A reunion and change

~Kapitel 22~

Für heute stand der Tag auf dem Boot an, sie hatten eine kleine Yacht gemietet. Wohl nicht zum ersten Mal. Torsten dürfte diese Dinger sogar fahren, so kam kein Fremder mit an Board.
Wir waren in eine Art Bucht gefahren. Während die Jungs immer wieder ins Wasser sprangen, lag ich mit Meli auf dem vorderen Deck in der Sonne. 
"Die sind wie kleine Kinder." hörte ich Meli irgendwann lachend sagen, sie hatte ihr Kopfteil von der Liege etwas hochgestuft. So konnte sie die Jungs besser sehen. Die sprangen gerade vom Dach der Yacht ins Wasser.
"Ich würde sagen, die Jungs sind schlimmer." gab ich lachend zurück als Kai und Julian gerade zusammen runtersprangen.
Doch während ich bei Luca aufpassen musste waren die hier alt genug, ich konnte einfach mal in der Sonne liegen und faul sein.
"Lea. Darf ich dich etwas fragen?" kam es kurz danach von Meli, ich setzte mich auf meinem Handtuch auf und schaue zu ihr rüber.
"Natürlich." antworte ich schnell.
"Kai hat gestern etwas gesagt, bitte sei ihm nicht böse. Es ist ihm einfach herausgerutscht als ich deine Narbe gesehen hatte und ihn darauf angesprochen habe." kommt es ganz schnell von ihr, ein bisschen muss ich lächeln.
"Ich bin nicht böse. Was hat er den gesagt?" frage ich sie ruhig, ich konnte mir schon denken, um was es geht.
"Ich hab so vor mich hingesagt das dir bestimmt etwas Schlimmes passiert sein muss bei so einer großen Narbe, darauf meinte er halt das eine Geburt sicher nicht so toll ist, aber etwas Schönes. Er hat sofort gemerkt was er gesagt hat, er wollte das nicht." redet sie nun weiter und schaut mich dabei nicht an. Ich wollte nicht das sie denkt sie hätte etwas falsch gemacht.
Langsam lege ich die Hand an ihr Bein und nehme mit der anderen Hand meine Sonnenbrille ab.
"Ja, ich habe einen Sohn. Luca. Mein Onkel arbeitet beim Bayer und so haben die Jungs ihn kennengelernt. So habe ich dann auch Kai und Julian kennengelernt. Luca wollte unbedingt, dass ich Julian kennenlernen, dann hab ich mit ihm immer ab und zu geschrieben. Das wurde immer mehr und jetzt liege ich auf einer Yacht und rede mit dir." erzähle ich ihr lächelnd, denn ohne Luca wäre ich jetzt gerade ja auch nicht hier.
Ohne dann zu warten, hole ich mein Handy unter dem Handtuch hervor und mache ein Bild von Luca auf, um es ihr zu zeigen.
"Ich kenne keine Kinderbilder von Julian, doch so würde ich ihn mir als Kind vorstellen." sagt sie leise und gibt mir dann mein Handy wieder.
"Genau das haben Jannis und Kai auch gesagt." antworte ich ihr grinsend und lege mein Handy wieder unter das Handtuch. Damit es im Schatten lag.

Als ich mich wieder aufsetzen sehe ich Kai und Julian auf uns zukommen. Hatten die etwas vor? So sah es zumindest aus.
"Was wird das?" frage ich deswegen in die richtige aus der, der blonde Fußballer auf mich zukam und stand auf.
Während die beiden von vorne kamen schließlich sich Jannis und Leon von hinten an. Torsten versperrte den Fluchtweg.
"Ihr sollt mit ins Wasser. Sonnen könnt Uhr euch doch immer." kommt es von Kai und direkt in dem Moment schnappt er sich seine Freundin.
"Wag es dich." gebe ich im selben Moment an mein Gegenüber weiter, dieser aber grinst nur. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie der dunkelhaarige mit seiner kreisenden Freundin auf dem Arm über Board springt.
Natürlich denkt Julian gar nicht daran und pack mich im nächsten Moment auch, wirft mich über seine Schulter und springt Kai hinterher.
Lachend aber auch um Hilfe motzend lande ich zusammen mit ihm im Wasser.
Ein paar Momente später tauche ich wieder prustend auf, Julian war keine Armweite von mir entfernt und grinste mich an. Mit diesem grinsen im Gesicht schwamm er das Stück zu mir.
"Das war wirklich nicht fair." meine ich und haue ihm kurz gegen die Brust, das Wasser war aber wirklich herrlich.
"Irgendwie musste ich dich doch ins Wasser bekommen. Ihr Mädels liegt die ganze Zeit auf Deck und lasst euch in der Sonne brutzeln."  antwortete er mir, noch immer mit diesem frechen grinsen im Gesicht. Kurz gab er mir einen Kuss, was mich wirklich irritierte. Dann aber schwammen wir zusammen wieder zu der Yacht und kletterten an Board.
Auf der Plattform stand Kai mit dem Rücken zu mir und lachte gerade über die ganze Situation, denn ich hatte gehört, wie Jannis ihn darauf angesprochen hatte. Bevor sie abklatschen konnten, packte ich ihn an der Schulter und warf ihn wieder ins Wasser.
Sofort fing Meli an zu lachen, auch Julian und Jannis kugelten sich fast vor Lachen.
"HEY..." hörte ich Kai im Wasser motzen, doch ich grinste ihn nur an und ging dann zu Meli um mir ein Handtuch zu nehmen.
"Sehr gut gemacht." lächelte sie mich an und während ich mich abtrocknete, ging ich mit ihr zusammen etwas zu trinken holen und wieder zu den Liegen. Hier konnte uns die Sonne weiter trockenen.

Irgendwann schaute ich mal wieder auf, nach gefühlten 5-mal drehen und wieder unter dem Sonnenschirm verschwinden war es mir auf der Yacht einfach zu ruhig.
"Wo sind die Jungs denn alle hin?" außer Meli war nur noch Jannis hier, dieser stand mit seiner Kamera ganz vorne und fotografierte.
Ich folgte aber dann Jannis Blick und sah die Jungs auf einer Klippe stehen, Leon springt gerade dort mit einem Salto runter.
"Das ist nicht deren Ernst, oder?" frage ich empört und stehe auf.
"Julian macht so etwas dauernd, Kai hat er damit angesteckt. Ich schau da einfach nicht mehr hin, sonst bekomme ich ein Herzinfarkt." erklärt sie mir bevor sie sich auf den Bauch dreht und so nicht sehen kann was passiert. Doch ich kann es sehen und was ich da sehe lässt mein Atem stocken. 
Julian stellt sich mit dem Rücken zum Wasser und bevor ich nochmal atmen kann springt er, rückwärts, mit einem Salto die Klippe runter. Bei dem Anblick drehe ich mich sofort um und schüttel mit dem Kopf.
"Lebt er noch?" frage ich nach einem kurzen Moment, öffne wieder meine Augen wieder, doch ich kann einfach nicht wieder hinschauen.
"Leben alle noch, kommen auch wieder zum Boot geschwommen." kommt es nun von Jannis der auch ein bisschen lachen muss. Natürlich, er kannte das immerhin, mir aber blieb fast das Herz in dem Moment stehen.
Vielleicht musste ich mir eingestehen, was ich eigentlich längst wusste.
Doch wieso muss man so eine unvernünftige Sache überhaupt machen, sie waren doch keine kleinen Jungs mehr. Alleine deswegen ignorierte ich Julian gekonnt, während die Jungs über ihre Sprünge sprachen.