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Elenas Sicht:

Das erste was ich spüre ist meine trockene Kehle und der unerträgliche Hunger in meinem Körper. Ein gequältes Schluchzen dringt aus meiner Kehle und langsam öffne ich meine Augen.

Ich befinde mich in einer Zelle, welche der Luftfeuchtigkeit und dem Geruch nach unter der Erde ist.

Als ich meine Hände in den Boden kralle spüre ich nur kalten Schlamm mit kleinen Steinen darin. Hinter mir ist eine kalte Stein Mauer, aus welcher wahrscheinlich die ganze Zelle besteht.

Mein Atem ist viel zu laut hier. Alles hier ist so still, so dass man sich kaum atmen traut.

Gegenüber von mir ist eine Tür, sonst ist hier nichts. Nur die Kälte, welche mir ganz plötzlich etwas ausmacht.

Doch plötzlich fällt es mir, wie Schuppen von den Augen. Meine Gefühle, sie sind da... er hat es geschafft, sie nur mit ihrem erwähnen einzuschalten.

Tränen kullern meine Augen runter und ich vergrabe meine schmutzigen Hände in meinen Haaren. Ein lautes Schluchzen geht durch den Raum.

Wieso kann ich sie nicht abschalten?

Frustriert kralle ich mich fester in meine Haare, so dass man befürchten müsste, ich reiße sie mir von dem Kopf.

Scheiße... wenn er die Wahrheit heraus findet....

Noch bevor ich einen weiteren Gedanken fassen kann oder mich und meine Gefühle in Einklang bringen kann, öffnet sich die Tür mit einem unerträglichen Quietschen und Licht aus dem Raum oder Gang davor fließt in die Zelle.

Stephan betritt mit einer kalten Maske den Raum. In der einen Hand einen Beutel Blut und in der anderen eine kleine Kerze, welche r auf dem Boden stellt, damit sie den Raum erleuchten kann.

Mit einem lauten Knallen fällt die Tür wieder in seinem Rücken zu und er kniet sich vor mir.

Meine Hände sind wieder in dem schlamm und krallen sich dort verzweifelt fest, in der Hoffnung er könnte mir irgendeinen Halt spenden, was er nicht tut.

Er wedelt provozierend mit dem Blutbeutel vor meiner Nase herum, so dass sich meine Zähne spitzen und verlängern. Gerade als ich zubeißen will, zieht er ihn weg und lacht mich spöttisch aus.

" Ich schlage dir einen Deal vor. Du bekommst das Blut und im Gegenzug verräts du mir wer ihr Vater ist."

Spöttisch lache ich auf und lasse mich zurückfallen, so dass ich mich gegen die Mauer lehne.

" Kannst du vergessen."

Verärgert verzieht er mal wieder das Gesicht und will weiter reden, aber ich mache eine überraschende Bewegung.

Mit meiner letzten Kraft, stoße ich ihn um, schnappe mir den Beutel und verschließe die Kammer hinter mir.

Mir ist klar, dass sie ihn nicht Ewig aufhalten wird, weswegen ich in eine der Beiden Richtungen laufe in der Hoffnung einen Ausgang zu finden.

Währenddessen lasse ich das Blut in meinen Mund fließen und höre im Hintergrund, wie er die Tür mit seiner Wut durchschlägt.

Gerade als ich eine Treppe nach oben finde, werde ich von hinten gepackt und auf den Boden gedrückt.

" Du kleine Schlampe."

Ich beiße in seine Hand und versuche ein weiteres Mal zu flüchten, aber er presst mich mal wieder na der Kehle gegen die Wand. Die Steine bohren sich in meinen Rücken und er schnürt mir die Luft komplett ab.

" Sag mir einfach wer ihr Vater ist und du bist frei."

So gut es geht schüttle ich den Kopf und blicke verängstigt zu dem Monster rauf. Wie konnte ich ihn je lieben?

Er schiebt seine Hand in meine Haare und zerrt mich die Treppe hoch. Er geht ein paar Flure entlang, bis wir in einem Salon ankommen, in dem ein Feuer im Kamin brennt.

Unachtsam lässt er mich auf den Boden fallen, nimmt eines der Holzstücke aus dem Korb neben dem Kamin und teilt es in zwei kleinere.

Ängstlich weiche ich zurück, versuche auf dem Boden von ihm weg zu robben, doch da steht er schon wieder über mir und sitzt auf meinem Bauch.

Er schlägt das umfunktionierte Stück Holz etwas in meine Brust, so dass ich laut aufschreie.

Normalerweise sollte mein Kopf jetzt voll sein mit Sorge. Sorge um mein Leben, welches ich nicht mehr lange haben werde, doch mein Kopf ist voller Sorge um meine kleine Tochter, welche viel zu früh von mir ging.

Ich möchte ihn Weg drücken, aber er stößt ihn noch etwas näher an mein Herz ran, so dass ich nach Luft röchle.

" Ich frage dich ein letztes Mal.... Wer ist Davinas Vater?!"

Seine Stimme bebt vor Wut und langsam spucke ich etwas Blut aus, welches meine Kehle hochkriecht.

Langsam sticht er den Dolch immer weiter in mich und da habe ich meinen Punkt erreicht, wo ich einknicke und ich es zum ersten Mal nach über 1100 Jahren wieder ausspreche.

" Xaver.... Xaver ist Davinas Vater..."

Ein letzter Atemzug und dann ist es um mic geschehen. Stille, ruhe und nicht außer dem Gefühl von Freiheit. Ich bin Frei.....

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*Zeitsprung von zwei Wochen*

Xavers Sicht:

Und ein weiteres meiner teuren Whiskey Gläser landet zerbrochen auf dem Boden, da ich es aus Wut eggen die Wand geschmissen habe.

Dann fahre ich mir über das Gesicht und blicke in die Erstarrten Augen meiner Familie.

Seit über 400 Jahren waren sie schon nicht mehr in einem Raum gemeinsam. Dass war und ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Veronica, Maximilian, Leon und ich in einem Raum und das nur aus einem Grund. Elena...

Ihr verschwindet ist etwas über zwei Wochen her und wir haben noch immer nichts anderes getan, als zu diskutieren.

Gerade möchte ich zu ein paar Aggressiven Worten ansetzen, als sich die Tür öffnet und ein schrecklich aussehender Stephan rein kommt.

Seine Haare sind durcheinander, seine Haut bleich und tiefe Augenringe sind unter seinen müden Augen zu sehen.

Wir alle blicken unseren Bruder geschockt an, als er aufblickt und mich mit Tränen in den Augen anblickt.

" Elena ist Tod. Ich hab sie... in der Wut getötet."

Sofort bildet sich ein Knoten in meiner Brust und Tränen brennen sich in meine Augen. Sie ist tod.

Sofort sinkt die Stimmung noch weiter im Raum, aber man sieht, dass er noch etwas zu sagen hat. Langsam kommt er auf mich zu und stellt sich vor mich. Tränen rollen seine Wangen runter, als er mich mit brüchiger Stimme aufklärt.

" Wieso hast du mir nie gesagt, dass du Davinas Vater bist?"

Er weiß es.....

Chicago's Night GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt