Family

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„Das habe ich für dich!“ Leon überreicht mir zwei Päckchen. Ein etwas größeres und ein kleines. „Leon wir haben ausgemacht, wir schenken uns nur eine Sache!“ bemerke ich, als er mir beide Päckchen in die Hand drückt. „Jetzt mach erstmal auf!“ drängelt mein Freund und setzt sich neben mich.
Vorsichtig löse ich das Geschenkpapier. Zum Vorschein kommt ein Schuhkarton. Ich öffne ihn. In ihm sind nagelneue Fußballschuhe. Auf ihnen liegt ein Zettel.
Damit du auch mal mit trainieren kannst ;)
Danke!“ ich muss Lächeln und falle Leon um den Hals. Ich weiß wie sehr es ihm am Herzen liegt, das ich mal mit ihm zum freien Training gehe, jetzt werde ich seinen Wunsch wohl erfüllen müssen.
„Jetzt mach das zweite auf!“ quengelt mein Freund aufgeregt. Ich folge seiner Anweisung und packe auch das kleine Päckchen aus. Eine dunkelblaue Schatulle kommt zum Vorschein. Vorsichtig öffne ich diese. Es ist eine feine, silberne Kette, mit einem kleinen Herz anhänger. „Die ist wunderschön!“ begeistert schaue ich zu Leon.
„Kannst du mir helfen sie um zumachen?“ fragend schaue ich Leon an, welcher sofort nickt. „Klar! Ich habe gehofft das sie dir gefällt!“
Ich drehe mich mit dem Rücken zu meinem Freund und er streicht vorsichtig meine Haare zur Seite. Er hakt die Kette ein und legt dann seine Arme um meine Schultern. „Die ist wunderschön! Danke Leon!“
„Jetzt habe ich auch noch was für dich!“ ich ziehe ein Päckchen hervor und reiche es meinem Freund. Vorsichtig entfernt dieser das Geschenkpapier. Zum Vorschein kommt ein selbst gestalteter Bilderrahmen, mit einem der ersten Bilder von uns. Dazu habe ich ihm noch ein Armband gepackt. Ich hab das gleiche, nur nicht wie er mit einem „M“ und dem Datum, an dem wir uns zum ersten mal am Flughafen getroffen haben, sondern mit einem „L“
„ich dachte, so kannst du einen Teil von uns immer mitnehmen, auch zu Champions League spielen, wo ich nicht zur Aufmunterung dabei sein kann.
„Das ist so süß von dir. Danke!“ Leon drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Genau wie heute Nachmittag werden wir unterbrochen. Diesmal von einem klingeln.
„Das muss Lilli sein“ Ich trenne mich von Leon und verschwinde Richtung Haustür.
„Na wer hat das Spiel gewonnen?“ die siebzehnjährige grinst. „ich natürlich! Dein Bruder ist eine Niete in FIFA.“ Da hat sie Recht. Ich habe erst mit dem FIFA spielen angefangen, als ich mit Leon zusammen gekommen bin und kann es schon besser, als mein Bruder, der es seit satten drei Jahren macht.
„Da hast du Recht! Komm, ich zeig dir wo du schlafen kannst, dann kannst du deine Tasche auspacken!“
Lilli nickt und folgt mir durch die Wohnung in mein Wohnzimmer. Dort habe ich die Couch schon ausgezogen und zum schlafen für sie hergerichtet.
Meine Cousine lässt sich fallen.
„wow! Dein Sofa ist echt gemütlich!“ bemerkt sie. „Dankeschön!“ ich muss lachen.
„Ich bin echt müde. Leon und ich gehen jetzt schlafen. Falls was ist kannst du mich immer fragen!“ Lilli nickt, dann fängt sie an dreckig zu grinsen. „Aber bitte seit nicht so laut, ich will schlafen!“ ein bisschen kommt sie ja doch nach meinem Bruder. Ich verdrehe die Augen und gebe ihr einen Klaps auf den Hinterkopf. „Du bist schrecklich!“ bemerke ich, bevor ich im Schlafzimmer verschwinde. Leon schläft schon tief und fest. Ich schleiche auf Zehenspitzen zum Bett und lege mich zu meinem Freund. Seine tiefen, regelmäßigen Atemzüge beruhigen mich und auch ich schlafe schnell ein.
Leons Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, das es gerade einmal sieben ist.
Ich will mich gerade noch einmal umdrehen und an Leon kuscheln, als mir einfällt, das er ja heute zu seiner Familie fährt.
Auch mein Freund hatte sich inzwischen aufgesetzt. „Guten Morgen Schatz“ murmele ich verschlafen.
„Guten Morgen. Warum bleibst du nicht noch liegen?“ Leon streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.
„Ich dachte wir Frühstücken noch gemeinsam bevor du gehst.“ mein Freund nickt.
Kurze Zeit später sitzen wir gemeinsam am Frühstücks Tisch und unterhalten uns, möglichst leise, damit Lilli nicht aufwacht.
Am liebsten würde ich Leon gar nicht gehen lassen. Die Kommentare meiner Familie können wirklich schnippisch sein. Wenn Leon dabei ist stört mich das nicht, aber wenn ich alleine bin, nehme ich solche Kommentare nicht so leicht hin.
Ich sollte mich zusammen reißen. Ich möchte meinem Freund nicht die Laune versauen. Er ist ein totaler Familien Mensch und freut sich schon lange darauf seine Familie wieder zu sehen.
Außerdem habe ich die letzten Familienfeste auch alleine überstehen müssen.
„Ich muss dann los. Kommst du noch mit runter?“ Leon reißt mich aus meinen Gedanken.
„Klar!“ ich nicke. Gemeinsam gehen wir, möglichst leise, um meine Familie nicht auf zu wecken nach unten.
Draußen steigt mir eine kalte, klare Luft entgegen. Es ist noch stockfinster und fühlt sich an, als wäre es gerade mitten in der Nacht.
„Fahr vorsichtig! Ich liebe dich!“ mit diesen Worten verabschiede ich mich von meinem Freund.
„Ich dich auch!“ haucht Leon. Ich kann seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren. Leon überbrückt die wenigen Zentimeter, die zwischen uns liegen. Diesmal werden wir nicht gestört. Wir lösen uns erst, als wir beide keine Luft mehr bekommen.
Kurz darauf steigt Leon in sein Auto und verschwindet im dunklen. Ich bleibe noch eine Weile stehen und lausche der angenehmen Stille, doch schon bald wird es mir zu kalt und ich gehe zurück in meine warme Wohnung.
Ich bin gerade dabei, den Frühstückstisch ab zu räumen, als Lilli die Küche betritt.
„Goretzka ist weg oder?“ ich muss lächeln. Schon beim Abendessen gestern ist mir aufgefallen, das es ihr sichtlich unangenehm ist, in Leons gegnwart zu essen.
Ich nicke. „Ja. Du kannst beruhigt frühstücken.“
Ich überlasse meiner Cousine den Frühstückstisch. Als sie sich gerade ein Brötchen schmecken lässt, setze ich mich mit einer Tasse Kaffee zu ihr.
„Ich hätte noch eine Bitte.“
Fragend schaut Lilli mich an.
„ich weiß das ist alles neu für dich und ich weiß auch das du ein großer Fan bist. Aber könntest du 'Goretzka' vielleicht einfach Leon nennen und ihn wie einen normalen Menschen behandeln?“
Lilli nickt. „Tut mir leid. Es sollte nicht so krass rüberkommen, aber als ich euch beide zusammen gesehen habe, bin ich einfach ausgerastet vor Freude.“ ich nicke lächelnd. Wenn ich Bayern Fan gewesen wäre, als ich Leon kennengelernt habe, hätte ich wahrscheinlich nicht anders reagiert. Wahrscheinlich wäre aus uns auch nie was geworden, aber das ziehen wir Mal außer Betracht.
„Jetzt musst du mir alles erzählen! Wie lange seid ihr zusammen?, Wie habt ihr euch kennengelernt? Und vorallem, wie sind die ganzen Fußballer Privat?“
Ich muss lachen Lilli ist wirklich neugierig. Wir nehmen uns die Zeit und bleiben lang am Tisch sitzen, während ich mich von meiner Cousine Durchlöchern lasse.
„Wow! Es ist schon 14 Uhr!" Bemerke ich mit einem Blick auf mein Handy. „Oh scheiße!“ murmelt Lilli. Um 15 Uhr kommt schon meine Verwandtschaft zum Kuchen essen. Bis dahin müssen wir fertig sein. Meine Tante hasst es, wenn wir zu spät kommen.
Lilli und ich stürmen gleichzeitig los in mein Schlafzimmer, um ein perfektes Kleid aus zu suchen.
„Nein zieh das wieder aus. Das passt nicht!“
Sie durchwühlt meinen ganzen Kleiderschrank, bis sie bei einem roten, eng geschnittenen Kleid angekommen ist. „Das ist es!“ triumphierend halt sie den Kleiderbügel mit dem Kleid nach oben. Ich nehme es entgegen und ziehe es sofort an. Ich hatte es mir erst vor kurzem für ein Date mit Leon gekauft und finde es wirklich ziemlich schön.
Auch Lilli hat ihr Kleid, das sie von Zuhause mitgebracht hat, angezogen und wir gehen ins Bad um uns die Haare zu machen.
Zwanzig Minuten später stehen wir, gerade noch rechtzeitig vor der Tür meiner Eltern.
„Na da habt ihr noch mal Glück gehabt!“ zischt mein Bruder uns zu. „sorry!“ antworte ich und gehe ins Wohnzimmer. Dort sitzen mein Vater und mein Opa schon an der Tafel, die für Kaffee und Kuchen eingedeckt ist. Meine Mutter und meine Oma sind in der Küche und verzieren die letzten Kuchen.
Ich und meine Cousine setzten uns auch an die große Tafel. Lilli nutzt die Möglichkeit mich weiter aus zu quetschen. „Wie war euer erstes Date?“ ich erzähle ihr gerade ausführlich, von unserem gemeinsamen Essen beim Italiener, als es an der Tür klingelt. Diesmal muss es meine Verwandtschaft sein. Patrick geht Richtung Tür und begrüßt meine Tante und meinen Onkel als erstes. So geht es der Reihe nach, bis ich an der Reihe bin.
„Mila! Du siehst toll aus, nur das Kleid betont deine Kurven etwas zu sehr!“ meine Tante verzieht das Gesicht. Es geht los. „Danke.“ antworte ich kalt und verschwinde wieder im Wohnzimmer.
„mach dir nichts draus. Bei mir ist sie genau so und ich bin ihre Tochter!“ zischt mir Lilli, die neben mir sitzt zu. Ich nicke nur stumm. In genau diesen Momenten bräuchte ich Leon bei mir.
Meine Mutter hat inzwischen aufgetischt und wir trinken alle gemeinsam Kaffee oder Glühwein und essen den leckeren Kuchen von meiner Mutter. Gerade schenke ich mir etwas Kaffee nach, als der Blick meiner Tante auf die Kette von Leon fällt. „So etwas kauft man sich doch nicht selber Mila Schätzchen. Da wartet man auf den richtigen, der einem so eine schöne Kette schenkt.“
Ich verdrehe die Augen. Auch meine Oma wirft ihrer Tochter einen strengen Blick zu. Ich will erst gar nichts darauf erwidern, doch ich entscheide mich dazu etwas zu sagen.
„Na dann hab ich den richtigen ja gefunden!“
meine Tante zieht eine Augenbraue hoch. „Ach so ist das also! Wer und wo ist den der glückliche?!“
Ich fasse meinen ganzen Mut zusammen und antworte.
„Der glückliche heißt Leon Goretzka und ist gerade bei seiner Familie in Bochum.“.
Bei dem Wort 'Goretzka' verschluckt sich mein Onkel fast an seinem Kaffee. „Der Goretzka?!“ ich nicke. „Ja. Genau der!“
„Das kann doch jeder behaupten. Bemerkt meine Tante. Ich zeige ihr mein Armband mit seinen Initialen und meinen Handy Hintergrund. Darauf zu sehen bin ich,die das Bild auch gemacht hat, wie ich gerade auf Leons Brust liege, während er mir gerade durch die Haare streicht. Das ist mein Lieblingsbild von uns beiden.
Darauf sagt meine Tante nichts mehr und isst still ihren Kuchen zu Ende.
Als ich fertig bin, in der Küche das Geschirr auf zu räumen, während der Rest meiner Familie im Wohnzimmer redet, hole ich mein Handy raus.
Es ist schrecklich hier. Ich hoffe dir geht es besser mit deiner Familie!
Kurz darauf kommt schon die Antwort von Leon.
Oh nein! Mach dir nicht zu viele Gedanken. Das wird schon. Hier ist es wirklich schön. Aber mit dir wär's noch schöner ;)
Ich muss Lächeln. Leon bringt mich immer wieder dazu. Egal in welcher Laune ich gerade bin.
„was grinst du so dumm in dein Handy rein? Hat dein Lover dir geschrieben?“ mein Bruder betritt gerade die Küche. „Natürlich! Ohne den würde ich es auch nicht aushalten hier.“ Patrick nickt verständlich. „Ich weiß auch nicht was sie gegen dich hat. Lass uns eine Runde FIFA zocken, bis es Abendessen gibt.“
Ich verschwinde mit meinem Bruder und meiner Cousine in Wohnzimmer.

„So. Wie wäre es mit der Bescherung?“ fragt meine Mutter in die Runde. Ich habe mich vollgestopft bis zum geht nicht mehr. Meine Mutter kocht einfach so gut!
Meine Oma nickt und übergibt erst ihr Päckchen an meine Tante. Normalerweise sollte für mich nichts mehr unter dem Baum sein, doch als ich gerade aufstehe, um mein Geschenk für meinen Onkel zu holen, fällt mein Blick auf ein großes Geschenk, auf dem mein Name steht. Ich übergebe erst meiner Tante ihr Geschenk, dann steht meine Mutter auch schon auf und übergibt mir das letzte Geschenk. „da hat jemand darauf bestanden, das es erst am 25.12 geöffnet wird!“ lächelnd klopft sie mir auf die Schulter. Das macht das Rätsel nicht gerade leichter.
Vorsichtig löse ich das Geschenk Papier. Zum Vorschein kommt ein riesiges Paket. In fetten Buchstaben steht mit Edding geschrieben „Do not open before the 25th of December!“ als ich auf dem Absender das Wort „Grensboro“ entdecke, steigen mir Tränen in die Augen. Das Paket muss von meiner Hostfamilie sein. Vorsichtig öffne ich den Karton. Tatsächlich. Ganz oben liegen zwei selbst gemalte Bilder von Amy und Liam. Darunter sind einige einzelne Packete verstaut. Ich packe zuerst das, auf dem „Mum and Dad“ steht aus. Das ist von meinen Gasteltern Zum Vorschein kommt ein wunderschönes Fotoalbum von mir und meiner Gastfamilie. Sofort steigen mir noch mehr Tränen in die Augen. Ich vermisse die Zeit in Amerika.
Als nächstes packe ich Cassys Geschenk aus. Es ist meine Cheerleader Uniform, die ich am Wochenende in der High school immer getragen habe. „Die ist voll schön!“ bemerkt meine Cousine,die sich inzwischen neben mich gekniet hat. Ich nicke. „Ja das ist sie!“. Unter den Geschenken kommen ganz viele von meinen Amerikanischen Lieblingssüßigkeiten wie Takis, Pop Tarts und Treats entgegen.
Schnell packe ich den Karton und verschwinde in meine Wohnung. Ich muss mich bei meiner Hostfamilie bedanken.

Nach einem langen Gespräch das gut getan hat, lasse ich mich in mein Bett fallen. Ich bin wirklich müde und schlafe sofort ein.

It hurts not having you close, but it would hurt even more not having you at all.

«𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝 𝚠𝚎 𝚖𝚎𝚝 » || 𝒂 𝑳𝒆𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒓𝒆𝒕𝒛𝒌𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt