Ein Streit

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(Ich würde euch gerne ein paar Fragen zur Story stellen, also wenn ihr euch dazu bereit erklärt sie zu beantworten, meldet euch doch bitte bei mir. Es ist wichtig!!)


"Aber eine Sache habe ich nicht verstanden. Wenn Mum sich verabschieden wollte, warum wusste dann Remus nichts von mir?" fragte ich sichtlich verwirrt. 

"Sie hat sich nicht verabschiedet, es ist... etwas dazwischen gekommen", erwiderte mein Vater, so ernst wie nie zuvor. "Aber das muss sie dir selbst erklären, ich habe ihr versprochen, dir nichts davon zu erzählen" 

"Ist das jetzt dein ernst?", sagte ich entrüstet und sprang von dem Stein auf, auf dem ich saß, "Du weißt genau, dass sie mir nie etwas erzählen wird. Das hat sie noch nie. Nicht über dich oder Hogwarts. Sie hat mir mein ganzes Leben verheimlicht, dass ich einen Paten habe. Ich bin kein kleines Kind mehr, also sag mir jetzt einfach warum?" 

"Melody, beruhig dich, ich kann dir nichts sagen. Ich weiß das es schwer ist-" langsam griff er nach meinem Arm, um mich zu beruhigen.

Doch statt es zu erwidern riss ich meinen Arm weg," Mich beruhigen. Du weißt gar nichts über mich. Du willst mein Vater sein? Du interessierst dich mehr für Harry, als für mich. Ich kenn dich nicht mal richtig. Ganz ehrlich, manchmal wünschte ich mir, ich hätte dich nie kennengelernt!" Genau in dem Moment, als ich es aussprach, bereute ich es schon.

Die Mine meines Vaters verdüsterte sich ruckartig, "Geh" 

"Aber-", sagte ich leise 

"Geh!", erwiderte er lauter und drehte sich weg.

Langsam und mit einem schlechten Gewissen ging ich zum Höhlenausgang. Ich drehte mich nochmal um und überlegte etwas zu sagen, aber dazu traute ich mich. Stattdessen ging ich nur wortlos raus, wo ein leichter Frühlingswind herrschte, der mir meine schwarzen Haare in mein Gesicht wehte, welche an meinen Tränen benetzten Wangen hängen beleibten.

Nach einiger Zeit war ich wieder beim Schloss angekommen. Ich wischte mir die letzten Reste der Tränen aus meinem Gesicht und fuhr mit meinem Finger durch mein Haar, bevor ich das Schloss betrat. Langsam und immer noch emotional aufgewühlt,  ging ich den direkten Weg zum Gemeinschaftsraum, als ich eine vertraute Stimme hinter mir hörte.

"Ich dachte, du bist mit Harry und den anderen in Hogsmead?", fragte Nick, als er auf mich zukam.

"Ähm, ja war ich auch", sagte ich mit einer etwas zittrigen und heiseren Stimme.

"Und warum sagte  Hermine dann, dass du ihr gesagt hast, dass wir uns dort treffen? Wo warst du wirklich?", fragte er mit einem ernsten Unterton und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

"Ich war- das kann ich dir nicht sagen, tut mir leid" auch wenn ich mich mit meinem Vater zerstritten habe, ich konnte nicht sagen, dass ich bei ihm war, ich hatte es ihm versprochen.

"Wenn du keine Lust hast, mit mir auszugehen, dann sag es mir einfach. Ich seh doch wie du den Weasley anguckst" erwiderte er ungewohnt emotional.

"Was? Nein, das ist es nicht. Wenn ich nicht mit dir ausgehen wollen, würde, dann würde ich es dir sagen. Und George und ich? Wir- wir sind nur Freunde" antwortet ich einfühlsam und ging einen Schritt auf ihn zu.

"Lass es einfach, entweder du sagst mir, wo du warst oder wir lassen es sein", mit diesen Worten drehte er um und verschwand.

"Nick!" reif ich ihn hinterher, aber er drehte sich nicht nochmal einmal um. "Schieße", flüsterte ich leise zu mir selbst, als ich meinen Plan überdachte.

Ich konnte in dem Moment nicht in den Gemeinschaftssaal gehen, Harry, Hermine und Ron würden mich sofort fragen, wo ich war und natürlich konnte ich ihnen auch nichts sagen. Sie wussten zwar, dass Sirius hier in der Nähe war, aber nicht, dass ich bei ihm war. Ich war mir sicher, dass Harry, auch wenn mein Vater sagte, dass er nicht kommen sollte, den Weg auf sich macht und zu ihm gehen würde. Stattdessen, begab ich mich in den Innenhof, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu erwischen und um etwas Zeit für mich alleine zu haben.

Als ich angekommen war, war der Innenhof wie erwartet leer. Es war schließlich kurz vor dem Abendessen. Ich setzte mich auf eine der Bänke, die in einer der hinteren Ecken standen und schaute durch eine der großen Bögen auf die Landschaft und konnte genau beobachten, wie sie langsam von der Dunkelheit eingenommen wurden und das helle Licht verschwand. Ich wollte gerade aufstehen und mich dem unvermeidbaren stellen, als jemand auf meine Schulter tippte.

"Geht es dir gut, Melody?", fragte die Person, die sich als Amber herausstellte.

"Hm, was machst du hier?", fragte ich und versuchte ihrer Frage zu umgehen.

"Ich bin hier jeden Abend", sagte sie und setzte sich zu mir, "aber du hast meine Frage nicht beantwortet" 

"Oh,  ja mir geht es gut", sagte ich kurz und schaute dabei immer noch die Sonne beim Untergehen zu.

"Nein, geht es dir nicht. Weißt du, ich bin sehr gut darin zu erkennen, ob es jemanden gut geht oder nicht" erwiderte sie, "Nick, hat echt Glück dich zu haben. Ich weiß, er ist nicht so gut darin Emotionen zu zeigen, aber ich weiß, dass er dich mag, mach dir da keinen Kopf drum" fügte sie an und fing an, mit ihren perfekt gestylten Erdbeer-blonden Haar zu spielen.

"Er mochte mich", erwiderte ich leise und senkte meinen Blick zum Boden. 

"Was?!" ihr überraschter Ausdruck, ertönte den gesamten Innenhof

 "Nein, nein, nein. Ist er dumm. Egal was passiert ist, das musst du mir nicht erzählen." fing Amber an.

"Amber, du-" doch sie unterbrach mich wieder.

"Weißt du was? Ich werde mit ihm reden. Gleich morgen früh, dann wird ihm klar, wie dumm er war und dann wird alles wieder gut, glaub mir" sagte sie, mit Überzeugung im Blick 

"Ich weiß nicht ob das was bringt", sagte ich leise.

"Oh doch, er war- ist mein bester Freund und ich werde nicht zulassen, wie er jemand verliert, der weit außer seiner Liga ist. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber dass er dich irgendwie rumbekommen hat, hat mich echt überrascht" statt etwas zu sagen, zuckte ich nur mit den Schultern.

"Oh, es ist schon ziemlich spät, ich wollte mich noch mit George treffen, man sieht sich", damit verabschiedete sich Amber, und verschwand mit fröhlichem Schritt im Schloss.

Und dann war es auch an der Zeit für mich zurückzugehen. Auch, wenn ich gar nicht wollte. Ich hatte mich an dem Tag genug mit zerstritten, und wusste immer noch nicht, was ich als Ausrede nutzen könnte. Warum würde ich alleine nach Hogsmead gehen? Und dann kam mir eine Idee. Ich hatte noch ein Buch im Schlafsaal, das ich Hermine schenken wollte. Ich kam auf die Idee, einfach zu sagen, dass ich Geschenke gekauft habe, ich würde es Hermine sagen und ihr das Buch geben, für die anderen konnte ich bestimmt am nächsten Wochenende etwas kaufen. Mir war bewusst, dass es nicht die beste Ausrede war, aber etwas Besseres ist mir nicht eingefallen.

Doch als ich den Schlafsaal hereintrat, kam meine drei Freunde direkt auf mich zu, aber statt mich zu fragen, wo ich war, fingen sie mit einer anderen Geschichte an.

Harry erzählte, das nach dem er mehr Informationen zu der dritten Aufgabe bekommen hatte, plötzlich Mr Crouch in völlig zerlumpter Kleidung zwischen den Bäumen hervor getaumelt ist, als er zurückgehen wollte. Er meinte, er sah verwahrlost aus, erkannte nichts um sich herum und gab dauernd dem nur in seiner Fantasie anwesenden Percy irgendwelche wirren Anweisungen. In einem kurzen lichten Moment wollte der wahnsinnig gewordene Crouch, Harry dringend vor etwas warnen.

Harry erklärte, dass er Viktor bei Crouch zurückließ und rannte selbst ins Schloss, um Dumbledore zu holen. Harry und Dumbledore kamen zu spät zum Waldrand, meinte er. Sie fanden nur noch Viktor, der dalag. Mr Crouch war spurlos verschwunden. Zum Schluss tauchte kurz nach ihnen Moody auf und machte sich sofort auf die Suche nach dem verschwundenen Crouch.

"Bei Merlin, hat Moody ihn gefunden?", fragte ich geschockt.

"Nein, noch nicht. Ich habe Dumbledore noch nie so besorgt gesehen" erwiderte Harry.

"Und du wirst immer noch, bei der letzten Aufgabe antreten?", fragte ich ihn besorgt.

"Ja", antwortete er kurz.

"Dann hoffen wir, dass Crouch wohl auf wieder auftaucht", sagte ich abschließend leise, bevor wir alle, mit einem schlechten Gefühl, in unsere Schlafsäle gingen.

Die geheime Tochter (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt