XXXIV - Fortschritt

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Sie war alles andere als begeistert. Ihre Eifersucht treibt sie irgendwann in den Wahnsinn.
Eifersucht ist ein lächerliches Bedürfnis der oberen Schicht. Sich mit Sorgen und Vermutungen rumzuschlagen ist ziemlich lächerlich. Entweder man kämpft für seine Sache oder lässt es bleiben.

Die letzten Tage setzte ich mich viel mit Büchern auseinander. Es war ziemlich schwierig zu genau zu untersuchen. Denn die verschiedenen, komplizierten Wortkombinationen machten mir Schwierigkeiten. Ich lernte zwar damals in der kleinen Schule des Kinderheims lesen, war aber nie wirklich begabt. Ich erinnere mich noch daran, dass die anderen Kinder immer bessere Noten hatten als ich. Sie gewonnen Lesewettbewerbe und waren Mamas ganzer Stolz. Abends laßen sie oft den ganz kleinen Geschichten vor. Ich arrangierte mich kaum. Lesen war nie meine große Leidenschaft. Und deshalb mangelte es mir auch an einem ausgeprägten und sorgfältigen Wortschatz. Aus diesem Grund musste ich Viktor oft fragen, was im Buch gemeint wurde.
Denn ich hätte eigentlich Kinderbücher lesen müssen, sofern ich den Inhalt verstehen möchte. Doch Bücher über einen edlen Ritter oder über feuerspeiende Drachen helfen mir eher weniger weiter. Ich studierte die Anatomie und die einzelnen Zellen des Menschen. Schließlich nahm ich mir vor, Viktor zu heilen.
Fachbegriffe wurden mir an den Kopf geschmissen. Mehrer Male laß ich die Bücher und verstand immer noch nichts. Manchmal verzweifelte ich daran. Egal wie sehr ich mich bemühte, ich war eben kein Genie. Mein Wissen reicht noch lange nicht aus um einen Fortschritt erreichen zu können. Mir wurde bewusst, wie hart die Arbeit dafür ist. Und weshalb Jayce durch mich einen schnelleren Fortschritt erreichen wollte.
Das rechtfertigt natürlich nicht, dass er absichtlich Zaun vernachlässigen will. Diese Eigenschaft werde ich ihm immer negativ anrechnen.
Irgendwann schien es fast so, als hätte ich etwas verstanden. Als hätte ich einen Durchblick erschaffen. Denn nach unzähligen Malen wurde alles etwas klarer.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich dafür gebraucht hatte. Alleine wäre mir das sowieso nicht möglich gewesen.
Viktor war schließlich immer an meiner Seite und gab mir leidenschaftlich Unterricht. Manchmal gefiel mir seine Art. Wenn er versuchte, den bemühten Lehrer zu spielen. Dann stellte ich mir vor, wie es wäre wenn ich ihn jetzt einfach packen würde, und küssen würde.
Aber meine Gedankengänge wurden nicht toleriert. Sobald ich den Faden verloren hatte, fing Viktor von vorne an. Dann musste ich mir alles von neu anhören.
Es waren sehr viele Stunden in dem ich etwas über den menschlichen Körper gelernt hatte, und über Hextech. Schließlich möchte ich ihm mithilfe meiner Magie heilen. Und sofern ich keine Ahnung darüber habe, wie diese benutzt werden kann, hilft das ganze Büffeln nichts.
Wir fanden heraus, dass Emotionen meine Magie beeinflussen. Je nachdem wie ich mich fühle, wird sie aufgebaut.

Nachdem ich beinahe pausenlos daran arbeitete, Viktor zu helfen, schien es so, als hätte ich zum ersten Mal etwas im Leben erreicht. Als hätte ich zum ersten Mal einen Fortschritt geschaffen.

Caught in Zauns Violence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt