Seit dem Tag nach dem Training hatte ich von meinem Vater nichts mehr gehört, da war ich auch wirklich froh darüber.
Mit Julian lief es gut, trotz dem Stress mit der Presse. Diese ließen uns noch immer nicht in Ruhe, deswegen war auch heute der Tag wo wir zu seinen Eltern fahren würden. Meine Tante war mit Luca beim Training und wollte danach mit ihm Schwimmen fahren. Ich saß nun im Auto nach Bremen und jeder Kilometer näher an diese Stadt machte mich nervöser.
Als Julian an der Ampel der Abfahrt hält, wird mir langsam aber sicher schlecht, denn meine Angst wurde immer größer. Ich wusste das Julians Vater total gegen mich ist, durch meinen Sohn. Zwar stand der Fußballer hinter mir, auch hinter Luca, doch trotzdem hatte ich wirklich Angst vor dem Zusammentreffen.
"Bitte mach dir nicht so einen Kopf. Ich habe meinem Vater gesagt, dass er dich bitte erst einmal kennenlernen soll, bevor er urteilt." versichert mir der blonde heute schon zum 5-mal und legt seine Hand auf mein Oberschenkel. Das dieser auf und ab wippte hatte ich nicht mitbekommen, jetzt hielt er ihn fest.
"Er mag mich nicht. Weil ich schon Mutter bin." meine ich und sehe aus dem Fenster, ich kann ihn dabei nicht anschauen, denn ich kann nicht verstehen wie jemand der selber Kinder hat einen anderen Menschen dafür verurteilen kann. Er kennt die Umstände nicht, in denen ich schwanger geworden bin.
Da Julian weiterfahren musste, nahm er seine Hand zurück, lange fuhr er nicht bevor er an einem Haus in der Einfahrt hielt.
"Na komm, sie werden dir nicht den Kopf abreißen." sagt Julian nun und drückt nochmal meine Hand bevor er die Türe öffnet und aussteigt. Ich muss nochmal ganz tief Luft holen, bevor ich ihm nach draußen folge. Er nimmt meine Hand und geht dann zusammen mit mir zu der Haustüre, er klingelt trotz, dass ich weiß, dass er einen Schlüssel besitzt und diesen eigentlich benutzt.
"Guten Tag." mit diesen Worten wurde uns die Türe geöffnet, von seiner Mutter.
"Hey Mom. Darf ich dir Leandra vorstellen!" sagt Julian dann, als wäre überhaupt nichts, so als würde es keinen Grund geben, irgendwie nervös zu sein.
Wir gingen dann einfach rein, oder eher Julian zog mich ins Haus und schloss die Türe hinter mir.
"Hallo Leandra." gibt seine Mutter nur wieder und bekommt jetzt schon von Julian einen Blick zugeworfen der nicht so schön ist. Er nimmt mir meine Jacke ab und hängt diese zusammen mit seiner auf.
"Wir haben im Esszimmer gedeckt." meint seine Mutter dann nur und verschwindet in einer der Türen die vom Flur abgehen.
Als Julian ihr folgen möchte, bleibe ich stehen und er dreht sich dann zu mir um.
"Ich steh dir bei, Lea. Nichts was sie sagen wird mich umstimmen können. Das verspreche ich dir." versucht er mir nochmal Mut zu machen, gibt mir einen kleinen aber süßen Kuss bevor er mich dann in das Esszimmer führt.Im Esszimmer sitz sein Vater am Kopf des Tisches, seine Mutter rechts neben ihm.
"Hallo. Das ist Leandra, Lea einfach." stellt mich Julian jetzt auch seinem Vater vor. Dieser mustert mich mit einem sehr strengem Blick und nickt dann einfach nur.
"Es freut mich, sie beide kennenzulernen." gebe ich dann einfach freundlich wieder und setzte mich auf den Stuhl, den Julian mir dann zurechtrückt. Er sitzt nun links von seinem Vater und ich neben ihm, so sitzt er also zwischen uns.
Vor uns stehen Tassen und eine Kanne mit Kaffee, doch wir schweigen einfach nur.
"Wir wollen gar nicht lange drum herumreden." kommt es jetzt von seinem Vater, sofort schaut Julian ihn an.
"Nein Julian. Deswegen seit ihr hier. Leandra eure Beziehung überschattet in den Medien die Leistung von meinem Sohn." redet er einfach weiter und gerade als Julian den Mund aufmacht, nimmt er die Hand hoch und unterbricht damit seinen Sohn sofort.
"Nein Julian. Jetzt rede ich." fährt er ihn an und sieht danach wieder mich an.
"Sie haben ein Kind, in einem Alter, das der Karriere meines Sohnes nicht guttut. Es wird jetzt schon darüber geredet das Julian der Vater ist. Da wäre mein Sohn minderjährig und.." redet sein Vater immer weiter. Bis Julian dazwischengeht.
"Es reicht." rief er seinem Vater zu und seine Hand haut auf den Tisch.
"Nein Julian lass ihn ausreden." meint nun seine Mutter, sofort schaut er auch sie wütend an.
"Julian, du musst auch an deine Zukunft denken." kommt dann sehr wütend von seinem Vater und sieht ihn an.
"Ach und deswegen darf ich keine Freundin haben? Nur weil sie ein Kind hat?" fragt er jetzt seinen Dad und schaut dann auch seine Mutter an.
"Nicht, wenn sie ein Kind hat, welches jetzt als dein Kind ausgegeben wird." jetzt wurde die Stimme von seinem Vater noch wütender, doch langsam reicht es mir.
"Ist das wirklich dein ernst?" fragt der blonde jetzt seinen Vater.
"Ja Julian." sagt dieser jetzt energisch.
"Wissen sie eigentlich wie es ist, wenn man unfreiwillig ein Kind bekommt? Von seinen Eltern verstoßen wird und jahrelang um sein Kind kämpfen muss? Nein, das wissen sie nicht." meine ich zwar ruhig, aber ich stehe auf und schaue auf meine Hände.
"Ich verstehe ihre Bedenken wegen seiner Karriere, doch sie wissen doch überhaupt nichts von mir oder meinem Sohn. Also hören sie auf, über mich zu urteilen." rede ich weiter und sehe nun seinen Vater an, dieser schaut auch mich an, doch als ich seine Mutter ansehe kann ich bei ihr eine Regung in den Augen sehen.
"Ich mag Lea. Luca ist ein wunderbarer kleiner Junge und dieser hat eine wunderbare und starke Mutter. Akzeptiert es oder lasst es." meint Julian jetzt während auch er aufsteht, dann nimmt er meine Hand und mit mir wieder in den Flur zu gehen.
Ohne noch etwas zu sagen, nimmt er unsere Jacken und reicht mir meine."Julian, du wirst jetzt nicht wie ein stures kleines Kind gehen." ruft sein Vater und kommt aus dem Esszimmer auch in den Flur.
"Dann bin ich eben ein sturer Junge. Ich lass mir aber nicht von dir vorschreiben, mit wem ich zusammen sein darf und mit wem nicht. Lea ist wundervoll und wenn ihr sie nicht akzeptieren wollt, weil sie Mutter ist, dann tut es mir Leid, aber dann komm ich nicht mehr her." sagt Julian nun wütend zu seinem Vater und geht danach mit mir nach draußen.
Was er da zu seinen Eltern sagt, macht mich traurig, aber gerade möchte ich einfach nichts mehr sagen. Der blonde Fußballer ist auch viel zu aufgedreht, um mit ihm zu reden, am Auto lege ich meine Hand an seinen Rücken und er dreht sich dann um, damit er mich in den Arm nehmen kann.
Nach einer sehr langen Umarmung macht er mir die Türe auf, ich steige ein und er tut es mir gleich. Danach macht er sich auf den Rückweg, dieser verläuft auch komplett stumm.

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A reunion and change
RomantikLea und Julian haben sich im Januar 2014 einmal getroffen, diese Begegnung soll aber nicht die letzte sein. Sie sehen sich ein paar Jahre später wieder. Das Leben der beiden hat sich verändert und die Frage ist, ob Julian in dem Leben von Lea einen...