~Kapitel 30~

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Es war eine Woche jetzt schon vergangen seit dem Artikel über Julian und Luca,  viel zu schnell hatte man herausgefunden, um wen es sich bei Luca handelt. Die Zeitung kannte schon am Montag seinen Namen, meinen Namen und meine Herkunft. Zwar wussten sie nicht woher Luca kam doch sie nahmen alle an das Julian als minderjähriger schon Vater geworden ist.
An dieser Geschichte hing sich die Presse auf.
Sein Vater und auch der Verein bekamen Unmengen an Interview anfragen und Julian wurde, sobald er gesehen wurde, von der Presse umzingelt. Für mich und Luca war es unmöglich geworden, zum Trainings zu kommen. Wir konnten nur von zu Hause aus den Profis zuschauen oder wenn sie drinnen Training hatten und mein Onkel uns vorher hineinschmuggelte.
Einzig beim Bambini Training, Luca wurde dort angenommen, hatte er seine Ruhe. Hierher hatten uns die Reporter noch nicht verfolgt  und selbst wenn, dann kamen sie nicht aufs Gelände.
Immer wenn wir hier waren konnte ich auch ein bisschen durchatmen, denn hier war es ruhig und ich brauchte das gerade wirklich.
Julian zu treffen, war seit dem Artikel wirklich schwierig geworden. Einer von uns beiden wurde gerade einfach immer verfolgt, ich konnte ja nicht einmal einkaufen gehen, ohne dass Fotos gemacht wurden.
Ich vermisse ihn, denn ich habe ihn erst einmal wiedergesehen seit dem, er hat Training und er war dann auch noch bei seinen Eltern. Sein Vater war richtig sauer wegen der ganzen Geschichte.
Julian wollte noch immer das ich seine Eltern kennenlerne, doch wir hatten mittlerweile beschlossen das Luca  nicht beim ersten mal mitkommen sollte. Alleine, weil sein Vater von der Geschichte mit dem Kind nicht begeistert war.
Mir macht das ganze wirklich sehr zu schaffen, denn ich wollte nicht das Julian meinetwegen mit seiner Familie Ärger bekommt.

Nach dem Training fuhr ich mit Luca nach Hause, hier wartete mein Onkel jetzt in der Küche und sieht mich an als wäre etwas passiert.
"Luca geh mal Duschen, ich komme dann gleich nach und wir rufen Julian an." weiße ich meinen kleinen Sohn an. Meine Tante geht zusammen mit ihm hoch und ich weiß das aus der Dusche dann ein Bad wird. Scheinbar wird das hier ein längeres Gespräch.
"Was ist passiert?" frage ich meinen Onkel sofort und setzte mich dann auf einen Stuhl am Tisch in der Küche.
"Dein Vater hat mich heute angerufen." eröffnet er mir jetzt und sofort fühlt es sich so an als würde man mir Blei auf meine Schultern legen, welches mich runterzieht.
Wieso meldete sich jetzt mein Vater hier?
"Was wollte er?" frage ich ganz langsam und kann meinem Onkel nicht ins Gesicht schauen dabei, irgendwie hatte ich verdammt Angst vor dem was dabei rauskommen würde.
"Er hat gefragt, ob an der Geschichte in der Zeitung etwas dran ist." erzählt mir mein Onkel und legt dabei dann eine Hand auf meine.
"Ich glaube das er nur angerufen hat wegen des Artikels." ergänzt dann mein Onkel und ich nicke, doch gerade will ich einfach nichts dazu sagen. Was will er jetzt bitteschön, er hat sich nie für mein Leben interessiert.
"Er hat nur nach Julian gefragt, ob es stimmt, dass ihr zusammen seid. Das Luca von ihm ist und du die beiden belogen hast wegen der... Du weißt, was ich meine." sagt mein Onkel jetzt nochmal und dann geht er aus der Küche, damit ich ein paar Minuten nachdenken kann.
Ich bekomme aber nur ein paar wenige Minuten, dann klingelt mein Handy.
"Hey." murmel ich ganz leise als ich das Gespräch mit Julian annehme.
"Ist alles ok?" fragt er sofort und ich kann hören wie er sich bewegt, dann weggeht von dem Fernseher der im Hintergrund lief.
Jetzt wo ich Julian am Telefon habe kann ich gerade einfach nicht mehr, ich vermisse ihn und die Situation jetzt gerade mit meinem Vater überfordert mich. Deswegen laufen mir jetzt die Tränen und ich schüttel den Kopf.
"Hey, was ist los. Lea, bitte rede mit mir." kommt es sofort wieder von ihm.
"Mein Vater... er hat sich gemeldet... wegen des Artikels." bringe ich jetzt unter Tränen raus und kann das einfach nicht mehr verstecken. Ich möchte Julian gerade einfach in den Arm nehmen.
"Ich komm vorbei, ok? Dann kannst du mir das in Ruhe erzählen." meint er sofort und bevor ich irgendwie antworten konnte legt er auch schon auf.

Julian klingelte schon 40 Minuten später an der Haustüre, da ich in der Zeit mit Luca in seinem Zimmer war kommt er hoch und klopft an die Türe.
"Julian." rief der Kleine und rennt sofort zu dem blonden Fußballer, der ihn auch direkt in den Arm nimmt. Die beiden haben sich immerhin auch 3 Tage nicht gesehen. Dieses Bild der beiden lässt mein Herz immer wieder höher schlagen.
"Hey." sagt er dann an mich gerichtet und sieht mich dabei an, ich sitze hier auf dem Boden in meinen kuschligem Hausanzug und trotzdem sieht er mich mit einem warmen Blick an. Mir jagt es wieder ein Schauer über den Rücken.
"Hey." antworte ich dann einfach nur und lächel ihn leicht an.
"So, kleiner Mann, nun aber geht es ins Bett." meine ich nun und stehe vom Boden auf, Julian bringt ihn zu seinem Bett und setzt ihn dann darauf ab. Die beiden so zu sehen, ist einfach toll.
Der blonde Fußballer musste noch eine kleine Geschichte vorlesen, aber danach schläft Luca auch schon ein.
Erst als wir beide aus dem Zimmer gehen, die Türe geschlossen ist, kann ich es nicht mehr zurückhalten. Ich lass mich sofort in seine Arme ziehen und muss wieder weinen.
"Beruhig dich." versuchte er mich dann zu beruhigen, streicht mir über den Rücken und hält mich einfach nur fest. Ich spüre aber, dass ich genau das brauche.
"Lass uns in dein Zimmer setzten und dann kannst du mir erzählen, was passiert ist." sagt er leise und er schiebt mich langsam in mein Zimmer, dort drückt er mich runter auf mein Bett und setzte sich neben mich.
"Ich kam mit Luca vom Training...  da hat mein Onkel mir erzählt das mein Vater angerufen hat." murmel ich leise und sehe auf meine Hände. Julian nimmt sich meine Hand und hält sie fest.
"Was wollte er denn?" fragt er dann leise und drückt mein Kinn hoch.
"Er wollte wissen, ob wir wirklich zusammen sind. Dass ich wirklich mit dir dem Fußballstar zusammen bin." murmel ich leise, schaue ihn an und ich weiß, dass mir die Tränen über die Wange laufen.
"Du bist stark, Lea. Lass dir das nicht wieder kaputt machen. Sie haben dich rausgeworfen, sie haben dich einfach im Stich gelassen. Du hast gekämpft und du hast das geschafft. Lass dein Vater reden, ich bin für dich da." sagt Julian nun und sieht mir dabei in die Augen, langsam nicke ich, denn ich weiß, er hat recht.
"Danke." meine ich leise und wiche mir dann die Tränen weg.
"Und jetzt was anderes. Ich hab dich vermisst." nun grinst er beim Reden und auch ich muss grinsen, denn er spricht mir aus der Seele.
"Ich dich auch." gebe ich zu und schon gibt er mir dann einen Kuss.
Dies ist die erste Nacht, wo Julian dann sogar hier übernachtet.

A reunion and changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt