XXXVII - Abschied

241 17 1
                                    

„Ich wollte dir helfen. Nicht den Menschen aus Piltover", erklärte ich ihm und hoffte, er würde mich irgendwie verstehen können. „Ich gehöre einfach nicht hierher. Der ganze unnötige Schmuck hier, die übertriebenen teuren Häuser. Das ist nicht meine Welt Viktor. Und auch nicht mein Zuhause", fuhr ich fort. „Aber", wollte er mich kurz unterbrachen. Doch ich ließ es nicht zu, dass er sich noch weiter einmischte. „Nichts aber. Es gibt kein aber. Wir sind weder füreinander gemacht noch gehöre ich hier her. Ich will nachhause und werde auch gehen", sagte ich und zog einen Schlüssel heraus. Sogar dieses war vergoldet. Es war der, den mir Mel, die dunkelhäutige Dame, gegeben hatte. Sie sagte ich solle das Schloss an dem Hextech-Apparat einfach damit öffnen und dann wäre es ein Kinderspiel zu entkommen. Sie meinte nämlich, dass sie beinahe alle Wachen heute versammelt hätte.
Ohne Viktor noch einmal anzusehen, öffnete ich das Schloss. Und wie es behauptet wurde, öffnete es sich. Der Apparat fiel ab. Und das erste Mal seit einigen Wochen war ich frei. Diese Freiheit werde ich mir nie wieder nehmen lassen, dass schwor ich mir. Denn ich genoss sie mehr als alles andere. Ich fühlte mich erleichtert, denn ich konnte zu Silco nachhause gehen. Aber auch etwas niedergeschlagen. Viktor wird ohne mich auskommen müssen. Auch wenn es hart klingen mag, ist es nicht meine Aufgabe bei ihm zu bleiben. Das ist unmöglich. Ich gehöre nach Zaun, und er nach Piltover. Ich hätte mich niemals so sehr auf ihn einlassen dürfen. Denn der Abschied schmerzt.
„Was? Woher?", meinte er etwas panisch als er das Schloss sah. „Völlig egal. Ich werde jetzt nach Hause gehen. Pass gut auf dich auf Viktor", antwortete ich noch und rappelte mich auf. Dann spürte ich die Belastungen in meinen Beinen, in jeden Schritt. Ich mochte Viktor wirklich sehr. Und ein Leben zusammen mit ihm klang wirklich ziemlich angenehm. Vielleicht in einem anderen Leben.
„Du kannst doch nicht einfach gehen? War das alles von dir gespielt? Wolltest du mich zur verführen um mich alleine stehen zu lassen?!", schrie er mit Tränen in den Augen. Sein Anblick tat weh. „Nein Viktor. Ich mag rebellisch sein, und etwas chaotisch. Das heißt aber nicht, dass ich keine Gefühle habe. Ich hab alles ernst gemeint" - „Warum bleibst du dann nicht bei mir?!" - „Du hast etwas besseres verdient. Such dir ein anständiges Mädchen, hier aus der Gegend."
Das war mein letzter Satz. Denn dann öffnete ich das Fenster und sprang aufs Dach. Mir war von Anfang an bewusst, dass mit Viktor mit seinen Körper niemals folgen konnte. Ich war ein emotionales Durcheinander. Ich wusste nicht wie ich meine Gefühle kontrollieren sollte. Viktor musste bis aufs tiefste verletzt sein. Wahrscheinlich wird er weinend da drinnen sitzen, wünschte sich, ich würde wiederkommen.
Eine Liebe wie diese ist nicht möglich. Das müssen wir uns beide eingestehen.

Caught in Zauns Violence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt