27

34 3 0
                                    

Elenas Sicht:

Normalerweise sollte in dem Moment die Flure der Schule voller Schüler sein, die in ihre Mittagspause laufen. Lautes Gequatsche sollte heir durch gehen. Viel zu viele Menschen auf einen Haufen. Doch sie sind leer.

Man hört nichts, keine Menschenseele, keine Atemzüge, kein Herzschlag... nur meine Absätze, welche schnell auf den Boden klappern, als ich zu Tylers Klasse gehe.

Vor einer halben Stunde hat er mir nur geschrieben das ich sofort kommen muss.

Ich ziehe die Tür zu der einzigen Klasse auf, aus welches Herzschläge und Atemzüge kommen.

Drinnen erblicke ich Tyler mit seinem Freunden, um den Lehrerpullt versammelt.

Vor 5 Tagen wurde Daniela von Stephan entführt. Wir konnten dann sofort flüchten und wir wissen auch nicht ob Dani noch am Leben ist, aber Tyler ist seit dem völlig am durchdrehen.

Stumm treten sie von dem Tisch weg, als ich eine schwarze Kiste darauf sehe.

Ich vermute Mal sie ist von Stephan, also kann ich vermuten was sich darin befindet. Als ich die Tränen in Tylers Augen und die der anderen sehe, verdrehe ich meine Augen. Menschen..

Ich trete hinter den Tisch und sehe in die Box.

Wie erwartet sehe ich darin ein totes kaltes Herz liegen. Ohne mein Gesicht zu verziehen nehme ich das blutige Herz heraus und schnappe mir das weiße Stück Papier darunter.

Am Geruch kann ich erkennen, dass es sich um Danielas herz handeln muss.

Somit ist die Frage, ob sie noch lebt geklärt.

Ich drehe den Zettel um und lese die Nachricht laut vor.

" Mal sehen wer der nächste ist....."

Ich lasse beides in die Kiste fallen und schließe diese sofort.

Jetzt ist es endgültig um diese Werwölfe geschehen. Sie brechen in Tränen aus und ich gehe zu dem Waschbecken und wasche meine blutige Hand ab.

Gott, immer diese Gefühle....

Xavers Sicht:

Ich drücke die Tür in das Wohnzimmer meines Apartment auf, als ich den Rücken meines Bruders vor der Fensterfront erblicke.

In der einen Hand hält er ein Glas Whiskey, die andere ist blutig von dem Blut eines seiner Opfer.

Draußen geht gerade die Sonne unter un din der Spiegelung der Scheibe, kann ich das grinsen von Stephan erkennen. Unbeirrt lege ich mein Sako über einen der Ledersessel und vergrabe dann die Hände in den Taschen meiner Hose.

" Was willst du, Stephan?"

Er dreht sich zu mir um und stellt sein Glas auf den Tisch ab. Die Eiswürfel klimpern leise im Glas und er verschränkt seine arme vor der Brust.

" Reden."

Er setzt sich auf das Sofa und verschränkt die Hände hinter seinem Kopf.

" Was willst du hier?"

Frage ich ein weiteres Mal, doch er grinst nur weiter.

" Komm schon, Xaver. Stell die Frage, die du unbedingt stellen willst."

Ich presse meine Lippen aufeinander und umrunde das Sofa, so dass ich mich ihm gegenüber setzen kann.

" Was willst du von Elena?"

Er lacht laut auf bei meiner Frage und legt dabei seinen Kopf in den Nacken.

" Du hast dich nicht verändert, Xaver."

Ich lehne mich langsam nach vorne und stütze meine Hände an meinen Knien ab und möchte gerade zu reden beginnen, als er endlich auf meine Frage antwortet.

" Ich werde endlich die Wahrheit erfahren."

Daraufhin, will er verschwinden, aber ich packe ihn in Sekundenschnelle an der Schulter und schmeiße ihn über das Sofa auf den Glastisch, welcher sofort unter seinem Gewicht nachgibt.

Er richtet sich auf und verschwindet dann aus der Tür in die mittlerweile dunkle Nacht.

Meine Nasenflügel beben und in meinen Venen bricht eine unglaubliche Wut auf meinen Bruder aus, die ich seit Jahren nicht mehr verspürt habe.

Fest schlage ich gegen die Wand hinter mir, so dass sich ein Loch darin bildet.

Verdammt....

Ich fische mein Handy aus dem Sako und wähle die Nummer von Elena. Mailbox.

Ich spreche ihr nach ein paar weiteren Versuchen darauf und sage ihr, dass sie sofort zu Veronica gehen soll.

Auf dem Weg in die Garage rufe ich Vee an, welche sofort abhebt.

" Xaver.. es ist was echt schlimmes passiert."

Ich fluche auf und sperre meinen Wagen auf.

" Das kann warten. Elena ist in Gefahr. Stephan war gerade bei mir und ich glaube, er will sie noch heute entführen."

Ich höre Vee laut ausatmen, als mir das Blut in den Adern gefriert.

" Schon zu spät...."

Chicago's Night GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt