„wie wärs wenn wir essen gehen? Ich kenn einen guten Laden hier um die Ecke." Manu sieht in die Runde. Wir sitzen alle um den großen Küchentisch herum. Dieser Idee widerspricht keiner. Nach dem Nachmittag am Pool hat keiner von uns mehr Lust etwas zu kochen.
„Na dann! Wir treffen uns in einer halben Stunde unten!"
Lina springt auf und verschwindet nach oben. Auch die anderen verteilen sich auf ihre Zimmer.
Als letzte folge ich meinem Freund nach oben in unseres.
Wir stehen gerade im Bad und machen uns fertig, als Leons Handy vibriert.
Es ist Serge.
„Was ist?“
Er macht eine Pause. Am anderen Ende höre ich seinen besten Freund aufgeregt reden.
„warte. Ich komme."
„Ist es okay, wenn ich mich bei Serge fertig mache? Er weiß nicht was er anziehen soll!"
Ein grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Dieser Mann ist komplizierter als Thea. Und das soll was heißen.
„Kein Ding. Wir sehen uns dann unten! " ich drücke meinem Freund noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er durch die Tür nach draußen verschwindet.
Ich atme tief durch. Ich bin froh über die Ruhe, die um mich herum herrscht. Allerdings hält diese nicht lange an.
Nur zwei Minuten, nach dem Leon weg war, stürmt meine Cousine in das Zimmer.
„Wie wärs mit anklopfen? "
„Ach komm schon! Serge ist im Zimmer neben mir! Ich höre das Leon bei ihm ist! Außerdem haben wir noch genau 20 Minuten bis wir uns unten treffen! Da bleibt keine Zeit für eure Liebesspielchen!"
Sie taucht neben mir im Bad auf und kramt in meinem Make Up.
„Leon ist heute irgendwie anders." bemerke ich nach einer Weile, die wir damit verbracht hatten, unser Make Up zu perfektionieren und unsere Haare zu locken.
„Wie meinst du? " Lilli lässt den Lockenstab sinken.
„normalerweise strahlt er so eine Ruhe aus, er liebt es wenn wir einfach nur da liegen und kuscheln. Aber heute ist er so abweisend. Und auch irgendwie nervös.“
„Das liegt bestimmt daran, das Serge da ist. Die beiden benehmen sich eben wie kleine Kinder."
Ich neige den Kopf zur Seite.
„Was ist, wenn Serge ihm erzählt hat, das ich schwanger bin und er jetzt sauer ist, das er es nicht von mir erfahren hat?"
Meine Cousine legt einen Arm um meine Schulter.
„Schätzchen der wäre nicht sauer, der wäre überglücklich das er Vater wird. Und wenn das wirklich so passiert wäre, hätte ich Serge schon einen Kopf kürzer gemacht. Jetzt werf dich in das Kleid und genieß den Abend. Wir sind spät dran!“.
Immernoch etwas nachdenklich nicke ich und ziehe mir das Kleid, das wir heute Nachmittag gekauft hatten über.
„Wow! Du siehst wunderschön aus!".
„Sicher, das das nicht etwas zu viel des guten ist? Wir wollen ja nur essen gehen?!"
Meine Cousine schüttelt den Kopf.
„Manu meinte das ist ein ziemlich nobler Schuppen. Außerdem steht dir das Kleid perfekt!".
Ich kontrolliere noch einmal mein Aussehen im Spiegel. Meine Haare lasse ich in Locken über das dunkelrote Kleid fallen.
Dann schnappe ich mir meine Handtasche und gehe mit Lilli nach unten, wo die anderen auf uns warten wollten.
Doch der Flur ist leer.
Aus Linas und Joshuas Zimmer höre ich noch Geschrei. Lina ist anscheinend gerade verzweifelt dabei, Tim etwas passendes an zu ziehen.
„Wo sind die denn alle? " verwirrt sehe ich mich um. Es ist schon fünf Minuten nach 7. Eigentlich wollten wir uns um Punkt sieben hier unten treffen.
Die Unpünktlichkeit verunsichert mich. Die Fußballer sind bis jetzt noch nie zu spät zu einem Treffen gekommen.
Gerade will ich mich auf einen der Bar hocker in der Küche setzen, als mein Handy in meiner Tasche vibriert. Eine Nachricht von Leon.
„Können wir uns noch kurz am Strand treffen? Ich muss mit dir reden!"
Bei dem zweiten Satz bleibt mein Herz stehen. Fuck.
Möchte er denn jetzt mit mir Schluss machen? War er deswegen so abweisend den ganzen Tag?
„Ich bin noch mal kurz am Strand" schnell verabschiede ich mich von Lilli und verschwinde nach draußen. Darum das sie und die anderen auf uns warten müssen, kann ich mir keine Gedanken machen.
Meine Gedanken kreisen einzig und allein um Leon.
Denkt er ernsthaft, der Ibiza Urlaub wäre ein guter Zeitpunkt, um mit mir Schluss zu machen?
Mein Magen zieht sich mit jedem Schritt, den ich Richtung Strand mache mehr zusammen. Ich habe das Gefühl, das ich mich jeden Moment übergeben muss.
Am Ziel angekommen, entdecke ich meinen Freund ein paar Meter weiter weg von mir.
Er trägt ein weißes Hemd und dazu eine schwarze anzughose.
Um seinen Hals ist eine Fliege gebunden.
„Leon! Was ist hier los?!" skeptisch sehe ich ihn an.
„Mila, ich muss dir was zeigen.“
Seine starke Hand greift nach meiner. Sofort sind alle meine Sorgen verflogen. Ich weiß zwar nicht was er vor hat. Aber er ist dabei. Das ist das wichtigste.
Er führt mich auf eine Klippe.
„Du weißt, daß ich ein Kleid und hohe Schuhe an habe oder?“
Bemerke Ich, als wir die letzten Meter auf die Klippe hinauf klettern müssen.
„Es lohnt sich!" Mein Freund klettert auf die ebene Fläche und reicht mir die Hand, um mich hoch zu ziehen.Oben angekommen staune ich nicht schlecht. Von dem Punkt aus, kann man den Sonnenuntergang wunderbar sehen. Doch das ist nicht das einzige. Auf dem Sand rund um die Klippe herum sind brennende Fackeln verteilt.
„Das sieht wunderschön aus! Danke Leon!" ich drücke meine Lippen auf seine.
Für den Moment ist alles perfekt. Ich hätte nicht geahnt, das es noch besser werden könnte.
Gemeinsam, Arm in Arm beobachten wir, wie die Sonne, die das Meer in ein dunkel orangenes Licht taucht, langsam verschwindet.
Über die anderen, die jetzt wahrscheinlich ohne uns Essen gegangen sind, mache ich mir keine Sorgen. Es gibt nur das hier und jetzt. Nur Leon und ich.
Ich überlege gerade, ob jetzt der richtige Moment ist, Leon das Trikot, das ich sorgfältig zusammen gefaltet in meiner Handtasche mit mir trage zu zeigen. Allerdings kommt dieser mir zufor.
Ich genieße gerade den Ausblick auf das Meer, als er sich neben mir hinkniet.
Mein Herz rutscht mir in dem Moment bis in die Hose. Ich weiß was jetzt kommt. Ich weiß es ganz genau. In den fünf Jahren Beziehung habe ich es mir immer wieder vorgestellt. Diesen Moment aber im hier und jetzt zu erleben, kann ich nicht wirklich realisieren.
„Mila" fängt mein Freund an und ich drehe mich zu ihm.
„ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt machen würde, wenn ich mich damals nicht neben dieses nette Mädchen am Flughafen gesetzt hätte. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet. Aber du hast mein Leben komplett verändert. Ohne dich wäre ich nicht das, was ich jetzt bin. Ich kann mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen. Deswegen frage ich dich hier und jetzt, ob du meine Frau werden willst."
Mir laufen die Tränen herunter. Es sind Freudentränen. So oft wie ich mir diesen Moment in meinem Kopf auch nur vorgestellt habe. Es ist besser. Das hier ist 1000 mal besser.
„Ja!" bringe ich schluchzent hervor.
Ich Strecke Leon meine Hand hin. Vorsichtig streift er mir den Ring, den er aus der schwarzen Schatulle holt über.
Auf meiner Hand hinterlässt er ein angenehmes Kribbeln. Ich liebe diesen Mann und will nichts mehr als mein gesamtes Leben mit ihm zu verbringen.
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«𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝 𝚠𝚎 𝚖𝚎𝚝 » || 𝒂 𝑳𝒆𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒓𝒆𝒕𝒛𝒌𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚
FanfictionMila ist müde und möchte einfach nur nach Hause. Bis sie durch einen Zufall auf ihn trifft. Die beiden scheinen wie füreinander gemacht zu sein. Aber wird diese scheinbar perfekte Beziehung auch eine Trennung von über 7.000 Kilometern überstehen?