Ich werde von dem Klingeln meines Handys geweckt. Es ist 11 uhr. Gestern Abend habe ich mir noch einen Wecker gestellt, damit ich heute rechtzeitig aufstehe. Um 15 Uhr holt mich Thea, meine Beste Freundin schon für meine "Willkommens Party" ab. Vorher muss ich noch einkaufen gehen und mich fertig machen.
Ich ziehe mir eine Jeans und einen Pulli über und binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz. Ich packe meinen Geldbeutel und meine Autoschlüssel und mache mich auf den Weg nach unten. Bei meinen Eltern werde ich nach dem Einkauf vorbei schauen. Meine Mutter schläft nach der langen Nachtschicht sicher noch und ich will sie nicht aufwecken.
Ich bin wirklich gut drauf. Ich freue mich meine Freunde wieder zu sehen und das Wetter ist heute auch nicht so schlecht wie erwartet. Ich schwinge mich in mein Auto und mache laut Musik an.
Die amerikanischen Lieder meiner Playlist lauthals mitsingend bin ich auf den Weg zum Supermarkt.
Das schaffe ich nicht mehr. Selbst von der Ampel, die gerade direkt vor mir rot geworden ist lasse ich mir nicht die Laune versauen. Hier in München sind die Ampeln immer sehr lange rot. Wenn man es eilig hat, in die Uni zu kommen, kann das ziemlich nervenaufreibend sein, aber heute lasse ich mir meine gute Laune von nichts und niemanden verderben.
Ich fühle das Lied, das aus dem Lautsprecher kommt gerade so sehr, das ich nicht merke, wie ein schwarzer Audi neben mir hält. Ich werfe einen Blick auf den Fahrer, der mich belustigt ansieht. Es ist Leon! Ich winke ihm aufgeregt und er muss lachen. Wo er wohl hin fährt? Kurz darauf schaltet die Ampel auf grün und unsere Wege trennen sich. Das kurze treffen mit Leon hat meine Laune nur noch mehr verbessert. Er ist mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Lang habe ich gestern Abend noch überlegt, ob ich ihm schreibe, hab mich aber dann dagegen entschieden. Heute Nachmittag werde ich ihm auf jeden Fall von meinem Tag erzählen! Er war so begeistert von der Party. Am liebsten hätte ich ihn auch eingeladen, aber das wäre vielleicht etwas zu früh und würde ungerecht gegenüber meinem Freunden zu sein. Sie freuen sich seit einem Jahr auf unsere Wiedervereinigung und ich schleppe einen Mann an, den ich mitten in der Nacht am Flughafen kennengelernt habe. Wenn sich aus Leon und mir wirklich etwas entwickeln sollte, werden meine Freunde ihn definitiv noch früh genug kennenlernen.
Mit vollen Taschen komme ich aus dem Supermarkt. Jetzt sollte ich für die nächsten Wochen genug Zuhause haben. Ich lade meine Taschen ins Auto und mache mich auf dem Weg nach Hause.
Dort angekommen lade ich meine Taschen in meine Wohnung und mache mich auf den Weg nach unten, um mit meinen Eltern zu Mittag zu essen.
„Du bist wieder hier! Ich habe dich so sehr vermisst!"
Meine Mutter zieht mich in eine feste Umarmung. Es tut gut wieder in ihren Armen zu liegen. Diese Umarmungen haben mir genau dann gefehlt wenn es mir nicht gut ging.
Auch mein Vater zieht mich in eine herzliche Umarmung. „ich habe dich sehr vermisst meine kleine" ich genieße die herzliche Begrüßung meiner Eltern. „ihr habt mir auch sehr gefehlt!" als ich gegangen bin, hätte ich nie gedacht, das mir meine Familie so sehr fehlen wird. Dieser war auch einer der auschlag gebenden Punkte, die gegen eine Verlängerung meines Au Pair Aufenthaltes in Grensboro sprechen.
Gemeinsam mit meinen Eltern esse ich noch zu Mittag. Mama hat mein Lieblings essen gekocht: Spagetti mit frischen Pfifferlingen. Um diese Jahreszeit schmecken die Pfifferlinge am besten.
Wir unterhalten uns viel über Amerika und ich berichte über all die Dinge die ich erlebt habe.
„Ich muss jetzt langsam los" es ist schon 14 Uhr 30 und ich muss mich noch für die Party fertig machen. Ich helfe meiner Mutter die Teller in die Spülmaschine zu räumen und verschwinde dann nach oben.
Ich ziehe mir eines meiner Lieblings T-Shirts aus Amerika an, dazu eine Schwarze Leggins und meine Airforce, auf denen alle meine Amerikanischen Freunde unterschrieben haben.
Gerade bin ich fertig geworden und will aus der Haustür, nach unten, um auf Thea zu warten, als mein Handy Display aufleuchtet. Eine Nachricht von Leon! Als ich sie lese muss ich lachen.
„ich habe gar nicht gewusst das du so musikalisch begabt bist! Bei unserem nächsten Treffen müssen wir dringend darüber sprechen! Hoffe du hast Spaß mit deinen Freunden. Dein Leon :)"
Leon bringt mich immer wieder aufs neue zum lachen. Ich hoffe ich sehe ihn bald wieder. Ich werde ihn heute Abend noch schreiben, um ihm von der Party zu berichten, aber jetzt wird die Zeit knapp. Thea wird in wenigen Minuten auf der Matte stehen.
„Mila!!! Ich hab dich so sehr vermisst" Thea springt quietschend aus ihrem Auto und umarmt mich so fest, das ich kaum noch Luft bekomme. „Ich hab dich auch vermisst Maus!" wie froh ich bin, das sie wieder da ist.
„Wirklich? Auf den ganzen Bildern sah es so aus, als würdest du mich mit irgendwelchen Amerikanern ersetzt haben?" Thea zieht einen Schmollmund. „Wie kindisch du bist Thea! So schnell ersetzt dich niemand!" ihr Mund breitet sich zu einem grinsen aus. „Da hast du nun auch wieder Recht!" kichernd steigen wir in ihr Auto und machen uns auf den Weg zu Theas Garten, in dem sie alles aufgebaut hat. Dort haben wir auch schon, gemeinsam mit meiner Familie, meine Abschiedsparty gefeiert. Das ist jetzt ca. Ein Jahr her. Ich kann immernoch nicht glauben wie schnell die Zeit in Amerika vorbei ging.
„Mila!!" begeistert kommt Louisa uns entgegengerannt, als wir die Einfahrt zu Theas Garten hinauf laufen. Lou hat so viel Schwung, das sie mich fast umschmeist. Ich muss lachen. "Heyyy! Ich hab dich so vermisst" schmunzele ich in unsere Umarmung hinein. „ich dich auch" Lou nickt und löst sich langsam von mir. Gemeinsam gehen wir in den Garten, wo auch schon alle anderen warten.
Wow! Es ist alles wunderschön und liebevoll dekoriert. An einem großen Holzbrett ist ein Plakat befestigt. Auf ihm steht in Glitzer - Buchstaben geschrieben: „We missed you a lot Mila!"
Darunter hängt eine Amerika Flagge, auf der alle meine Freunde in Amerika unterschrieben haben. Thea muss sie heute früh, als ich einkaufen war bei meiner Mutter abgeholt haben. Auf der anderen Seite ist ein großes Buffet, mit vielen Amerikanischen Snacks wie Truthahn Sandwiches, Erdnuss Butter Cupcakes oder Brownies aufgebaut. In der Mitte steht ein großer Tisch, wo schon alle meine Freunde sitzen und sich angeregt unterhalten. Alles ist so perfekt. Dieser Abend kann nur gut werden.
Nach und nach begrüße ich alle meine Freunde, nehme kleine Geschenke entgegen und unterhalte mich mit ihnen. So sehr mir Amerika in den letzten zwei Tagen gefehlt hat. Ich bin so froh, genau jetzt hier zu sein.
„und wie läuft es so in der Liebe?" Thea taucht mit einem der roten, typisch Amerikanischen, Plastik Becher neben mir auf und stupst mich am Arm. Ich muss Lächeln. Seit Thea mit Henri zusammen ist, versucht sie mich, immer wieder ohne Erfolg, zu verkuppeln. Als ich letztes Jahr nach Amerika geflogen bin, hatte sie so für mich gehofft, das ich dort jemanden finden würde, der zu mir passt. „Du kennst meine Einstellung zum Thema Liebe? Ich habe einfach keine Zeit für eine Beziehung. Aber vielleicht ist da wirklich wer, der mir die letzten Zwei Tage nicht aus dem Kopf gegangen ist." Leon. Theas Augen werden groß. „Wirklich?! Du musst mir alles über ihn erzählen!"
„Wir haben uns am Flughafen kennengelernt-" fange ich an, doch ich werde von meiner besten Freundin unterbrochen. „am Flughafen?! Da beginnen die größten Romanzen!" ich muss schmunzeln. Thea kuckt eindeutig zu viele Romantische Serien und Filme. „ach was. Er hat sich neben mich gesetzt, und wir haben geredet. Danach waren wir noch etwas essen und er hat mich nach Hause gefahren." Thea grinst. „wie heißt den der Glückliche?"
„Leon"
„und wie sieht er aus?"
„groß, braune Augen, Lockenkopf"
Ich werde von Thea über Leon gelöchert.
Manchmal Frage ich mich wirklich, über wen Thea sich Gedanken macht, wenn ich gerade nicht da bin.
„Hey ihr beiden!" Lou kommt auf uns zu. „wir würden jetzt gerne noch in einen Club gehen. Wollt ihr mit?" das ist mir jetzt definitiv zu viel. „Nein danke. Ich bin immernoch bisschen müde und morgen muss ich meine Koffer auspacken." Bis jetzt habe ich nur das nötigste ausgeräumt. Auch Thea lehnt das Angebot ab. Henri wollten
heute hier schlafen. Lou nickt verständnisvoll und macht sich auf den Weg zu den anderen, die schon aufgestanden sind.
Mein Handy leuchtet auf. Eine Nachricht von Leon. „Hey! Wie ist es auf der Party? Wie wär's wenn wir uns danach treffen und du mir ausführlich davon erzählen kannst?"
Das kommt mir gerade Recht. Ich wollte eh nicht mehr lang hier bleiben und ein Plausch mit Leon würde mir gerade gut tun.
„Das wäre toll! Die Party ist gerade vorbei, wo soll ich hin kommen?"
„Wie wär's, wenn ich direkt dort abhole?"
Leons Vorschlag klingt grandios. So muss ich nicht nach Hause laufen und Thea kann meinen neuen Kumpel auch mal kennenlernen. Ich schicke Leon noch die Adresse von Thea, kurz darauf bekomme ich eine „bin auf dem Weg" Nachricht. „Ich gehe jetzt auch bald. Leon wird mich holen und dann gehen wir gemeinsam noch etwas essen" Thea zieht grinsend eine Augenbraue hoch. „Oho, du gehst aber ran Mila!" ich versuche genervt zu tun, aber ich kann bei meiner Besten Freundin einfach nicht ernst bleiben. Ich helfe Thea noch die Lebensmittel aufzuräumen und dann begeben wir uns in die Einfahrt, um auf Leon, der jeden Moment hier sein sollte zu warten.
Keine fünf Minuten später biegt sein schwarzer Audio auch schon in die Einfahrt ein. Ich muss Lächeln. Ich bin froh ihn wieder zu sehen. Leon steigt aus und begrüßt mich mit einer Umarmung, am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr los lassen. Von seinen starken armen gehalten zu werden fühlt sich gut an. Als würde einem keiner mehr etwas antun können, weil er alles dafür gibt, das du sicher bist.
Leon löst sich aus der Umarmung und begrüßt Thea. „Hey ich bin Leon!" und streckt ihr seine Hand hin. Meiner besten Freundin bleibt der Mund offen stehen. „Hi" sagt sie leise. So eingeschüchtert kenne ich sie gar nicht, normalerweise ist sie immer vorlaut und auf keinen Fall mundtot.
Leon nimmt mir meine Tasche mit den Geschenken ab und legt sie auf die Rückbank seines Autos. Dann hält er mir die Tür auf. Bevor ich mich in Bewegung setzte, bekomme ich von Thea noch ein „wir reden noch!" zu gezischt, dann verschwinde ich mit Leon in Richtung des nächsten Cáfes.
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«𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝 𝚠𝚎 𝚖𝚎𝚝 » || 𝒂 𝑳𝒆𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒓𝒆𝒕𝒛𝒌𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚
FanfictionMila ist müde und möchte einfach nur nach Hause. Bis sie durch einen Zufall auf ihn trifft. Die beiden scheinen wie füreinander gemacht zu sein. Aber wird diese scheinbar perfekte Beziehung auch eine Trennung von über 7.000 Kilometern überstehen?