Kapitel 29

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Fünf Tage später erhielt Lucas eine Benachrichtigung. Die Oberhäupter versammelten sich erneut. Dieses Mal fand das Treffen bei Zane statt.

Mit geballter Faust lief er in den Krankenflügel. Cayden saß auf der Krankenliege und ein Heiler nahm ihm Blut ab. Sein Gefährte spürte öfters Übelkeit und Lucas machte sich Sorgen – Sorgen, dass er krank sein könnte. Tierwandler waren anders als Vampire, sie waren anfälliger für Krankheiten.

„Alles gut", sagte sein Liebster mit einem Lächeln.

Der Heiler wollte gerade ein Tuch auf die Wunde drücken, doch Lucas ging dazwischen. Er leckte über die Wunde, sodass sie aufhörte zu bluten. Ein tiefer Geschmack nach Äpfel mit einer neuen Note. Zimt. Das ließ ihn stutzig werden. Sein Geschmack hat sich verändert. Er zog seinen Liebsten an sich.

„Chechak, ich habe schlechte Neuigkeiten." Er musste es seinem Gefährten mitteilen. „Es wurde erneut eine Versammlung einberufen."

„Nimm mich mit", unterbrach Cayden ihn sofort. Er wollte nicht erneut auf ihn warten. Ich brauch ihn an meiner Seite. Er wusste nicht, woher diese verletzlichen Gefühle kamen. „Ich werde dich als dein Offering begleiten. Ich werde im Zimmer auf dich warten, wenn es sein muss – aber ich kann und werde nicht hierbleiben."

Lucas sah es in den Augen seines Liebsten. Ich kann dich nicht mitnehmen und in Gefahr bringen.

Cayden sah das anders. Hier bin ich in Gefahr, bei der Versammlung sind fünf Oberhäupter. Niemand wird wagen, dort anzugreifen. Sie werden nicht damit rechnen, dass du mich mitnimmst.

Der Vampir schwieg. „In Ordnung."

Für einen Moment glaubte Cayden, er habe sich verhört, dann realisierte er es. Er umarmte seinen Liebsten und küsste ihn. Mit einem Lächeln trug Lucas ihn aus dem Zimmer.

Gemeinsam brachen sie am nächsten Tag auf. Es dauerte anderthalb Tage, bis sie im Anwesen ankamen. Züchtig lief Cayden mit hochgeschlossenem Oberteil hinter ihm. In der Eingangshalle begegneten Sie Tao und Kessi für einen Moment, doch sie hatten keine Zeit zu sprechen.

Kessi sog scharf die Luft ein. „Unmöglich", hauchte sie. Tao schaute die Wölfin an.

Auf dem Zimmer packte er die Taschen aus und legte sich aufs Bett. Er fühlte sich etwas erschöpft. Es war schon Abend und sie aßen nur kurz auf dem Zimmer etwas, dann gingen sie schlafen.

In der Nacht kuschelte sich Cayden an Lucas' Brust. Die Nähe und der Herzschlag beruhigten ihn. Seine Wölfin war unruhig. Immer wieder kam sie an die Oberfläche und verschwand. Was ist mit dir los? Noch sprach sie nicht mit ihm, doch er spürte, dass sie bald ihr Schweigen brechen würde.

Die Nacht war zu kurz und Cayden fühlte sich am nächsten Morgen nicht wohl, Er blieb liegen, schlief weiter, während Lucas zur Sitzung aufbrach. Sie fanden sich in einem geräumigen Raum wieder, setzten sich an den traditionellen runden Tisch.

„Ich begrüße euch, Brüder und Schwestern", sagte Zane. Sein Gesicht war finster.

Lucas und die anderen nickten. „Sagt mir bitte zunächst euren Stand", sagte Zane.

Der Stand war nicht gut. Drei tote Lobo, mehrere vermisst, unzählige Angriffe und Versuche. „Sie haben vor einigen Tagen mein Anwesen angegriffen. Ich denke, sie haben es auf Cayden abgesehen", sagte Lucas ruhig.

Die anderen schwiegen. Sie machten also nicht einmal vor dem Anwesen eines Oberhaupts Halt.

„Was auch immer es ist, sie scheinen in Bedrängnis zu geraten. Ihre Taten sind rigoros", sagte Alexys.

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