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( 5.Dezember.2021, Chicago )

Elenas Sicht:

Bei den Vampiren gibt es kein Weihnachten, aber Silvester wird umso größer gefeiert.

Die Adventzeit bedeutet für uns Vampire, jeden Abend saufen, feiern und Sex bis zum Umfallen. Jeden Sonntag findet ein großes Vampir Raff statt, bis zu Silvester, den da ist noch eine viel größere Party.

Normaler weiße findet nur einmal im Monat ein Raff statt, aber der Dezember ist extrem bei uns.

Es gibt sogar ein paar Dezember bei denen ich einen Dauer Filmriss habe. Immerhin werden da immer auch alle Drogen von A-Z durchprobiert. Da nutzen wir es wieder einmal extrem aus, dass uns Alkohol und Drogen nicht so viel wie Menschen ausmachen.

Heute ist der 5 Dezember und somit der 2 Advent. Normale Menschen und wahrscheinlich die meisten Werwölfe sitzen jetzt mit ihrem Familien am Esstisch oder vor dem Kamin und spielen Brettspiele oder singen Weihnachtslieder.

So aber nicht wir....

Ich stehe schon mitten im Raff. Laute Musik, der stinkende Geruch von Schweiß, Alkohol und den verschiedensten Drogen, sowie von Blut liegen in der Luft.

Obwohl hier so ziemlich alle Vampire wissen, dass sich Stephan in der Stadt befindet und sich sogar unter uns befinden kann, ist es hier allen egal. Sie tanzen ausgelassen und kippen sich den Alkohol wie Blut in den Rachen.

Auch ich bin ausnahmsweise keine Ausnahme von allen anderen. Mein Kleid ist genauso kurz, wie das von den anderen und auch mein Körper ist verschwitzt und mein Atem stinkt nur so nach Alkohol.

Dennoch bin ich so eine Sorte, die viel Alkohol verträgt und nie richtig dicht ist. Und Drogen sind nicht mein Niveau. Ich hole gerade noch eine Flasche Vodka von der Bar, da ich mit dem holen dran bin. Als ich mich wieder zu den anderen in unsere Lounge setze, zieht ein Mädchen von der anderen Seite des Saales meine Aufmerksamkeit auf sich.

Ich erblicke Kameron, einen schmierigen und Perversen Vampir, der sich gerne junge Menschen Frauen nimmt, sie vergewaltigt und dann bis zum letzten Tropfen Blut aussaugt. Aber als ich das Mädchen an seinem Arm erblicke, gefriert mir mein Blut in den Adern.

Daniela, die jüngere Schwester von Tyler hängt an Kamerons Arm und lächelt zu ihm rauf. Allein ihre Haltung verrät mir, dass sie schon etwas viel Alkohol hatte, aber sie scheint mir dennoch noch bei verstand zu sein.

Was sucht sie bitte an Kamerons Arm?

Ich entdecke einen Fleck an ihrem Hals und spitze meine Augen, über die ganzen Lichter hinweg. Allein von weiten bin ich mir sicher, dass es Vampirbisse sind und nicht nur an ihrer Hand, ich entdecke welche an ihrem Armen und Beinen.

Leicht ziehe ich die Luft ein.

Als er ihr etwas ins Ohr flüstert, nickt sie leicht und sie gehen zusammen Richtung Ausgang. Schnell gehe ich auch zum Ausgang und folge ihnen raus.

Kamron zieht sie in einen Seitengasse, welche auch eine Sackgasse ist, hinein. Als ich an der Ecke bin höre ich ohne Probleme ihr Gerede.

Gerade als er sie beißen will, gehe ich um die Ecke und mache auf mich mit einem lauten Räuspern aufmerksam.

Kameron verdreht genervt die Augen und stößt sich von der Wand ab.

"Was willst du, Elena?"

Er steckt seine Hände in seine Hosentaschen und blickt mich mit einem vernichtenden Blick an. Ich lasse mir aber nichts anmerken und gehe mit einem selbstsicheren und etwas arroganten Lächeln auf sie zu.

Natürlich entgeht mit Danielas beschämter Blick nicht. Allein ein paar Gedanken von ihr verraten mir, dass sie denkt, dass ich sie abstoßend finde und ekelig was sie hier tut. Ach sie hat doch keine Ahnung von dem ganzen...

" Kameron, lass Daniela in Ruhe und verschwinde."

Unverschämt lacht er auf und schüttelt dabei seinen Kopf.

" Nur weil du ein Auge auf ihren älteren Bruder geworfen hast..."

Er kommt erst gar nicht dazu auszusprechen, den ich stelle mich vor ihn und packe ihn an der Kehle, gleichzeitig dränge ich ihn an die Wand neben Daniela, welche vor Angst zur Seite schreckt.

" Halt die Klappe. Wenn du dich nicht von Daniela verhälts, werde ich dich töten. Ich werde dich aufs elendigste Ausbluten lassen, verstanden?"

Anstatt das ich ihn einfach loslasse, schleuderte ich ihn Richtung Gassenausgang und sehe nur noch wie er weg läuft.

Langsam nehmen meine Augen wieder eine normale Farbe an, da sie sich aus Wut anscheinend Schwarz gefärbt haben.

Als ich mich zu Daniela umdrehe, welche beschämt den Blick gesenkt hat, ziehe ich mein Kleid wieder etwas runter, da es hoch gerutscht ist.

Da sie ihren Blick von selbst nicht hebt , räuspere ich mich, damit sie mich endlich anblickt. Langsam hebt sie den Kopf und blickt mich an. Ihr Gesicht ist vor Scham gerötet und es fällt mir schwer, mich aus ihrem Kopf raus zu halten.

Ich selbst weiß, wie Beschämend diese Situation ist. Obwohl ich damals ein Vampir war und sie ein Werwolf ist, so ist es noch beschämender für sie.

Als Bluthurre abgestempelt, für die nächsten 100 Jahre und man wird als nichts anderes, als ein Lebender Blutbeutel für die Vampire angesehen....

Ich sage es nur ungern, aber es dauert lange bis man aus dieser Ansicht raus kommt. Jahrhunderte Jahre, um genau zu sein.

Als ich einige Schritte auf sie zugehe, bilden sich Tränen in ihren Augen und sie bricht weinend auf den Boden zusammen. Ich fange sie schnell auf und setze mich mit ihr in den Armen auf den Boden. Sie krallt sich in meine Arme und weint.

Ich halte sie einfach fest und versuche ihr das Gefühl von Sicherheit zu übermitteln.

" Ich möchte keine Bluthurre sein..."

Immer und immer wieder schluchzt sie diese Worte. Ich halte sie einfach fest bis sie so erschöpft vom ganzen Weinen ist, dass sie mitten auf der Straße in meinen Armen einschläft.

Als ich sie nach Hause brachte, kreisten meine Gedanken in meiner Vergangenheit herum. Als ich selbst noch eine Neugeborene war und auch eine Bluthurre war. Ich brauchte über 150 Jahre, damit sie mich als Vampirin akzeptierten und mich nicht mehr, als Blutbeutel sahen.

Nachdem ich ihren frischen Biss versorgt habe, welchen Kameron ihr davor schon zugezogen hat, lege ich mich auf die Couch, da ich ihr mein Zimmer überlassen habe.

Ich hoffe nur, dass sie nicht schon so tief in dem ganzen drinnen steckt, wie ich es befürchte.
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Hab euch lieb
~ eure lisabutterkuchen

Chicago's Night GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt