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( 29.November.2021, Chicago )

Tylers Sicht:

Daniela führt uns natürlich in das Viertel der Vampire, in dem es, dank der Sonne, extrem still ist.

Die trotzdem dunklen engen Gassen sehen alle gleich aus und die hohen Hochhäuser rund um uns, bilden für uns ein Labyrinth. Obwohl die Jungs und ich uns nicht mehr auskennen, tut es Daniela und nur das zählt oder?

Wir schlängeln uns durch immer engere Gassen, bis wir an einem Platz ankommen, welcher ebenfalls von hohen Häusern umrundet ist, nur enge Gassen führen zu diesem Platz.

Alle Häuser rund um uns, haben auf dieser Seite keine Fenster, sondern sind reine Mauern, bis auf eines. Das Haus direkt vor uns hat ein großes hölzernes Tor. Auf dieses Haus geht Daniela zu. Zusammen drücken wir die eine schwere Hälfte auf und gehe rein.

Unter unserem Schuhen knirscht es, wie bei Sand.

Als das Tor hinter uns mit einem lauten Knall zufällt ist es kurz stockdunkel. Man hört nur unseren etwas zu schnellen Atem und leise auch unseren zu schnellen Herzschlag.

Im nächsten Moment gehen einige Fackeln an den steinernen Wänden an.

Hier drinnen ist es etwas kalt und sehr feucht. Die Fackeln zeigen uns eine Treppe die nach unten führt.

Langsam gehen wir die Treppe runter, an den Seiten sind ebenfalls Fackeln, welche uns zu einem Tunnel führen. An den Wänden des Tunnels sind Graffiti Werke und es riecht nach Erde. Auch hier ist die Luft feucht, aber es gibt hier keine Fackeln, sondern elektrisches Licht.

Stumm sehen wir uns an, bis ich den ersten Schritt weiter mache.

Der Tunnel ist lang und im ersten Moment sehen wir kein Ende. Unsere Schritten hallen von den kahlen Wänden wieder und das wieder hallen von unseren Schritten jagt uns allen etwas Angst ein.

Alles wirkt auf uns angsteinflößend, aber unsere Neugierde siegt über unser Handeln. Wir sind uns alle mit einem Blick einig. Wir wollen mehr über Elena wissen.

Nach wenigen Minuten des Laufens, sehen wir in der Ferne ein weiteres Tor.

Nach weiteren Minuten, die sich wie Stunden anfühlen sind wir da und ich drücke das Tor auf. Es quietscht kurz und führt uns in einen Raum.

Zuerst sehen wir nicht viel außer einen Kronleuchter und ein hölzernes Geländer vor uns. Wir gehen hinein und hinter uns fällt das Tor wieder zu.

Es schließt sich mit einem lauten Knall.

Als wir an das Geländer treten erblicken wir einen Raum, in der Form eines Zylinders. Die Wände sind voller Regale mit Büchern und eine Wendeltreppe führt runter.

Der Raum wird durch Kerzen und dem Kronleuchter erhellt und außerdem befindet sich unten gegenüber von uns ein Kamin, welches dem Raum etwas Wärme gibt.

Der Raum liegt in einer etwas düsteren Stimmung, dennoch gehe ich die Treppe voran runter.

Unten angekommen sehne wir eine Bücher auf dem Boden aufgestapelt und einen Schreibtisch vor dem Kamin.

Dahinter sitzt ein Mann, dessen Aufmerksamkeit völlig bei einem Buch vor sich liegt.

Wir stellen uns in einer Reihe auf und warten kurz, dennoch hebt der Mann seinen Blick nicht. Darauf räuspere ich mich etwas lauter als gewollt und ziehe seine Aufmerksamkeit auf mich.

Der Mann schreckt hoch und richtet schnell seine dicke Brille, welche auf seiner Nase sitzt.

" Wie kann ich euch helfen, Werwölfe?"

Er lehnt sich in meinem Sessel zurück.

Er hat braune Haare, welche sehr kurz geschnitten sind. Er scheint etwas pummelig zu sein und sieht uns dennoch mit einem interessierten Blick an.

" Wir brauchen Informationen über eine gewisse Elena."

Sage ich mich fester Stimme an den Mann gewannt.

Er lächelt kurz auf und schüttelt empört den Kopf.

" Keine Informationen ohne Bezahlung."

Sagt er und blickt uns dann mit hochgezogener Augenbraue an. Daniela geht vor und legt die Blutbeutel vor ihm auf den Tisch. Er grinst zufrieden und wendet sich dann wieder zu uns, als sich Daniela wieder neben mich gestellt hat.

" Zu wem braucht ihr noch einmal Informationen?"

Er steht auf und geht um den Tisch herum und blickt uns dabei die ganze Zeit an.

" Ihr Name ist Elena, braune Haare, bernsteinfarbene Augen.."

Er reißt die Augen auf und nickt.

" Ich weiß, wenn ihr meint. Elena McConnell. Eine Vampirin. Ich kannte sie sogar mal persönlich."

Er geht wieder um seinen Tisch und setzt sich wieder auf seinen Sessel.

" Sie ist ca um die 900 Jahre alt, aber ihr genaues alter wissen nur ihre besten Freunde mit denen sie in einem Loft wohnt, Kai, Christoph und Jeremy. Sie besitzt eine mächtige Gabe, aber auch diese ist nicht bekannt. Allem in allen ist sie ein ziemliches Rätsel, aber Gerüchte gehen genug über sie herum. Wollt ihr was spezielles wissen?"

" Wie können wir sie erreichen?"

Ungläubig lacht der alte Vampir auf und schüttelt mit seinem Kopf.

" Das ist ein schlechte Idee. Sie ist nicht nur gefährlich, sie ist die Gefährlichkeit in Person. Aber wenn ihr sie wirklich erreichen wollt, hab ich einen Tipp für euch."

Mit einem teuflischen Grinsen lehnt er sich zurück und verschränkt die Arme.

" Sie liebt gute Partys."

.

Nach diesem Worten hat uns Harem oder wie auch immer dieser Kerl heißt, uns rausgeschmissen und wir haben uns still auf den Weg zurück gemacht.

Meine Gedanken kreisen nur um sie. Elena McConnell

Ich hab sie so alt gar nicht eingeschätzt, obwohl mir bewusst war, dass sie ein Vampir ist und somit etwas älter sein wird als ich es bin. Dennoch frage ich mich auch, welche Gerüchte so über sie im Umlauf sind.

Ich weiß nicht mal, wieso sie mich so interessiert, echt keine Ahnung, aber so ist es und um ehrlich zu sein weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.

Ohne ein Wort zu sagen gehen wir alle in vollkommener Stille nach Hause und zu Hause sind Daniela und ich die nächsten Stunden darauf auch nicht wirklich gesprächiger. Bis die Zeit kommt, in der Dad und ich zu diesem Notfalltreffen müssen.

Chicago's Night GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt