feels like a break up.

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Am nächsten Morgen wache ich von einem klappern in der Küche auf. Kurz zucke ich zusammen, weil ich nicht weiß wo ich bin, aber nur Sekunden später holt mich die Realität ein. Ich bin bei Leon. Er hat mich wegen des Unwetters hier schlafen lassen. Es ist alles gut Mila.
Ich habe keine Ahnung wie viel Uhr wir haben. Mein Handy hatte ich gestern in der Küche liegen gelassen.
Ich stehe langsam auf und sehe mich in Leons Zimmer um. Viel gibt es nicht zu entdecken. Die Wände sind leer und es steht kein einziges Bild herum. Ausschließlich neben seinem großem Schrank, der fast die ganze Wand einnimmt kann ich einen Rahmen entdecken. Drinnen ist eine Medaille, mit der Aufschrift „UEFA Champions League 2020" wahrscheinlich irgendein Wettkampf, den er mit Bayern gewonnen hat.
„Guten Morgen!" ich komme in die Küche, wo mir sofort ein Duft von frischem Kaffee und Rührei entgegen steigt. Ich liebe Rühreier zum Frühstück! „Guten Morgen Mila! Hast du gut geschlafen?" ich nicke und setzte mich auf einen der Barhocker. So kann ich zusehen, was Leon macht. „Du hast Rührei gemacht! Danke!" Leon lächelt. „ich hab mir gemerkt, wie gerne du diese zum Frühstück isst" ich muss auch lächeln. Es ist so süß, wie er sich jedes kleinste Detail, das ich ihm über mich erzählt habe gemerkt hat.
Leon stellt einen Teller für mich und eine Müslischale für sich auf den Tisch. Fragend sehe ich ihn an. „Du hast das Rührei nur für mich gemacht?" mein Gegenüber nickt. „ich achte sehr auf meine Ernährung, also darf ich so etwas wie Rührei nicht essen". Wow, wenn das nicht süß ist. Noch nie hat sich ein Junge so viel Mühe gegeben. „Da verpasst du aber was!" sage ich, bevor ich mir eine große Portion Rührei in den Mund stopfe.
Die Zeit ist gekommen. Es ist 13 uhr. Leon und ich haben noch ausgiebig gefrühstückt und dann gemeinsam die Küche aufgeräumt und den Abwasch gemacht. Draußen ist das Unwetter vorbei und Leon hat mir angeboten mich nach Hause zu fahren. Wenn ich ganz ehrlich bin, will ich gar nicht nach Hause. Alles war so perfekt.
Ich gehe ins Bad, wo ich meine nassen Klamotten aufgehängt habe. „Mist!" Sie sind immernoch nass. Leon kuckt um die Ecke „was ist?" als er sieht, das ich verzweifelt meine nassen Klamotten in der Hand halte, reagiert er sofort. „ach das ist kein Problem. Du kannst den Pulli und die Jogginghose anbehalten. ". ich muss lächeln. „Dankeschön!".
„wollen wir uns morgen Mittag irgendwo zum Mittagessen verabreden?" inzwischen sitzen wir in Leons Auto, auf dem Weg durch die Innenstadt zu mir nach Hause. Leon schüttelt den Kopf. „Das tut mir jetzt wirklich leid. Liebend gerne würde ich das tun, aber ich fahre morgen für eine Woche mit der Mannschaft in ein Trainingslager nach Österreich. Wenn ich nächsten Samstag wieder zurück bin, können wir gerne etwas unternehmen.". Diese Absage ist wie ein Stich ins Herz für mich. Ich kann verstehen, das er viel um die Ohren hat, aber das tat wirklich weh. Ich weiß selbst nicht warum. Stumm nicke ist und bringe nur ein kleinlautes „okay schade" heraus. Die nächsten Minuten ist es still. Ich bin so kurz davor ihm zu sagen, das ich mich verdammt nochmal in ihn verliebt habe. Aber ich bringe es nicht über die Lippen. Wie schlimm wäre es denn, wenn er mich abblitzen lassen würde. Ich bin noch nicht bereit dazu. Habe zu wenig Selbstvertrauen. Also verlief der Rest der Fahrt still und kurz daruf hält Leon auch schon vor meinem Haus.
„Danke für alles!" ich verabschiede mich mit einer Umarmung von Leon. Eine Umarmung die so unglaublich gut tut. Dann sperre ich auch schon die Haustüre auf und verschwinde nach oben.
Meine Eltern scheinen noch nicht zu Hause zu sein. Das ist gut so. Meine Mutter soll von der Sache mit Leon keinen Wind bekommen. Sie würde nur wieder übertreiben.
Ich verziehe mich in meine Wohnung und lasse mich auf die Couch fallen. Erst jetzt realisiere ich, was in den letzten beiden Tagen passiert ist. Ich habe bei Leon übernachtet. Ich habe mit ihm gefrühstückt, wie wir es schon so oft gemacht haben. Ich war so kurz davor ihm meine Liebe zu gestehen.
Und jetzt sitze ich hier. Ich sehe Leon erst in einer Woche wieder. Und es fühlt sich jetzt schon an, als würde ich ihn nie wieder sehen. Ich muss mich wirklich zusammen reißen, das mir nicht die Tränen runter laufen.
Ich entscheide mich, den restlichen Tag nicht viel zu machen, ich werde mir eine gute, neue Serie auf Netflix suchen um mich etwas ab zu lenken. Nebenbei werde ich noch meinen letzten Koffer aus Amerika, der seit geschlagenen drei Wochen im Flur steht auspacken und meine Wäsche machen. So kann ich mich wenigstens etwas von Leon ablenken.
Viele Stunden später stehe ich vor meinem überfüllten Schrank. Ich bin stolz auf mich, das ich all die Klamotten, die ich mir in Amerika gekauft habe, untergebracht habe. Auch wenn es ein ziemlicher Kraftakt war, alle Klamotten halbwegs ordentlich in ein Fach zu stopfen.
Während ich meinen Koffer ausgepackt habe, ist mir ein ganz besonderer Pulli entgegen gekommen. Ich habe ihn damals als Geschenk für Thea gekauft. Anscheinend habe ich ihn dann in dem Koffer vergessen.
Ich setzte mich an meinen Küchentisch und beginne damit, den Pulli in Geschenkpapier ein zu wickeln.
Als ich das Päckchen fertig eingepackt und zum Abschluss noch eine goldene darauf geklebt habe, werfe ich einen Blick auf die Uhr. 21 Uhr. Es ist schon spät geworden und ich bin müde. Also entscheide ich mich schlafen zu gehen.
Erst als ich in meinen Bett liege und gerade Thea schreibe, ob wir uns morgen treffen können, weil ich noch ein Geschenk für sie habe, fällt es mir auf. Die ganze Zeit habe ich keinen einzigen Gedanken an Leon verschwendet. Erst als eine Nachricht von ihm aufploppt, erscheint er wieder in meinen Gedanken. Ich tippe auf die Benachrichtigung und muss sofort Lächeln. „Gute Nacht Mila. Träum was schönes <3" da ist es wieder. Dieses unbeschreiblich gute Gefühl in meinem Magen. Mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln und mir wird ganz warm. Ich tippe eine Nachricht in mein Handy. „Du auch Leon. Ach und PS: ich hab mich verdammt nochmal in dich verliebt." schnell lösche ich die Zeichen wieder und entscheide mich für ein schlichtes „Du auch Leon <3" ihm über WhatsApp meine Liebe zu gestehen wäre schon etwas feige. Außerdem bin ich denke noch nicht bereit dazu. Ich bin unsterblich verliebt und über mir würde eine Welt zusammen brechen, wenn er nicht das selbe fühlt.
Am nächsten Morgen war ich wieder eine Stunde joggen und jetzt stehe ich unter der Dusche. Statt mich mit Leon zum Mittagessen zu treffen, habe ich mich mit Thea verabredet. Ich werde sie in Leons Lieblingsrestaurant, dem Medici, einen Italiener in der Innenstadt, einladen. Dort war ich schon sehr oft und das Essen dort ist wirklich gut. Ich hoffe Thea gefällt es auch.
Ich stehe vor meinem Schrank und muss zugeben, das ich etwas zu viele Klamotten habe.
Schlussendlich entscheide ich mich für ein relativ unauffälliges Outfit. Ich habe einen grauen Oversized Pulli aus Amerika, eine helle Jeans und Airforce an. Ich schnappe mir meine Tasche und gehe das Treppenhaus nach unten.
Kurz begrüße ich noch meine Eltern und erzähle ihnen, das ich mich jetzt zum Mittagessen mit Thea treffe, worüber meine Mutter sehr erfreut ist.
Unten in der Tiefgarage angekommen steige ich in meinen Mini und mache mich auf dem Weg, Thea abzuholen.

„Na wie hast du so deinen Tag verbracht?" ich blicke Thea gespannt an. Inzwischen sind wir bei dem kleinen, gemütlichen Restaurant angekommen. „ich hab nicht wirklich viel gemacht. Ich war mit Henri etwas in der Stadt unterwegs und habe bisschen was für die Uni gemacht, kann aber bis jetzt nicht so viel Motivation aufbringen, sind ja noch 4 Wochen Semester Ferien!" ich muss Lächeln. Das ist typisch Thea. Ich habe sie während meines Studiums kennengelernt. Schon am Anfang unserer Freundschaft hatte sie nie Lust zu lernen. Oft hatten wir uns zum gemeinsamen Lernen verabredet, was dann in einer Shopping Tour am Stachus geendet hat. Doch diesmal kann ich es ihr wirklich nicht übel nehmen. „mach dir da keine Sorgen, ich habe auch noch nichts für die Uni gemacht!" Thea schaut mich überrascht an. „Du hattest in den Letzten beiden Wochen so wenig Zeit für uns, was hast du denn gemacht außer zu lernen?" ich stocke. Thea lässt mir keine Zeit mich aus der Nummer raus zu reden. Ihr Gesichtsausdruck geht über zu einem schelmischen grinsen. „Du warst bei Leon oder?" ich nicke. „Aww! Du musst mir alles über euch beide erzählen! Seit ihr den jetzt schon zusammen?" diese Satz trifft mich wie ein Stich ins Herz. Ich schüttele den Kopf. „ich hab mich bis jetzt nicht getraut, ihm von meinen Gefühlen zu erzählen. Ich mein er kann jede Frau der Welt haben. Warum sollte er sich für mich entscheiden?" Thea zuckt mit den Schultern. „wenn er jede Frau haben kann, warum hat er dann noch keine? Glaub mir Mila, er hat auf die richtige gewartet. So wie er dich angesehen hat, als er dich abgeholt hat, bist du die richtige!" irgendwie hat Thea schon Recht. Warum hat Leon bis jetzt noch keine Freundin?
In Gedanken versunken stochere ich in meinem Salat. Eine Nachricht auf dem Handy holt mich aus meiner Trance. Als Thea sieht, das die Nachricht von Leon ist, schnappt sie sich mein Handy, noch bevor ich etwas dagegen tun kann.
Sie fängt an zu grinsen und fängt an die Nachricht von Leon vor zu lesen. „Hey Mila! Ich bin gut im Trainingslager angekommen. Da du ja gefragt hattest, ob wir nächstes Wochenende etwas unternehmen, hätte ich einen Vorschlag. Wie wäre es wenn ich dir und deiner Freundin Thea zwei Karten für das Heimspiel am Samstag besorge. Dann kannst du auch mal die anderen kennenlernen! Insbesondere Jo würde sich freuen dich kennenzulernen! ;) Hab noch einen Schönen Tag"
Thea hört nicht mehr auf zu grinsen und mein Gesicht wird rot. „Mila! Was hast du nur für ein Glück! Ein Fußballer hat sich in dich verliebt und eine ganze Mannschaft wartet drauf dich kennenzulernen! Leon will dich seinen Freunden vorstellen! Wenn das nicht ein eindeutiges Zeichen ist, das er in dich verliebt ist, weiß ich auch nicht mehr weiter."
Ich bespreche das ganze noch mit Thea und schreibe dann Leon, das die Sache mit dem Fußballspiel klar geht.

Den Rest der Woche verbringe ich, wie es meine Mutter mir geraten hat mit meinen Freunden. So kann ich mich tatsächlich etwas von Leons Abwesenheit ablenken. Je näher Samstag rückt desto aufgeregter bin ich.
Gemeinsam mit Thea hab ich entschieden, das ich Leon am Samstag meine Liebe gestehen werde.

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