Widmung:@Co1ri2nna
Liam ist 16 Jahre alt und Zayn 18
Kapitel 54
Nachdem Gespräch lief alles, besser als erwartet. Ich hatte eher damit gerechnet, dass danach alles wieder Bergab ging, aber mein Erzeuger versuchte sich für Karen wirklich zusammenzureißen. Womit wirklich keiner von uns gerechnet hat. Trotzdem wollte ich seine halbwegs gute Laune nicht überprovozieren und versuchte ihm trotzdem so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Was Karen etwas traurig machte, weil dadurch Liam und ich weniger Zeit mir ihr verbrachten. Aber ich wollte meinen Erzeuger auch nicht jeden Tag sehen und ich glaube das beruhte auf Gegenseitigkeit.
„Schön, dass du heute mit uns zu Abend isst", sagte Karen, als ich ihr beim Tisch eindecken half. Liam war gerade im Badezimmer, um sich etwas frisch zu machen und mein Erzeuger wahrscheinlich nach in seinem Arbeitszimmer. Zumindest hatte ich ihn noch nicht gesehen und ich war schon eine halbe Stunde hier. „Ich wollte mich auch noch einmal für die Einladung bedanken, ich hoffe ich störe euch nicht", sagte ich unsicher und verteilte die Servietten. „Du störst doch nie Zayn. Du gehörst zur Familie, wir alle möchten dich hier haben. Ich weiß das glaubst du mir nicht, aber so ist es", sagte sie und lächelte mich an.
„Ich weiß nicht, ich habe manchmal einfach das Gefühl ich falle jedem zu Last", sagte ich und Karen schaute mich traurig an und sagte: „Das darfst du nicht denken, Zayn. Du fällst niemanden zu Last, wirklich niemanden." „Ich weiß nicht Karen, manchmal denke ich mir einfach alle wären besser ohne mich dran. Ob es Louis und seine Familie sind, die so viel für mich tun, oder meine eigene Mutter mit meinen Schwestern, denen ich langsam, aber sicher wieder näherkomme. Oder dir und Liam. Ich denke einfach ich mache alles viel komplizierter, mit der Tatsache, dass ich überhaupt existiere", sagte ich mir heißerer Stimme und spürte, wie meine Augen glasig wurden.
Verdammt, ich wollte ganz sicher nicht vor Karen anfangen zu weinen.
Und noch weniger in dem Haus, wo jede Sekunde mein Erzeuger die Treppe runterkommen könnte oder Liam, der mich in diesem Zustand nun wirklich nicht sehen sollte.
Karen ließ plötzlich alles stehen und liegen und zog mich in ihre Arme. Mein ganzer Körper spannte sich automatisch an und fing erst an sich langsam zu entspannen, als Sie mir leise zuflüsterte: „Hör auf so schlecht von dir zu denken, Zayn. Du bist, ob du es glaubst oder nicht, dass beste was meinem Sohn je passieren konnte. So wie du dich um ihn sorgst, wie du ihn behandelst, du bist so führsorglich und liebevoll. Du schaust ihn mit so viel Liebe an, dass ich mich manchmal Frage wie es möglich ist, so viel Liebe in sich zu tragen."
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, und schlang meine Arme fester um sie und erwiderte ihre Umarmung. Wir lösten uns erst wieder voneinander, als wir jemanden die Treppe runterkommen hörten. Zu meiner Erleichterung war es Liam und nicht mein Erzeuger. „Oh was machst du schon hier? Ist es schon so spät?", fragte Liam überrascht und kam auf mich zu. Ich hoffte meine Augen waren nicht mehr so glasig wie sie sich anfühlten und Liam würde nicht bemerken, dass ich kurz vorm Weinen war.
„Ich dachte ich bin mal überpünktlich, außerdem wollte ich mich auch einmal nützlich machen und Karen beim Tischdecken helfen", sagte ich und zog Liam in meine Arme und vergrub meinen Kopf in seinem Nacken. Ich atmete seinen beruhigenden Duft ein und versuchte mich zu sammeln. Ich wollte nicht, dass mein Erzeuger am Ende meine glasigen Augen sah und unsere Gespräche beim gemeinsamen Abendessen wieder in unangenehme Gespräche abdriftete. Was meistens passierte, wenn wir zu viert Abend aßen. Aber ich konnte nicht jedes Mal nein zu Karen sagen.
Vor allem, weil Sie sich so viel Mühe gab.
Als wir uns aus unserer Umarmung lösten, drückte ich meine Lippen kurz gegen seine Stirn, bevor ich Karen fragte: „Kann ich dir noch bei etwas helfen?" „Nein alles gut, setzt euch schon mal hin, ich sage nur schnell dem letzten im Bunde Bescheid und dann können wir anfangen zu essen", sagte sie und verschwand Richtung Treppe. Ich schaffte es wie immer nur mit Mühe mir ein böser Kommentar auf meinem Erzeuger zu verkneifen und Liam und ich setzten uns an den Tisch. Meistens saßen wir nebeneinander und Liam gegenüber saß mein Erzeuger und mir gegenüber Karen. Wahrscheinlich einfach, damit mich mein Erzeuger nicht die ganze Zeit ansehen musste und ihm nicht der Appetit verging.
Karen und mein Erzeuger kamen kurze Zeit später Hand in Hand runter und er setzte sich widerwillig zu uns und ließ Karen das Essen servieren. Eine Zeit lang aßen wir alle nur schweigend, bis mein Erzeuger die Stille brach und fragte: „Was sind eigentlich deine Pläne nach der Schule?" Ich verschluckte mich vor Schreck fast an meinem Essen und schaute und schaute unsicher zu Liam, weil ich mir unsicher war, dass er wirklich eine Antwort von mir hören wollte. Liam lächelte mir auffordernd zu und ich überlegte, was ich am besten sagen sollte. Ich konnte ihm schlecht erzählen, dass Louis und ich die verrückte Idee hatten ein eigenes Tattoo Studio aufzumachen und Tätowierer zu werden.
Dann würde er mich locker nur noch mehr hassen als sowieso schon. Vor allem da ich ja dann ganz umsonst in seinen Augen mein Abitur gemacht hatte. Wenn ich es den bestehen würde, woran irgendwie alle glaubten, nur mein Erzeuger und ich nicht. „Ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht genau. Ich finde viele Sachen ganz interessant, aber final habe ich mich noch nicht entschieden", flunkerte ich leicht. Denn offiziell hatten Louis und ich uns noch nicht zu 100 Prozent für diesen Weg entschieden, nur so für 99,9 Prozent, aber das musste ich meinem Erzeuger, ja jetzt noch nicht unter die Nase binden.
„War ja klar, dass du noch keine Entscheidung getroffen hast", brummte er und Karen schlug ihn leicht gegen den Arm und schaute ihn böse an. Er schaute genauso böse zurück und danach übernahm Karen die Gesprächsführung wieder. Was echt angenehm war, denn so kam es selten zu einem Streit und jeder kam dazu etwas zu sagen. Karen war wirklich eine tolle Frau und Mutter, ich verstand mit jedem Tag mehr, warum Liam sie so liebte. „Danke für diesen schönen Abend", sagte Karen am Ende, als Sie und Liam mich zur Tür brachten. „Genau das gleich wollte ich auch gerade sagen und vielen Dank für das leckere Essen", bedankte ich mich aufrichtig bei ihr.
„Immer wieder gerne, Zayn. Denk bitte daran du bist immer willkommen und egal welche Entscheidung du auch nach deinem Abitur triffst, ich werde immer hinter dir stehen", versicherte sie mir und zog mich in ihre Arme. Ich wurde direkt wieder sentimental und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie viel mir ihre Worte bedeuteten. „Danke", sagte ich nur und Liam fragte aufgeregt: „Darf ich Zayn noch nach Hause bringen?" „Liam, Schatz. Es ist schon spät, wenn du siebzehn bist, können wir darüber noch einmal reden", sagte sie direkt entschuldigend. Liam fing sofort an zu schmollen und ich zog ihn in meine Arme und flüsterte: „Ich freue mich jetzt schon auf deinen siebzehnten Geburtstag, wenn auch du mich Händchenhaltend nach Hause bringen kannst und wir uns leidenschaftlich Küssen können, ohne dass deine Mama uns mit Argusaugen beobachtet."
Ich löste mich langsam von ihm, drückte ihn einen Kuss auf seine rot werdende Wange und verschwand lächelnd, bevor ich wirklich noch über Liam herfiel. Es fiel mir wirklich jedes Mal schwerer, mich nicht komplett in seiner Nähe gehen zu lassen. Aber ich wollte auf keinen Fall, Karen unwohl fühlen lassen. Und sie mochte mich zwar an Liam's Seite, jedoch hatte ich manchmal das klitzekleine Gefühl, dass sie sich jemand anderen an Liam's Seite wünschte. Was man ihr nicht verübeln konnte, schließlich wären Liam und ich Stiefgeschwister, sollten sie und mein Erzeuger wirklich irgendwann heiraten.
Mit neu gewonnen Mut machte ich mich auf dem Rückweg zu Louis, beziehungsweise meinem neuen zu Hause und versuchte das wohlige Gefühl beizubehalten, was ich heute Abend erfahren hatte. Ich wusste die nächsten Wochen würden nicht einfach werden, weil Louis und ich wirklich noch einiges machen mussten, um wirklich unser Abitur zu erhalten und außerdem mussten wir noch unsere Zukunft planen. Vielleicht war doch ein richtiges Studium nicht so schlecht, nur welche Richtung und was wollte ich überhaupt studieren.
Oder blieben wir am Ende einfach bei unserem Kindheitstraum?
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Huhu,
habt ihr irgendeinen Traumberuf den ihr gerne machen würdet?
LG DyedMofo95
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Rock Me (Ziam / AU / German)
FanfictionKaren und Yaser lernten sich im Sommerurlaub auf Mallorca kennen und lieben. Beide sind in ihren vorigen Ehen gnadenlos geschneidert und stürzen sich sofort in ein neues Abenteuer. Doch dieses Abenteuer bestreiten sie nicht nur zu zweit, denn Karen...