Kapitel 24

393 45 102
                                    

Widmung: @1boobear4

Liam ist 15 und Zayn ist 17 Jahre alt

Kapitel 24

"Liam können wir reden?", fragte ich diesen als wir eine Zeitlang schweigend nebeneinander herliefen. Ich überlegte die ganze Zeit wie ich ihm am besten auf seine Nachrichten ansprechen sollte, aber ich wusste nicht wie. Vor allem wollte ich ihn darauf wirklich ansprechen? Es kam halt voll so rüber, als wäre er wirklich in mich verliebt. Vielleicht hatte Niall diesbezüglich recht und Liam war wirklich total in mich verknallt. Aber wollte ich überhaupt das er in mich verliebt war? Ich meine wäre das nicht total komisch und merkwürdig einfach? "Ich denke nicht das wir über irgendwas gerade jetzt reden sollten", sagte er nur und schaute mich nicht einmal dabei an. "Ich denke wir sollten schon darüber reden", sagte ich direkt und Liam verschnellerte seine Schritte und sagte:

"Es gibt einfach nichts worüber ich jetzt in diesem Moment mit dir reden möchte. Vor allem nicht, wenn du gleich deinem Vater und meiner Mutter gegenüber treten musst. Sie werden dich locker einen Kopf kürzer machen, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sauer und besorgt die beiden waren."

Hahah besorgt, mein Vater war auf keinen Fall besorgt gewesen...

... ihm wäre es viel lieber gewesen, ich würde niemals wieder zurück kommen.

Aber vielleicht sollte ich das Liam nicht gerade auf die Nase binden. Er war schon verstört genug und dachte eine zeitlang sogar, dass mein Arsch von Vater seine Mutter geschlagen hatte. Und so unvorstellbar war das gar nicht, ich würde es meinem Vater auf jeden Fall zutrauen. Er war wirklich gut darin, seine Wut durch Taten und nicht Worte rauszulassen. Und ich wollte auf keinen Fall, dass Liam einmal mit voller Wucht die Wut von meinem Vater zu spüren bekommt. Weil danach war er bestimmt noch verstörter als ohnehin schon und in seinem zarten Alter musste er nicht wirklich noch so etwas durch machen.

Er sollte einfach glücklich sein und ein unbeschwertes Leben führen.

Vielleicht hätte ich ihn doch nicht küssen sollen, was war damals bloß über mich gekommen. Ich hatte diesen kleinen, unschuldigen Jungen verführt. Vielleicht hatte mein Vater recht, wütend auf mich zu sein. Ich hatte Liam seinen ersten Kuss geraubt. Ich hatte ihm seinen ersten Kuss mit dem Mädchen versaut, beziehungsweise Jungen. Keinen Ahnung auf welches Geschlecht Liam überhaupt stand. Aber hatte er nach unserem Kuss damals nicht einen Ständer? Oder war er einfach nur so verwirrt und verstört gewesen, dass er einen Ständer bekommen hatte und deswegen hatte er sich so komisch verhalten?

Argh, warum konnte ich keine Gedanken lesen?

Das würde wirklich vieles einfacher machen. Aber leider konnte ich das nicht und Liam sah nicht so aus, als hätte er überhaupt jemals Lust darauf mit mir über den Kuss und seine Nachrichten zu reden. Wahrscheinlich würde ich alt und grau werden und auf meinem Totenbett würde er mir dann vielleicht die Wahrheit sagen. Falls wir dann überhaupt noch Kontakt hatten. "Okay, dann reden wir halt nicht darüber... mir soll es egal sein", sagte ich wie ein kleines bockiges Kind. Ich sah wie Liam seine Schritte verlangsamte und ich war mir ziemlich sicher er wollte etwas sagen, wurde aber von seiner Mutter unterbrochen, die die Haustür geöffnet hatte und auf uns zu gerannt kam.

"Oh mein Gott, Zayn. Geht es dir gut? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht", rief sie und zog mich in ihre Arme. Ich versteifte mich sofort und versuchte krampfhaft mich zu entspannen und ihre Umarmung zu erwidern. Jedoch wollte es mir einfach nicht gelingen. Es fühlte sich einerseits schön an von jemanden mütterlich umarmt zu werden, jedoch fühlte es sich gleichzeitig alles andere als richtig an. Sie war einfach nicht meine Mutter. Ich würde lieber in den Armen meiner Mutter liegen und ihre vertraute Stimme hören, wie sie sich bei mir entschuldigte und mich wieder ihren Sohn nannte.

Ich weiß das würde so schnell nicht passieren, aber träumen konnte man ja.

"Auch wieder da", hörte ich meinen Vater von der Tür schnauben und ich schob Karen von mir weg und sagte: "Ja auch wieder da, ich weiß du hättest dir etwas anderes gewünscht, aber naja... irgendwann geht dein Wunsch auch in Erfüllung." Karen neben mir schnappte entgeistert nach Luft und Liam schaute nur mit großen, ungläubigen Augen zwischen uns beiden hin und her. Was hatten die beiden bitte erwartet? Das wir uns weinend in die Arme fielen? Mein Vater würde drei Kreuze machen, wenn er mich endlich los war. Und ich würde drei Kreuze machen, wenn ich endlich frei und unabhängig von allem und jeden war.

Aber das schienen die beiden ja nicht verstehen zu wollen.

"Genug davon, kommt ins Haus und Zayn wir müssen reden", sagte er mit ernster Stimme und ich rollte nur mit meinen Augen und ging ins Haus. Karen und Liam folgten mir schweigend und zusammen standen wir alle im Wohnzimmer und schauten meinen Vater abwartend an. "Schatz geh bitte mit Liam nach oben, ich möchte in Ruhe mit meinem Sohn reden", sagte er zu den beiden liebevoll und bei dem Wort *Sohn* hörte man fast schon raus, wie angewidert er von mir war. Liam und Karen gingen langsam und unsicher nach oben, man sah beiden an, dass sie lieber hier bleiben und uns zuhören wollten.

Wahrscheinlich hatten sie eher Angst das ich etwas dummes tat und nicht mein Vater.

"Sag einfach was du sagen willst", sagte ich nur genervt und mein Vater funkelte mich böse an und sagte zornig: "Was hast du dir verdammt noch einmal dabei gedacht? Einfach so zu verschwinden? Liam und Karen waren verrückt vor Sorge. Womit habe ich so einen ungezogenen Sohn bloß verdient? Dich kümmert doch nichts außer dein eigenes Wohl. Bei dir geht alles immer nur um dich. Alle anderen sind dir doch total egal. Weißt du wie peinlich es mir ist, dich als Sohn zu haben? Ich wünschte manchmal wirklich du wärst nie geboren worden. Du bist kein Malik und du bist niemals mein Fleisch und Blut. Locker hat mich deine Schlampe von Mutter betrogen und mir eine Mistgeburt angedreht. Sobald du achtzehn bist, nimmst du die paar Sachen die wirklich dir gehören und verziehst dich dahin wo der Pfeffer wächst. Und erwarte ja nicht, dass du von mir auch nur einen Cent bekommst."

Ich schluckte meine Tränen runter und sagte mit ruhiger Stimme:

"Du warst auch nie mein Vater und es war schon immer mein Plan mit achtzehn von dir wegzukommen."

-----

Oops,

es tut mir so leid das Zayn's Vater hier so ein Arschloch ist...

Was denkt ihr passiert als nächstes?

LG DyedMofo95

Rock Me (Ziam / AU / German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt