Tylers Sicht:
Es ist mittlerweile der nächste Tag und Mittags. Die fremde Vampirin sitzt noch immer bei uns im Wohnzimmer und lässt keinen das Haus verlassen.
Genüsslich trinkt sie unseren Whiskey und wartet auf Elena.
Marie und Mum sind oben, während wir hier unten den Vampir im Auge behalten.
Bis jetzt ist kein Wort gefallen. Sie hat sich auch nicht von der Couch bewegt und das verwirrt mich. Woher kennt sie Elena und was will sie von ihr?
Ich entschließe mich dazu ihr endlich ein paar Fragen zu stellen.
" Woher kennst du Elena?"
Überrascht von meiner Frage, stellt sie den Whiskey auf den Tisch vor sich und lehnt sich unbeirrt in der Couch zurück.
" Die bessere Frage ist, woher kennt ihr sie?"
Ich verdrehe meine Augen, als ich wieder dieses arrogante Grinsen sah.
Sie verschränkt ihre Beine und lehnt sich nach vorne.
" Elena und ich sind alte Freunde. Sehr alte Freunde, aber unsere Wege trennten sich nach dem ersten Weltkrieg. Doch dann hörte ich von Freunden, dass sie in Chicago ist und aus welchen Gründen auch immer, noch nicht von den Vampirjägern oder Stephan geflohen ist. Meine Frage ist jetzt, welcher Kerl von euch hat es geschafft ihr Herz aufzuweichen, damit sie hier bleibt und ihr Leben für ihn riskiert?"
Es ist Totenstill. Keiner traut sich etwas sagen oder weiß die Antwort auf ihre Frage.
Sie lacht wieder auf und lehnt sich mit ihrem Glas zurück.
Plötzlich wird die Tür aufgetreten und man hört die wütenden Schritte von hohen Absätzen. Dann steht eine mehr als nur wütende Elena im Türrahmen vom Wohnzimmer und richtet ihre roten Augen sofort auf meinen Vater.
" Ich schätze einmal ihr seit der Verantwortliche für die Blutbotschaft welche mir übermittelt wurde."
Sie knurrt wütend auf und geht mit schnellen Schritten auf ihn zu.
Oh Fuck...
" Nein, ich hatte die Idee."
Versuche ich schnell auf mich zu lenken. Ich will nicht, dass Dad für meine Idee gerade stehen muss.
In Sekundenschnelle hat sie sich zu mir umgedreht und starrt mich ohne zu Blinzeln Minuten lang an. Dann schließt sie ihre Augen, atmet einmal tief durch und öffnet sie dann wieder.
Diesmal strahlen mich ihre Bernstein Augen an. Langsam nehme ich auch Daniela war, welche abwartend in der Tür steht und durch die Runde blickt, als ihr Blick bei der Blonden Vampirin stehen bleibt.
" Wer ist das?"
Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen und langsam dreht sich Elena zu ihr um. Sie stützt ihre Hände in ihre Hüften und verzieht ihr Gesicht zu einer kalten Maske. Die Vampirin steht auf und geht mit langsamen Schritten auf sie zu.
Bis sie zwei Meter von einander entfernt stehen.
Innerlich warte ich darauf, dass sich die zwei Bekämpfen, aber es geschieht was ganz anderes.
Die zwei Vampirinnen nehmen sich herzlichst in den Arm und drücken sich gegenseitig aneinander. Minuten lang stehen die Beiden so dann und als sie sich lösen können wir sehen, dass beide Tränen in den Augen haben. Woher zum Teufel kennen sich die Beiden?
Elena's Sicht:
Mit Tränen blicke ich in die Augen meiner ältesten Freundin. Veronica...
" Scheiße, was suchst du überhaupt hier? Solltest du dich nicht vor den Vampirjägern auf irgendeiner Insel in der Karibik verstecken?"
Herzlichst Lacht die Urvampirin auf und lässt sich auf die Couch hinter sich fallen.
" Könnte ich dich nicht das Gleiche fragen? Oder wieso du dich noch nicht vor dem Zorn meines Bruders versteckt hast, jetzt nachdem er deine Stadt aufsuchte?"
Sie hebt ihre Augenbraue und seufzend lasse ich mich neben sie auf das Sofa fallen. Sie reicht mir ihr Glas mit Whiskey und schnell exe ich es runter.
" Jetzt im Ernst, was suchst du hier, Veronica?"
Ich drehe mich zu ihr und blicke sie abwartend an. Sie holt kurz Luft und setzt dann zum Reden an.
" Ich bin hier um dir zu helfen meinen Bruder endlich in die Hölle zu schicken."
Sie zwinkert mir zu und ich muss laut auflachen.
Sie ist noch genau die Gleiche wie vor 100 Jahren.
______
" Nettes kleines Apartment."
Sagt Kai zu Veronica, als wir ihr Apartment betreten, welches sie hier mietet. Sie bot uns an, dass wir bei ihr bleiben können bis wir weiter ziehen.
Daniela ist auch mit uns gegangen, da sie sich noch nicht sicher genug fühlte.
Nachdem sich die Männer endlich über die Zimmer einig waren und sich ausruhten nach der langen Fahrt, suchte ich Veronika auf, welche ich in der Küche mit einem Wein fand.
Ich stelle mich ihr gegenüber hin und hebe nur meine Augenbraue. Sie versteht sofort.
Schon als Kinder haben wir uns nur mit Blicken unterhalten, so als könnten wir die Gedanken des anderen lesen. Sie nimmt ein weiteres Glas aus dem Schrank, befüllt es mit der roten Flüssigkeit und reicht sie mir. Dann lehnt sie sich seufzend nach vorne und greift nach meinen Händen.
" Du musst wissen, ich bin so froh dich endlich wieder zu sehen, aber..."
" Du hast mich nicht aus Höflichkeit aufgesucht, sondern wegen Stephan."
Beende ich ihren Satz, da ich wusste, dass das kommen wird. Sie nickt und lässt meine Hände wieder los.
Ich nehme einen Schluck von dem französischen Wein, während sie weiter spricht. Mhhh guter Jahrgang.
" Ich hatte Angst, dass ich dich nicht vor Stephan treffe. Du weißt genau wie er ist, wie gnadenlos, grausam und blutrünstig. Wieso zum Teufel bist du noch nicht um dein Leben gerannt?! Weißt du nicht mehr was beim letzten Mal passiert ist? Ich bitte dich nur um eines, steig morgen mit mir ins Auto und wir fahren nach Europa, verstecken uns in Paris oder wo anders, aber bitte. Geh mit mir weg. Wenn er dich in die Finger bekommt..."
" Dann was?"
Unterbreche ich sie mit tiefer Stimme.
" Wird er mich wieder zu seiner Bluthurre machen? Nein, nicht dieses Mal. Vee jetzt glaub mir doch. Ich bin stärker und kann mich gegen ihn stellen."
Ich blicke ihr tief in die Augen, doch dann spricht sie genau das an über das ich mich noch nicht nachdenken traute.
" Du weißt, das du seine Unterstützung brauchst um Stephan zu besiegen und dass du... deine Gefühle ausschalten musst. Er würde sie wieder ausnutzen."
Leicht nicke ich mit meinem Kopf und schwanke den Wein hin und her.
" Ich weiß... und ich fürchte mich davor."
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Chicago's Night Girl
FantasyFeurige Augen, lange braune Haare und ein unschuldiges Gesicht. Ein zu unschuldiges Dasein für die Sampirin Elena... Als sie den gutaussehenden Werwolf Tyler trifft, kommt alles etwas ins stocken. Doch die Stadt wird bald von dem Besuch einer der Ur...