~Kapitel 28~

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Natürlich war Luca an diesem Samstag schon früh wach, er konnte es überhaupt nicht erwarten das Julian wieder nach Leverkusen kam. Also verbrachten er den morgen natürlich weiterhin mit üben und fragte mich alle 5 Minuten wie viel Uhr wir hatten. Sobald es dann 12Uhr war und wir zu Mittag gegessen hatten schaute er nur noch aus dem Küchenfenster, was er aber nicht wusste, ist das der Bus sicherlich von vorne in die Tiefgarage fahren würde.
"Luca du wirst sie hier nicht sehen, erst wenn der Bus wieder wegfahren sollte." wiederhole ich mich nun bestimmt schon zum 3-mal, doch meinem Sohn war es egal. Julian wollte mir schreiben, wenn sie fast da waren, damit wir rüberkommen konnten, auch ein Vorteil, denn durch meinen Onkel konnte ich aufs Gelände. Außerdem warteten auch andere Frauen auf ihre Männer, diese konnte ich hier oben schon am Parkplatz, vor dem Trainingsplatz, sehen.
Gerade als ich noch etwas sagen wollte klingelt mein Handy, kündigt eine Nachricht von Julian an. Sofort springt mein Sohn von der Arbeitsplatte vor dem Fenster und kommt zu mir gelaufen.
"Sind sie da?" fragt er aufgeregt und ich verdrehe nur lachend die Augen.
"Ich habe die Nachricht doch noch nicht gelesen Luca, warte doch mal ab." versuche ich den kleinen zu beruhigen doch er läuft schon in den Flur und zieht sich die Schuhe an.
Darüber konnte ich wirklich nur noch lachen.
Luca hatte aber recht, denn es war ein Foto wie sie in die Tiefgarage fuhren, mit dem Bus, sie waren also wieder da. Jetzt machte sich auch das freudige Gefühl in mir breit.
"MAMA KOMM SCHON." rief der kleine und ich verdrehe nur die Augen, er macht auch schon die Türe auf als ich den Flur trete. 
"Luca sie müssen doch selber erst aussteigen und ihre Sachen holen, vielleicht redet auch der Trainer erst noch mit den Jungs." versuche ich ihn aufzuhalten, doch es bringt nichts der kleine ist sowas von aufgeregt das man ihn nicht bändigen kann.
Sofort als ich meine Schuhe angezogen habe stürmt er nach draußen, schaut nach den Autos und rennt auf die erste Parkplatzhälfte unter der Stelzenbrücke.
So ging das weiter, wenn ich näher kam, rannte er zum nächsten Punkt. Das hatte ich mit ihm geübt, denn hier gab es wirklich Idioten manchmal. Doch diesmal kam kein Auto und so waren wir schnell auf der Seite vom Trainingsplatz angekommen
Sobald wir den Fußgängerweg erreicht haben konnte ich Luca nicht mehr aufhalten, sofort rennt er los und am Tor lässt ihn der Security Mann auch sofort durch. Man kannte den kleinen ja mittlerweile hier.

In dem Moment wie Luca das Gelände betritt kommen die Jungs auch aus der Türe, wo der Gang zum Trainingsplatz ist.
"JULIAN." rief er einmal über den Parkplatz, rannte los und sprang dem blonden in die Arme. Dieser hatte seine Tasche einfach fallen lassen, um ihn aufzufangen, dieses Bild brachte mich fast zum Weinen. Kai der daneben stand, grinste sich nur einen und schüttelte den Kopf während seine Freundin dann auch zu ihm kommt. Alle auf dem Platz schauten sich das Spiel an, die Jungs lächelte und ihre Frauen schauten etwas irritiert. Klar, die Mannschaft kannte Luca immerhin schon.
Ich gehe auf die Jungs zu und lächel dann die beiden, ein paar aus der Mannschaft grüßen mich auch. Das wundert mich dann doch ein bisschen, doch sicher haben sie im Trainingslager was mitbekommen.
"Hey Meli." begrüße ich als Erstes die Freundin von Kai und nehme sie in den Arm, sie sieht Luca heute auch zum ersten Mal.
"Hey. Das ist also dein kleiner?" fragt sie mich während sie die Umarmung erwidert. Sobald wir uns lösen und ich eigentlich Kai begrüßen will, werde ich aber festgehalten.
"Werde ich wirklich als letztes begrüßt?" höre ich eine Stimme an meinem Ohr, lächelnd lass ich mich von ihm umdrehen, damit ich ihn anschauen kann.
"Du warst beschäftigt." antworte ich dann nur und bevor ich mehr sagen konnte küsste er mich aber schon. Ich kann hören das ein paar seiner anderen Team Kollegen pfeifen, doch das ist mir egal.
Sobald ich mich von dem Kuss löse, sehe ich ihn an.
"Ich hab dich vermisst." murmel ich leise und sehe in seine Augen.
"Ich dich auch und den kleinen Wirbelwind." meint er leise und drückt mir ein Kuss auf die Stirn.
Dann lösen wir uns, denn ich höre Luca mit Kai quatschen, dieser hat seine Freundin vorgestellt und Luca zeigt Kai gerade seinen neusten Trick.

Julian ließ sein Auto noch am Platz stehen, seine Tasche hatte er aber schon eingepackt. Nachdem wir Kai und Meli verabschiedet hatten, gingen wir zu uns rüber.
Julian hatte mein Sohn an der einen Hand und den anderen Arm um meine Schulter liegen.
"Magst du mit mir und deiner Mutter heute bei mir schlafen kleiner?" fragt der große ohne Vorwarnung meinen Sohn.
Klar hatte ich gesagt, er soll ihn selber fragen, doch das kam jetzt aus heiterem Himmel.
"Darf ich Mama?" fragt er nun und sieht mich an, dass er noch immer meine Bestätigung sucht, beruhigt mich dann doch etwas.
"Natürlich. Sonst hätte Julian nicht gefragt." sage ich zu meinem Sohn und lächel. Sofort lässt der kleine die Hand vom großen los und hüpft freudig auf und ab.
Wir folgen ihm einfach und gehen nach zu meiner Tante und meinem Onkel nach Hause, dort springt Luca direkt nach oben in sein Zimmer.
"Hallo Julian, wie war das Trainingslager?" höre ich die Frage von meinem Onkel als ich meine Schuhe jetzt in den Schrank stelle. Während sich Julian und mein Onkel dann unterhalten gehe ich hoch zu Luca, dieser ist schon seinen Schlafanzug und sein Teddy in einen Rucksack am Packen.
"Wir nehmen deine Sachen für morgen auch direkt mit, wir fahren dann direkt mit Julian zu deinem Probetraining." sage ich zu Luca und dieser nickt freudig. Es ist wirklich süß wie aufgeregt er ist wegen des übernachten bei dem Sportler.
Ich helfe meinem Sohn also beim Einpacken der wichtigsten Sachen und nehme dann auch schon die kleine Sporttasche mit, die wir für morgen gepackt hatten, dann nehme ich auch noch von mir ein paar Sachen mit und gehe nun mit allem, was wir brauchen nach unten.
Dort finde ich meinen Onkel und Julian in der Küche während sie über Fußball sprechen, lächelnd stelle ich die Taschen in den Flur und gehe zu meiner Tante ins Wohnzimmer.
"Ist es ok, dass wir eine Nacht nicht hier sind?" frage ich sie und sie schaut mich dann lächelnd an.
"Natürlich ist das ok, es ist doch dein Leben. Du wirst doch nicht immer hier wohnen." meint sie jetzt und lächelt mich weiter an. Ich hatte nie darüber nachgedacht, einmal auszuziehen, wenn ich ehrlich bin. Hier fühle ich mich noch immer so als müsste ich für alles fragen, eben wie ihr Kind.

A reunion and changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt