Siblings don't fall in love (Harry Styles)

15. Kapitel ~ Freunde?

2 Monate später

Gemmas POV

"Es tut mir so leid", flüsterte ich verlegen, aber ich beräute nichts. Es war besser für uns beide. Niall nickte nur. Ich hatte ihn völlig überrumpelt. Ich nahm ihn in den Arm. Es war zwar wohl im Moment nicht das angebrachteste, was ich hätte tun können, aber Niall tat mir so leid. "Freunde bleiben wir trotzdem?", fragte ich leise, da mir nichts anderes einfiel. Auch wenn es eine ziemlich bescheuerte Frage war nickte Niall wieder. "Willst du alleine sein?", fragte ich und löste mich von ihm. Niall hatte rote Augen. "Ja", sagte er. "Ok", erwiderte ich und trat einen Schritt zurück, "ruf mich an, wenn du willst." Bescheuerter Vorschlag. Als ob er mich jetzt noch anrufen würde. Aber Niall nickte wieder und ließ sich auf die Bank fallen.

Ich seufzte und drehte mich um. Vielleicht hatte ich mir den falschen Ort ausgesucht, um Schluss zu machen. Hier hatte mir Niall damals seine Liebe gestanden. Aber mir war klar geworden, dass ich ihn nur ausnutzte und das wollte ich Niall nicht länger antun. Er war nur eine Ablenkung von Harry gewesen. Harry. Gedankenverloren stapfte ich den Weg lang, welcher aus dem Park führt. Das Mädchen, in das er sich vor zwei Monaten verliebt hatte war wohl abgeschrieben. Ich hatte sie nie gesehen und auch schon lange nichts mehr von ihr gehört.

Mein Handy klingelte. Auf dem Display stand: ABFF. Ich lächelte. Lucy rief zum richtigen Zeitpunkt an. Sie war die einzige, der ich von meinem Plan erzählt hatte und sie verstand es natürlich...nicht. Lucy hatte eine halbe Stunde auf mich ein geredet, was für einen riesen Fehler ich machte und das sie dann nicht mehr meine Freundin wäre. Ich könnte doch nicht einfach so mit einem der angesagtesten Jungs der Welt schluss machen. So eine Chance würde ich nie wieder bekommen. Irgendwann hatte sie dann aber gemerkt, dass es nichts brachte, mich runter zu machen. Sie hatte sich entschuldigt und mir versprochen mich danach anzurufen, wenn ich mich nicht bei ihr melden würde.

Ich ging ran. "Hey Lucy"
"Wie hat er es aufgenommen?"
"Gut, denke ich"
"Was heißt gut? Braucht er jemanden, der ihn tröstet. Also ich hätte Zeit:"

Ich lachte. Bevor Lucy und ich befreundet waren, war sie ein total krasser One Direction Fan. Erst wusste sie nicht, dass ich Harrys Schwester war, aber als ich es erzählte, war sie total ausgetickt. Und als wir uns mal mit den Jungs getroffen hatten, war sie fast ohnmächtig geworden. Aber irgendwann wurde die Band für sie uninteressant. Wenn man die Handynummern von seinen Idolen hat, man sie jederzeit treffen kann und mit ihnen befreundet ist, macht es keinen Spaß mehr Fan zu sein.

"Ich denke, er möchte eher allein sein", sagte ich. "Och schade. Nagut, aber wir zwei hübschen gehen heute mal ins Kino, einverstanden?"

Ich ahnte böses. Mit Lucy ins Kino zu gehen hieß meistens Liebesfilm marathon auf höchstem Niveau.

"Welcher Film?", fragte ich vorsichtig. "Eine ganz großartige Liebeskomödie", schwärmte Lucy, "es wird dir gefallen."
Ich seufzte. Normalerweise hatte es keinen Sinn über irgendetwas mit Lucy zu diskutieren. Sie blieb immer stur bei ihrer Meinung, bis man aufgab, oder der gleichen Meinung war.
"Um wie viel Uhr gehts los?", fragte ich.
"Um acht. Also um 10 vor vorm Kino?
"Gut, bis dann."
"Bis dann, hab dich lieb."

Lucy legte auf. Es wunderte mich, denn normaler weise war für Lucy nach dem ersten "Tschüss" das telefonat noch lange nicht beendet. Dann gab es noch sehr wichtige Dinge zu besprechen, wie zum Beispiel ihre neuen Schuhe, oder die Weltreise, die sie plante, aber eh nie machen würde. Aber jetzt wollte sie mich warscheinlich auch etwas in ruhe lassen. Lucy war eine wirklich tolle Freundin, aber ich hatte ihr trotzdem nicht von dem Ausrutscher von mir und Harry erzählt. Das hätte sogar sie nicht verkraftet.

Harrys POV

Erschöpft schloss ich die Tür auf und lief die Treppen zum Schlafzimmer hoch. Es war schon sehr spät und ich war tot müde. Die Party heute war total scheiße gewesen und ich hatte defintiv mal wieder zu viel getrunken. Erschöpft viel ich in mein Bett, zog mir meine Decke bis unters Kinn und schloss meine Augen. Kurz vorm einschlafen dachte ich noch an Gemma. Was sie wohl grade machte? Vielleicht mit Niall kuscheln, oder mit ihrer nerventötenden Freundin Lucy rum hängen. Irgendwann schlief ich ein.