Caught in Zauns Violence

LXIII - Idee

„Ich habe gehört, dass du über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügst", flüsterte seine brüchige Stimme, die beinahe von der Lautstärke des Raumes verschlungen wurde. Skeptisch blickte ich ihm ins Gesicht, nahm einen weiteren Schluck Bier und antwortete:"Wie kommst du darauf?"
Er hatte natürlich Recht mit seiner Annahme. Es ist kein großes Geheimnis mehr, dass hier in Zaun eine Magiern lebt. Doch ich gehorche nur einen einzigen Mann. Und das ist Silco. Niemand anderes hat meine Aufmerksamkeit und meinen Respekt verdient. Nur wenige Menschen auf dieser Welt sind wirklich in Ordnung. Abgesehen von Silco, Jinx und Viktor ist diese Welt abscheulich. Ich kümmere mich genau so gut im meine Mitmenschen wie sie es damals getan haben. Gar nicht. Kaltblütigkeit und Gleichgültigkeit sind der Schlüssel zu einem unbekümmerten Leben. Auf diese Erkenntnis trank ich noch einen.
„Ich hätte große Interesse an einem Geschäft, einen Handel", meinte Singed begeistert und riss seine beinahe komplett verätzten Augen auf. Seine Bindehaut bestand nur noch aus feinen Strukturen. Sein Gesamtbild ist einfach nur grässlich. „Frag die Tante da hinten", antwortete ich ziemlich abweisend, nahm mein beinahe leeres Bier zur Hand und deutete auf Sevika. Sie soll sich um Dinge wie diese kümmern. Erstens habe ich keine Lust dazu, zweites meinte Silco ich sollte nicht mehr auf eigene Faust handeln. Diese Anweisung geht mir ziemlich auf die Nerven. Ich bin alt genug um über mein Leben zu entscheiden. Aber nun ja. Mein Leben habe ich ihm zu verdanken. Also muss ich mich an die Regeln halten. Ob es mir passt oder nicht.
Ich bestellte noch ein Bier, trank mehr und mehr. Die Musik um mich herum wurde immer lauter und immer emotionaler. Ich fühlte mich mitgerissen, völlig locker. Am liebsten hätte ich getanzt. Allerdings tanzt niemand hier gerne. Es wäre etwas peinlich gewesen. Außerdem sollte ich keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Jeder Schluck bereicherte mich mehr, machte mich glücklicher. Dabei vergaß ich kurzzeitig auch Viktor. Der Mensch, der mir eigentlich so wichtig ist.
„Na Schön. Wir sehen uns bestimmt wieder", waren Singeds letzte Worte bevor er aufstand und zu Sevika rüberging. Sein Gestank allerdings blieb erhalten. Er ist mir unsympathisch. Vielleicht bin ich auch oberflächlich. Jedenfalls kann ich ihm nicht in die Augen sehen. Sie symbolisieren unendlich viele unterschiedliche Geschichten und Hintergründe. Sie verwirren mich.

Der Alkohol brachte mich zum nachdenken. Ich kam auf die verrücktesten Ideen. Und eine dieser Ideen gefiel mir besonders. Ich wusste, Jinx würde mir dabei helfen und es würde ein riesiger Spaß werden...

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Ich denke langsam erkennt man Ayras psychische Probleme und wie sie damit umgeht 🤔