Die geheime Tochter (Teil 2)

Vorbereitungen

Durch die hellen Sonnenstrahlen, welche ihren Weg durch die Lücken der Vorhänge fanden, wurde ich am nächsten Morgen unsanft geweckt. Hermine, Harry und Ron waren schon am frühen Morgen aufgebrochen, um einen Brief an Sirius zu schicken. Ich hingegen habe weitergeschlafen. Ich hätte den Mut nicht gehabt, einen Brief an meinen Vater zu schreiben, nachdem, was am Tag zuvor passiert war.

Langsam setzte ich mich auf und schaute durch den Raum, ich musste wohl bis in den Mittag geschlafen haben, denn Lavander und Parvati waren ebenfalls nicht mehr zu sehen. Mit einem seufzten, stand ich auf, stellte mich an das Fenster neben meinem Bett und schob vorsichtig die Vorhänge zu Seite, um den perfekten Blick auf den schwarzen See zu erhaschen. Nach einigen tiefen Atemzügen begab ich mich in das Bad, um mich fertig zu machen. Nachdem ich mich umgezogen und meinen Pyjama halbherzig zusammengelegt und auf mein Bett geworfen hatte, ging ich in den Gemeinschaftsraum, wo zu meinem Erstaunen Harry, Hermine und Ron nicht aufzufinden waren. Um genau zu sein war er fast leer. Es gab Mittagessen.

In der Hoffnung, noch etwas Essen zu bekommen, ging ich schnell in die große Halle, wo auch die anderen versammelt am Gryffindor Tisch saßen. Noch etwas verschlafen setze ich mich neben Ron, welcher gegenüber von Harry und Hermine saß.

„Morgen", murmelte ich, als ich mir etwas Toast auf den Teller legte.

„Du siehst aber nicht gerade ausgeschlafen aus", erwiderte Harry.

„Gibt es was Neues?", fragte ich und ignorierte Harrys Aussage.

„Nein, Nichts. Er ist wie von Erdboden verschluckt", sagte Hermine leise, doch bevor wir unser Gespräch fortführen konnten, wurden wir gestört.

„Mel, können wir kurz reden?", fragte Nick, der hinter uns aufgetaucht war.

Fragend sah ich meine Freunde an. „Geh schon!", drängte Hermine.

„Passt aber auf mein Essen auf", sagte ich mahnend, bevor ich mit Nick in den Korridor vor der großen Halle ging. Fragend sah ich ihn an.

„Ich wollte mich entschuldigen, wegen gestern", stammelte er vor sich hin.

„Das solltest du auch", grummelte ich.

„Es...es tut mir wirklich leid, ich hab einfach nur... Ich mag dich wirklich"; sagte er leise.

„Ich weiß. Du musst dir keine Sorgen machen, Nick. George und ich sind nur Freunde, nicht mehr, nicht weniger. Aber wenn du willst, dass es funktioniert, musst du mir auch vertrauen!", antwortete ich ihm ernst.

„Ich hab was für dich", sagte er und nahm aus seiner Umhangtasche ein kleines Armband heraus, „Ich weiß, es ist ein bisschen früh, aber-"

„Es ist wunderschön!", ich begutachtete das silberne, feine Armband und legte es um mein Handgelenk, „Ich muss jetzt aber zurück zu den anderen, wir müssen wichtige Sachen besprechen." Mit einem kleinen Kuss auf seine Wange verabschiedete ich mich und suchte meinen Weg zurück in die Halle und an den Gryffindor Tisch, wo mein Essen schon auf mich wartete.

„Entweder hat Mister Crouch Viktor angegriffen oder wer anderes hat beide angegriffen", meinte Hermine, als ich mich wieder setzte.

„Es war sicher Crouch selbst, darum war er verschwunden, als Harry zurückkam", erwiderte ich und fing an zu essen.

„Das glaub ich nicht, er kam mir tatsächlich schwach vor. Kam mir nicht so vor, als wenn er disappariert wäre", entgegnete Harry.

„Man kann auf dem Gelände von Hogwarts nicht disapparieren, wie oft soll ich euch das noch sagen?!", erwiderte Hermine leicht genervt.

„Okay, und wie wär's mit meiner Theorie?", mischte sich Ron ein, „Krum hat Crouch angegriffen und sich dann selbst einen Schock Zauber verpasst."

"Mister Crouch hat sich in Luft aufgelöst, oder was?", erwiderte Hermine kühl.