Vergebung

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Dumbledore stand auf. Einen Moment sah er mit angewidertem Blick auf Barty Crouch Jr. rüber. Dann hob er den Zauberstab. Seile kamen aus der Spitze des Stabes, schlagen sich um Crouch und fesselten ihn.

"Minerva können sie bitte auf ihn aufpassen, solange ich Harry und Miss Black wegbringe"

„Natürlich" erwiderte meine Hauslehrerin.

"Severus, sagen sie bitte Poppy Bescheid. Danach sagen sie Fudge Bescheid und bringen sie ihn hierhin" Snape nickte.

"Kommen sie", sagte Dumbledore zu Harry und mir.

"Wo bringen sie uns hin Professor?", fragte Harry.

"Wir begleiten Miss Black zum Krankenflügel. Und von dort aus gehen wir in mein Büro" erläuterte er.

"Aber-"

"Miss Black" mit ernstem Ton unterbrach mich der Schulleiter, "Sie haben heute schon mehr durchgemacht als nötig gewesen wäre. Dieses Mal werde ich keine Ausnahme machen"

"In Ordnung aber... ich würde gerne... der Hund, ich" stammelte ich vor mir hin. Ich hatte seit dem Streit nichts von meinem Vater mehr gehört. Aber durch allem, was an dem Tag passiert war, wollte ich einfach nur zu ihm.

"Sie wollen mit ihm reden, nicht wahr?" Harry hatte augenscheinlich nichts von unseren Gespräch mitbekommen. Wie in einer Art Trance ging er neben uns her.

"Ja. Wissen sie das letzte Mal als wir geredet haben... ich... Ich habe dinge gesagt... und" meine Augen füllten sich mit Tränen und ich versuchte mit voller Kraft dagegen anzukämpfen.

"Sie können kurz mit ihm reden"

Endlich beim Büro angekommen. Blieben wir vor der Tür stehen. Dumbledore nickte mir zu und öffnete die Tür. Mit zittrigen Beinen und glasigen Augen trat ich über die Türschwelle in dem großen Büro des Schulleiters. Unter schwerem Atem sah ich mich um, um meinen Vater zu finden. Dann in einer Ecke saß der schwarze große Hund. Er verwandelte sich sofort, als er mich erblickte.

"Melody" hauchte der abgemagerte Mann mit zerzausten schwarzen Haaren.

Ohne ein Wort rannte ich auf ihn zu. Sofort schossen mir Tränen in die Augen. Meine Beine gaben nach und ich fall Kraft los in seine Arme. Ich umklammerte ihn so fest, wie ich es nie zuvortat.

"Ich-es-" ich bekam kein Wort heraus.

"Alles gut" beruhigend hielt er mich in seinem Arm.

"Es tut mir leid." Vorsichtig nahm er mein Kopf in seine Hände.

"Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Ich hätte es dir nicht erzählen sollen. Ich hätte dich nicht Gefahr bringen sollen, euch beide nicht" behutsam strich er mir die Tränen aus dem Gesicht, "Was hast du gesehen?" fragte er mild.

"Alles war gut, dann- Cedric und Harry... schreie....Mister Diggory. Es ging alles so schnell" mit jedem Wort, das ich sagte kamen mir die Bilder dieses Abends immer wieder im Kopf. Sie spielten sich immer wieder vor meinen Augen ab, "Ich wollte zu Harry... Moody, nein Crouch Sohn... er... er war kurz davor uns-"

"Ich glaube es wird langsam an der Zeit, dass Sie in den Krankenflügel gebracht werden" Dumbledore stand bereits im Türrahmen, "Professor Snape wird sie begleiten"

Langsam stand ich wieder vom Boden auf. Ich stand immer noch wackelig auf meinen Beinen. Meine Augen waren immer noch mit Tränen gefüllt.

"Pass auf dich auf" flüsterte mein Vater in einem Ohr, bevor ich das Büro verließ. Mit ernster Miene stand Snape vor dem Raum. Ohne ein Wort zu sagen, ging er mit mir auf direkten Weg zum Krankenflügel.

Die geheime Tochter (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt