Back in Germany

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Mir laufen immernoch warme Tränen die Wange hinunter. Meine Augen sind schon rot und angeschwollen.

Es ist inzwischen ein paar Stunden her, das ich mich von meiner Gastfamilie in Amerika verabschiedet habe.
Aber das macht es nicht weniger schlimm.
Klar. Ich freue mich sehr, meine Familie und Freunde die ich in Deutschland zurück gelassen habe wieder zu sehen allerdings ist auch ein Stückchen Trauer dabei.
Amerika zu verlassen war einer der schwersten Abschiede die ich erlebt habe.
Du lässt nicht nur eine Gastfamilie zurück, die sich so toll um dich gekümmert hat, nein du lässt ein zweites Leben zurück.
All die  Freunde die du in der Zeit kennengelernt hast.
Die Routinen die sich mit der Zeit entwickelt haben... Wie sehr ich es vermissen werde, meine Gastkinder in der früh zu wecken, mit ihnen gemeinsam zu Frühstücken und anschließend alle zur Schule und zum Kindergarten zu fahren, um endlich die Hausarbeit machen zu können.
Mir wird das alles so fehlen.

Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, das mein Jahr als Au Pair in Amerika mich so prägen würde. Neben dem Alltag dort, habe ich auch ganz viele andere Dinge erleben dürfen, für die ich unglaublich dankbar bin.
Am Anfang habe ich immer versucht an all den kleinen Dingen, die ich erlebt habe festzuhalten, doch nie hat es geklappt.
Am Ende verlierst du diese Erlebnise aus deinen Gedanken, weil es so viel mehr zu entdecken gibt.
Was ich sehr schade finde, den in unserem Leben sind es die kleinen Dinge, die tolle Momente ausmachen.

Ich lehne mich zurück, um etwas Ruhe zu bekommen.
In North Carolina sind es 7 Stunden Zeit Verschiebung zu München.
Ich möchte morgen nicht allzu kaputt sein und muss eine ordentliche Portion Schlaf nachholen.
Auf einem 10 Stunden Flug bleibt einem da auch wirklich genug Zeit.

So sehr ich es versuche, schlafen kann ich nicht.
In meinem Kopf schwirrt immernoch der Satz meiner Gastmutter herum „its not a goodbye, its a see you later, honey” 
Klar wünsche ich mir, das mich meine Gastfamilie in Deutschland mal besuchen kommt, jedoch ist dieser Wunsch noch relativ unrealistisch.

Liam, mein kleiner Gast Bruder ist gerade mal 3 Jahre alt und ich bin mir nicht sicher, ob er sich irgendwann überhaupt noch an mich erinnern kann.

Meine Gastschwester Amy dagegen war super traurig, als ich gegangen bin.
Sie ist 7 Jahre alt und mit ihr hab ich wirklich viel Zeit verbracht.
Oft saßen wir Abends am Esstisch und haben etwas gemalt, gebastelt oder Plätzchen gebacken.
Alle Bilder die sie für mich gemalt hat, habe ich sorgfältig in einer Glassichthülle gesammelt und in meinen Koffer gepackt.
Für mich sind die Bilder etwas ganz besonderes.
Zuhause werde ich das ein oder andere einrahmen und in mein Zimmer hängen.

Gerade lese ich ein Buch, als mein Handydisplay aufleuchtet.
Eine Nachricht meiner Gastmutter.

„How are you honey? I just wanted to tell you, Amy was so sad about your goodbye, she cried the whole time. She couldn't even enjoy the Candy Store! You are missed here! Hopefully we can see us soon. Love you! Please text me when you arrived in Munich!” 

Beim lesen der Nachricht läuft mir eine Träne über die Wange.

„Sure! I won't forget it! Tell Amy she is missed here to, and I will visit her as soon as possible.”

Es ist nicht mehr lange bis wir in München landen werden. Genauer gesagt, noch eine halbe Stunde.
Es ist ungewohnt zu wissen, das ich wieder in Deutschland bin.
Es fühlt sich nicht danach an.
Ich habe das ganze nicht richtig realisiert und es kommt mir so vor, als würde ich heute Abend, wie all die anderen Abende im letzten Jahr, wieder "Zuhause" bei meiner Gastfamilie in Greensboro sein.

Nachdenklich sehe ich aus dem Fenster und beobachte, die Lichter von München, die nach und nach unter uns auftauchen.

„Danke für den angenehmen Flug. Ich wünsche ihnen einen schönen Feierabend!“
Mit diesen Worten verabschiede ich mich von der netten Flugbegleiterin, die für meine Reihe zuständig war.

«𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝 𝚠𝚎 𝚖𝚎𝚝 » || 𝒂 𝑳𝒆𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒓𝒆𝒕𝒛𝒌𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt