztin, und der Arzt der Kathrina vor zwei Wochen Nialls Blut unterjubeln wollte", sagte Gemma.
"Meinst du einer der Ärzte wars?", hakte ich nach.
"Ich weiß nicht. Kann sein."
"Ich rufe meinen Anwalt an", beschloss ich, "wenn ich keinen Vaterschaftstest machen möchte, muss ich das doch bestimmt nicht."
"Mach das, ich rufe Niall an", erwiderte Gemma, "bis dann."

Sie legte auf und mein Kopf sank auf die Sofa Lehne. Jetzt wurde aus Onkel Harry doch Daddy Harry. Gemma, Niall und Kathrina waren grade mal seit zwei Wochen wieder aus dem Krankenhaus raus und schon kam die nächste Katastrophe. Ich war so wütend auf Niall. Er hatte meine Mädchen fast in den Tod gerissen. Meine Gemma, meine Kathrina. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Wenn eine von den beiden gestorben wäre, hätte ich nie wieder ein Wort mit ihm geredet.

Mit einem Kopfschütteln verdrängte ich diesen Gedanken und setzte mich wieder auf. Dann griff ich nach meinem Handy und rief meinen Anwalt an.

"Hallo Harry", meldete er sich.
"Hey", begrüßte ich ihn und trank noch einen Schluck von meinem Kaffee.
"Was gibt's?"
"Ich hab ne Frage", erklärte ich.
"Dann frag mal"
"Es wird von mir verlangt, einen Vaterschaftstest zu machen."
"Ja?"
"Muss ich das?"
"Kommt drauf an, wer das von dir verlangt. Hast du eine aufforderung per Post bekommen oder was?"
"Ja."
"Würdest du mir das schicken? Dann guck ich mir das genauer an und sag dir bescheid."
"Okay mach ich", erwiderte ich, nahm den Brief und schlenderte zu meinem Computer.
"Alles klar, wenn du mir das jetzt gleich schickst, guck ich mir das sofort an und dann ruf ich dich noch mal."
"Okay bis gleich."

Ich legte auf, Scannte das Papier ein und schickte es per E-Mail an meinen Anwalt. Dann ließ ich mich wieder aufs Sofa fallen und versuchte zu realisieren, was grade passiert war. Jetzt würde alles raus kommen. Das ganze Lügen ist umsonst gewesen. Meine und Nialls Karriere war damit vorbei und dadurch sehr wahrscheinlich auch die von der ganzen Band.

Ich blieb einfach Stumm sitzen und bewegte mich kein Stück. Ich schluckte nicht, ich blinzelte nicht. Mein Körper war zu Eis gefroren.
Nach einigen Minuten klingelte mein Handy. Ich lies es eine Weile dort liegen, wo es war, da ich unfähig war mich zu bewegen, aber irgendwann gab ich mir einen Ruck, griff entschlossen nach dem Handy und ging ran.

"Und?", fragte ich in den Hörer.
"Ich könnte dir jetzt lang und breit erklären warum, aber da ich weiß das es dich nicht interessiert und du eh nichts verstehst, lasse ich diesen Teil weg", sagte mein Anwalt und räusperte sich.
"Ja?", fragte ich ungeduldig.
"Harry du bist leider gezwungen diesen Test zu machen", erklärte er und drückte damit den letzten Funken Hoffnung aus mir raus.
"Okay", murmelte ich.
"Harry ich weiß nicht, warum das ganze so schlimm ist und warum du das nicht machen willst, aber ich rate dir, mach diesen Test, wenn du keine Probleme haben willst. Was meinst du, wie schnell das in der Öffentlichkeit ist."
"Ich weiß", erwiderte ich, "aber die Probleme habe ich sowieso."
"Willst du's mir erklären?"
"Ich erzähl es dir, wenn ich die Anklage bekomme."
"Na dann, wir sprechen uns Harry."
"Ja Tschüss."

3 Tage später stand ich vor der Bj-diaknostik. Gemma hielt fest meine Hand und wir standen einfach nur da und starrten die Tür an. Jemand griff nach meiner anderen Hand. Ich zog sie weg und guckte Niall böse an. "Willst du hier jetzt rum schwulen oder was?", fauchte ich ihn an. Niall guckte verwirrt zu Boden. "Ich wollte doch nur..." "Nialler das war ein Spaß", lachte ich und legte meinen Arm um seine Schultern.

"Lass uns rein gehen", meldete sich Gemma plötzlich ernst zu Wort, "ich glaube es wurden schon ein paar Fotos von uns gemacht." Ich sah mich um und meinte jemanden mit einer Kamera hinter einer Häcke zu sehen. Gemma zog mich hinter sich her ins Gebäude.

Drinnen sah es nach einer ganz normalen Klinik aus. Weiße Wände, Desinfektionsmittel Geruch, alles so wie es sich gehörte. Gemma schliff mich zum Empfang und erklärte der Frau, warum wir hier waren.
"Dann können sie schon mal in Zimmer 7 gehen, Mr. Styles", erklärte sie emotionslos ohne von ihrem Computer aufzusehen, "und ihr Gefolge bleibt im Wartezimmer." "Mein Gefolge?", fragte ich, wurde aber von Gemma schon weiter gezogen. "Geh jetzt", zischte sie und lies meine Hand los. "Wollt ihr nicht mit?", fragte ich und trippelte unsicher von einem Fuß auf den anderen.

"Harry schatz, du bist ein erwachsener Mann, ich denke das schaffst du schon alleine", erwiderte Gemma nur und verschwand dann mit einem letzten aufmunternden Blick mit Niall im Wartezimmer. Ich atmete tief ein und schritt dann mehr oder weniger entschlossen den Flur zu Zimmer 7 hinauf.

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So Leute dieses Kapitel ist jetzt schon das vorletzte. Es kommt noch eins und dann vielleicht noch ein Epilog. Ich bedanke mich bei allen Lesern, die mich bei meinem ersten Buch begleitet haben und bei allen die mir so tolle Ideen und Inspiration gegeben haben. Ich hoffe, dass euch dieses Buch gefallen hat. Okay aber um jetzt nicht zu poetisch zu werden hör ich besser auf, so schnulziges Zeug zu schreiben. Es ist schon ein neues Buch in Arbeit, welches ihr gerne auch lesen könnt. Ich sag dann hier noch mal bescheid, wenn ich es veröffentliche.

❤you, eure Sari2506

Siblings don't fall in love (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt