Nialls POV
Ich wurde unsanft von Kathrina geweckt. Sie brüllte mir direkt in mein Ohr. Gemma hatte sie zu uns ins Bett geholt, weil sie nicht einschlafen wollte. Schnaufend drehte ich mich um und guckte auf den Wecker. 06:09 Uhr. Ich knipste das Licht an und blinzelte, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Gemma murrte und zog die Decke über ihre Ohren. Ich nahm Kathrina auf meinen Arm und schlurfte mit ihr aus dem Zimmer. Sie wimmerte immer noch, aber als ich leise singend durch das Wohnzimmer wippte, hörte sie auf und schlief wieder ein.
Erschöpft lies ich mich auf das Sofa fallen und schloss die Augen. Die erste Nacht war anstrengend gewesen sehr anstrengend. Ich hatte nicht länger, als 3 Stunden am Stück geschlafen und auch Gemma ging es so.
Ich wusste, dass ich eh nicht mehr einschlafen konnte, also stellte ich Kathrinas Maxi cosi in die Küche und legte sie rein. Gemma war eine Frühaufsteherin, also würde sie ungefähr in einer Dreiviertelstunde aufwachen. Ich beschloss ein typisch englisches Frühstück zu machen, also holte ich zwei Pfannen und einen Topf aus den Schränken. Ich stellte sie auf den Herd und schaltete ihn an. Dann kamen Speck, Eier und kleine Würstchen in die Pfannen und Baked Beans in den Topf.
Während alles so vor sich hin brutzelte, deckte ich den Tisch mit Marmeladen, Butter und Toast. Anschließend nahm ich zwei Teller und verteilte das fertig gebratene und gekochte essen darauf. Als alles fertig war, setzte ich mich auf das Sofa und stellte Kathrina in ihrem Maxi cosi daneben. Dann schaltete ich den Fernseher an und sah mir irgendeine bekloppte Morgenshow an.
Keine 15 Minuten später stand Gemma mit verschlafenem Blick in der Tür. "Das riecht aber gut", meinte sie lächelnd. Ich lächelte zurück. "Guten Morgen erstmal", sagte ich, stand auf und umarmte sie, "gut geschlafen?" "Es geht", erwiderte sie und setzte sich an den Tisch. Ich schaltete den Fernseher wieder aus und setzte mich zu ihr. "Da gewöhnen wir uns noch dran", schmunzelte ich und begann zu essen. Gemma zuckte mit den Schultern. "Hoffentlich", murmelte sie.
Stille...
"Heute kommen deine Eltern", sagte ich und unterbrach damit das Schweigen.
Gemma nickte.
"Die werden bestimmt dahin schmelzen", redete ich weiter.
"Und was ist mit deinen Eltern?", fragte Gemma.
"Die sind grade im Urlaub und kommen uns in drei Tagen besuchen."
"Ok."
"Unternehmen wir heute was bestimmtes?"
"Ich denke nicht, wir müssen uns erst mal hier zurecht finden. Also mit Kind meine ich."
"Ja stimmt."Harrys POV
Aufgeregt lief ich im Zimmer hin und her. Ich hielt das nicht aus. Ich war grade Vater geworden und konnte nichts anderes machen, als mich alleine in meinem viel zu großen Haus zu langweilen. Ich blieb stehen, kratzte mich am Kopf und überlegte. Sollte ich zu Gemma und Niall fahren?
Bestimmt waren die schon voll genervt von mir, aber ich hielt es hier nicht länger alleine aus. Langsam machte ich zwei Schritte auf die Tür zu und wieder einen zurück. Entschlossen ging ich zur Haustür, blieb davor stehen und lief kopfschüttelnd wieder zurück ins Wohnzimmer.
Verzweifelt lies ich mich auf das Sofa fallen, guckte auf mein Handy und steckte es gleich wieder weg. Dann stand ich wieder auf und lief zur Tür. Ich trat raus in die Kälte und ging zu meinem Auto. Ein kurzer Besuch würde schon nicht schaden.
Als ich bei dem Eingangstor von Niall und Gemma ankam, klingelte ich und wartete. Eine Kamera surrte und die Linse richtete sich zuerst auf mein Nummernschild und dann auf mich. "Harry. was machst du denn hier?", hörte ich Nialls Stimme durch die Gegensprechanlage fragen.
"Vielleicht mein Kind besuchen", erwiderte ich, "lässt du mich rein?" Die Anlage knackte und mit einem quietschen öffnete sich langsam das schwere Eisentor.
Ich fuhr die Einfahrt rauf, stieg aus meinem Auto aus und lief zur Tür, in der Niall auf mich wartete. Seine Augen waren mit dunklen Schatten unterzeichnet und seine Schultern hingen müde nach unten. "Hey", sagte er und gab mir eine Umarmung. "Hey Nialler", erwiderte ich, "na wie war die erste Nacht?"
"Anstrengend", seufzte Niall und fuhr sich durch die Haare. Ich lachte. "Und wie geht's Kathrina?", fragte ich, während ich Niall ins Wohnzimmer hinterher lief. "Ich denke super", antwortete er, "sie schläft." Ich nickte.
"Und wie geht es Gemma?", fragte ich weiter. "Auch gut, wir müssen uns nur erst mal an ein Leben zu dritt gewöhnen", meinte Niall und lies sich auf das Sofa fallen.
Ein Leben zu dritt. Niall, Gemma und Kathrina waren eine kleine Familie. Mit meinem Kind. Ich sollte nur der Onkel sein, der ab und zu mal einen Disneyland Ausflug finanzierte oder sonst irgendetwas unwichtiges.
"Und wo ist Gemma?", hakte ich nach und beschloss den Gedanken erst mal bei Seite zu schieben. "Ich weiß nicht", meinte Niall, "vielleicht selbst eingepennt, als sie Kathrina ins Bett gelegt hat."
Stille...
"Ich geh mal kurz pinkeln", sagte ich und lief die Treppen hoch. Als ich an Gemmas und Nialls Schlafzimmer vorbei kam, war die Tür einen Spalt geöffnet. Vorsichtig guckte ich hinein und sah Gemma mit Kathrina auf dem Bett liegen. Beide schliefen friedlich. Langsam machte ich einen Schritt ins Zimmer und dann noch einen und schließlich stand ich am Bett. Gemmas Haut war blass und auch sie hatte Augenringe, genauso wie Niall. Kathrina hatte leicht rosige Wangen, einen Schnuller im Mund und ihre kleinen Finger krallten sich in Gemmas Pullover. Ihr ging es anscheinend gut.
Sanft strich ich Gemma über die Wange. Ihre Haut war weich und sie kribbelte auf meinem Finger. Langsam beugte ich mich runter und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Ich hielt inne, um Gemmas Atem auf meinem Gesicht zu spüren. Schnaufend drehte sie sich um und ich richtete mich schnell wieder auf. Langsam öffnete Gemma ihre Augen und sah mich müde an.
"Harry?", murmelte sie und rieb sich den Schlaf aus den Augen, "was machst du hier?" "Ähm...ich", stotterte ich und machte einen Schritt zurück, da ich noch auffällig nah an Gemmas Bett stand, "mum und dad kommen gleich und ich wollte fragen, ob du nicht vielleicht runter ins Wohnzimmer kommen möchtest." "Oh ach so, ja ich komme gleich", erwiderte Gemma, gähnte und setzte sich auf, "kannst du Kathrina schon mit runter nehmen?" Ich nickte, nahm Kathrina auf den Arm und ging mit ihr aus dem Zimmer.
Ich schloss die Tür und lehnte mich an die Wand. Kathrina hob langsam ihre Augenlieder und sah mich mit ihren blauen Augen an. Sofort hatte sie mich in ihrem Zauber gefangen und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihr abwenden. Vorsichtig Strich ich ihr über die Stirn und sie griff nach meiner Hand. Was würde ich nicht alles tun, um immer für Sie da zu sein. Um ihr Papa zu sein. Aber es ging nicht. In diesem Moment verfluchte ich die Presse und die Öffentlichkeit. Alle warteten schon gespannt auf die ersten Fotos von Kathrina.
Die ganze Welt war gespannt auf das Baby von Niall Horan und Gemma Styles. Die Klingel riss mich aus meinen Gedanken. "Harry machst du auf?!", rief Niall von unten. "Ja!", erwiderte ich und mit einem letzten Blick auf Kathrina lief ich die Treppen runter.
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Siblings don't fall in love (Harry Styles)
RandomWas, wenn alles anders läuft, als es die Natur bestimmt hat? Was wenn es jederzeit auffliegen könnte und damit alles kaputt macht? Was wenn du alle belügen musst, nur um deinen eigenen Bruder zu schützen? Du musst es durch ziehen, denn Geschwister v...