Der Anfang

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Im Rückblick stellte ich fest, dass auch einen Monat später meine Erinnerungen dieses Tages mich immer noch aus dem Schlaf rissen. In den Tagen nach dem Verhängnis vollen Ereignissen passierte nicht viel. Dumbledore hat in einer großen Ansprache darum gebeten, Harry keine Fragen zu stellen. Dies bewahrte ihn aber nicht davor, einige Gerüchte mitzubekommen, sie hatten alle etwas mit Rita Kimmkorns Artikel zu tun. Harry sprach an diesen Tagen nicht mit vielen Leuten. Eins der wenigen Gespräche führte er mit Cedrics Eltern, was genau besprochen wurde, hatte er nicht erzählt. Hagrid war der Einzige, der offen über die Rückkehr sprach. So erzählt er das er in den Ferien mit Madame Maxime einen geheimen Auftrag erfüllen müsse.

Ich selbst habe versucht die Geschehnisse einfach zu verdrängen und normal weiterzumachen. Doch auch so sehr, wie ich es wollte, konnte ich nicht aufhören daran zu denken was noch auf uns zu kommen würde. Denn auch wenn es niemand aussprechen würde, denke ich das wir alle wussten, dass, ohne die Unterstützung des Ministeriums etwas unvorstellbar Großes auf uns alle zu kommen würde. Die bedrückte Stimmung zwischen uns vier war so unaufhaltsam wie nie zuvor. Ich hielt mich lieber allein im Schloss auf, als mit jemanden sprechen zu müssen. Nicht einmal mit Nick. Er hielt selber großen Abstand zu mir. Einerseits war ich froh darüber mit niemanden reden zu müssen, andererseits macht ich mir auch sorgen. Meinetwegen feil er in einen großen Streit mit seinem Vater. Ich weiß das sein Vater etwas gesagt haben muss, was der Auslöser seiner Abwesenheit mir gegenüber war. Auch zu George hielt ich meinen Abstand. Ich sah ihn nur ein paar Mal im Vorbeilaufen. Und jedes Mal, wenn unsere Augen sich trafen, erinnerte es mich daran dass unsere Lippen nur Millimeter von einander entfernt waren. Ich weiß nicht was mich dazu verleitet hat.

Am Abend vor der Abreise packten wir alle schweren Herzen unsere Koffer. Das Jahr vorher war die große Halle geschmückt und alle feierten das Ende des Jahres beim großen Festessen. Als wir die Halle betraten, war sie das aber nicht. Es hingen schwarze Tücher von der Decke, um an Cedric zu gedenken. Der echte Moody saß ebenfalls vorne am Lehrertisch. Karkaroffs Stuhl war leer. Madame Maxime saß neben Hagrid und redete leise mit ihm. Einige Plätze weiter saßen Snape und McGonagall. Snapes Miene war schwer zu deuten. Sie war so kühl und abweisend wie schon immer, doch irgendetwas schien ihn sichtlich zu besorgen.

Am Lehrertisch erhob sich Dumbledore. In der Halle, wo es ohnehin schon viel leiser war als sonst, wurde es sehr still.

"Wieder einmal geht ein Jahr zu Ende" er hielt inne und sein Blick legte sich auf den Hufflepuff Tisch, "Es gibt viel was ich euch heute Abend sagen möchte. Doch zuerst möchte ich euch daran erinnern dass wir einen großartigen Menschen verloren haben, der hier unter uns sitzen und das essen genießen sollte. Ich möchte euch bitten aufzustehen und das Glas für Cedric Diggory zu erheben. Und so taten es ausnahmslos jeder Schüler in der Halle, sogar der gesamte Slytherin Tisch erhob sich in Ehren an Cedric.

"Cedric war ein Mensch, der viele Eigenschaften eines Hufflepuff vereinte" fuhr Dumbledore fort, "Er war ein guter und treuer Freund ein fleißiger Schüler. Sein Tod hat euch alle getroffen, auch wenn ihr ihn nicht gut kanntet. Und deshalb, denke ich wäre es nur gerecht, dass ihr erfahrt, wie er gestorben ist. Cedric Diggory wurde von Lord Voldemort getötet." Ein panisches Flüstern fiel durch die Halle. Viele schauten ihn erschreckt und entsetzt an. Er hingegen schien ruhig und wartete bis sich das Murmeln wieder legte.

"Das Zauberkreisministerium will nicht das ich euch dies erzähle. Eure Eltern werden es vielleicht nicht wahrhaben wollen. Es ist jedoch meine Überzeugung das die Wahrheit immer einer Lüge vorzuziehen ist und dass jeder Versuch so zu tun das Cedric durch einen Unfall oder eigenen Fehler gestorben ist, eine Beleidigung seines Andenkens ist. Und noch jemand muss in Zusammenhang mit Cedrics Tod erwähnt werden. Harry Potter. Ihm ist es gelungen Lord Voldemort zu entkommen. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um Cedric wieder hierher zu bringen. Er hat Tapferkeit beweisen und dafür ehre ich ihm. Ziel des Turniers war es das Verständnis zwischen Zauberer andere Länder zu fördern. In Angesicht dessen was passiert ist, sind Bündnisse wichtiger den je. Jeder Gast in der Halle," Dumbledores Blick verweilte auf die Durmstrang Schüler "ist hier jederzeit willkommen. Lord Voldemort hat ein großes Talent Feindschaft zu sähen. Dies können wir nur entgehen, wenn wir ein Band voll Freundschaft und treue knüpfen. Es ist meine Überzeugung das auf uns alle dunkle Zeiten zukommen. Viele von euren Familien haben schon unter diesen dunklen Mächten gelitten, sie wurde auseinandergerissen. Und vor einem Monat wurde ein Mitschüler, ein Freund aus unserer Mitte gerissen. Erinnert euch an Cedric, wenn einmal die Zeit kommt, in der ihr euch entscheiden müsst zwischen dem was richtig ist und dem was bequem ist. Denkt daran was ihm geschah nur weil er Lord Voldmort in die quere kam. Erinnert euch an Cedric Diggory."

Die geheime Tochter (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt