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Tyler's Sicht:

Mein Kopf pocht und alles dreht sich, als ich langsam in meinem warmen Bett wach werde.

Augenblicklich schließe ich meine Augen wieder und atme tief durch.

Alter, das war viel Alkohol......

Langsam öffne ich meine Augen ein zweites Mal und blicke mich in einem viel zu hellem Zimmer um.

Langsam erhebe ich mich und erblicke sofort eine Packung Aspirin mit etwas Wasser neben meinem Bett, was ich sofort zu mir nehme.

Danach blicke ich mal kurz auf ein Handy und gehe dann runter.

Es ist schon weit nach 13 Uhr und gleich kann ich mir wahrscheinlich was von meinen Eltern anhören, weil ich die Schule geschwänzt habe und betrunken war.

Urgh, ich könnte kotzen und das nicht nur wegen dem Alkohol.

Unten angekommen erblicke ich meine bedrückte Mutter, welche hinter dem Herd steht und das Mittagessen kocht.

Ich setze mich an die Küchenzeile und nach kurzem dreht sich Mum zu mir um und lächelt mich traurig an.

Was hat sie den?

" Mum...?"

Doch bevor ich noch was sagen kann holt sie eine kleine schwarze Kiste aus eine der Schubladen und schiebt sie mir rüber.

" Es tut mir leid, Tyler."

Langsam verlässt sie die Küche und lässt mich verwirrt mit der Box zurück.

Zögernd öffne ich die Box und erblicke ein kleines Fläschchen mit einer dunkelroten Flüssigkeit.

Ich schraube es auf und rieche daran. Sofort kann ich es als Blut identifizieren. Elenas Blut...

Am Boden der Kiste liegt noch ein weißer Umschlag, welchen ich sofort rausnehme und aufreiße.

_____
Lieber Tyler,

Die Party gestern oder heute war ein Abschied für mich. Ich wollte dir eine unvergessliche Nacht mit mir schenken, aber jetzt musst du mich vergessen.

Ich verspreche dir ich werde dafür Sorgen das Stephan die Stadt verlässt und Daniela wird es gut gehen. Doch für den Notfall habe ich dir ein Fläschchen mit meinem Blut in die Box gelegt. Wenn es zu schlimm wird, verwandle dich in meine Gleichen und gehe nach St.Leon nach Kanada. Der Anführer der Stadt wird dir Helfen, wenn du ihm meinem Namen sagst.

Pass bitte auf Marie auf. Sie soll so unschuldig bleiben, wie sie jetzt ist.

Deine Elena

______

Eine Träne kullert meine Augen hinunter, bahnt sich einen Weg über meine Wange und ich fahre mir durch die Haare.

Scheiße....

Elena's Sicht:

" Und du bist dir auch sicher, dass er hier ist?"

Ich ziehe meine Augenbraue hoch und blicke skeptisch zu meiner Freundin rüber, doch sie fährt einfach nur weiter durch das Nirgendwo.

Nach weiteren 20 Minuten kommen wir bei einem alten Holzhaus mitten im Nirgendwo an.

Wir steigen aus und noch immer skeptisch blicke ich zu dem sehr verlassen aussehenden Haus.

Vee grinst wie verrückt als wir auf das Haus zu gehen, doch in mir bleibt alles Gleichgültig.

Ja, Xaver ist auch mein Lieblings Urvampir. Er ist der älteste Bruder, sowie der stärkste, loyalste und von allen der Liebling und das macht Stephan seit Jahrhunderten krank.

Wir steigen die wenigen Treppen hoch zu dem kleinen Häuschen und klopfen gegen die Tür. Keine Regung.

Vee beginnt sich umzusehen und blickt durch die Fenster in das Innere des Hauses, doch mir dauert es jetzt schon zu lange.

Ohne eine Miene zu verziehen trete ich die dünne Tür an und halte meine Hand vorsichtig durch den Türstock.

Ich kann rein, also lebt hier niemand lebendiges.

Ich trete ein dicht gefolgt von Veronika, welche nur mit dem Kopf über mein Verhalten schüttelt. Sie sagt aber nichts, was auch gut ist, den sie wollte auch das ich meine Gefühle ausschalte.

Die Luft hier drinnen ist sehr stickig, was bedeutet das schon lange niemand mehr da war.

Der Flur ist leer, sowie alle anderen Räume wie wir schnell bemerken. Der Boden knarrt laut unter unseren Schritten und über dem Boden liegt eine Staubschicht, welche wir aufwirbeln.

Auch im oberen Stock ist nichts außer der Leere. Als ich wieder raus in die Sonne trete, vergrabe ich die Hände in den Taschen und erst jetzt bemerke ich, dass Vee den Tränen nahe ist.

Ach ja.. sie hat ja noch ihre Gefühle.

Seufzend ziehe ich sie in meine Arme und versuche Verständnis, welches ich nicht mehr besitze, für sie aufzubringen.

Das Haus hier hat mal ihr älterer Bruder Xaver aufgesucht.

Er ist der älteste der Familie, also der Älteste der noch lebt und der Einzige der eine Chance gegen Stephan hätte. Also brauchen wir ihn.

Xaver und ich..., naja, ich habe ihn vor Stephan kennengelernt und das ganze ist eine lange Geschichte, welche vor vielen Jahren stattgefunden hat.

Nachdem sich Veronica an meiner Schulter etwas ausgeweint hat und ihr Schluchzen, sowie ihre Tränen stoppen, lösen wir uns von einander und ich lehne mich nachdenklich an das Geländer der Veranda.

Okay.... das hier ist die letzte Adresse von der Vee einen Brief erhalten hat. Die Staubschicht zeugt davon, dass hier schon lange keiner mehr lebt.

Aber wie können wir ihn jetzt finden? Warte... ich weiß

" Das russische Ballett."

Es ist nur ein flüstern, als die Idee mir über die Lippen geht, aber Vee hat es gehört und dreht sich mit zusammengekniffenen Augen zu mir um.

" Er hat es schon immer geliebt und ich weiß, dass es morgen Abend eine Aufführung in Chicago gibt. Es ist einen Versuch Wert ihn dort zu suchen."

Auch der Urvampirin scheint nichts besseres einzufallen, weswegen sie während des Heimweges nach zwei Karten schaut.

Wir legen noch einen Zwischenstopp bei einer Tankstelle ein, tanken sowohl den Wagen, als auch uns und dann geht es auch schon zurück in die Stadt.

Ich bemerke zwar Vees Traurigen Blick, möchte aber nichts sage. Ich würde nur ihre Gefühle verletzten.

Chicago's Night GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt