~Kapitel 33~

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September 2017

Heute zog ich doch tatsächlich mit meinem Sohn in unsere erste eigene Wohnung.  Ich hatte eine Ausbildung angefangen im Bereich Physiotherapie bei Borussia Dortmund. Ja ein Fußballverein, durch die Geschichte mit Julian hatte ich gelernt nicht dem Fußball die Schuld an allem zu geben.
Durch meine Liebe zum Fußball hatte ich mich gefreut diese Stelle zu bekommen. Mein Onkel und einige aus dem Physioteam in Leverkusen hatten auch ein bisschen die Finger im Spiel. So genau wusste ich es aber nicht.
Toll war Luca konnte hier den Kindergarten beenden und in dem Ortsteil wo ich wohne, ist die Schule direkt um die Ecke. Mit dem Arbeitszeiten war es auch kein Problem, wenn ich Luca in die Schule später bringe, dann kann ich danach anfangen. In der Schule hatte ich ihn auch direkt für den Nachmittag angemeldet und da er selber Fußball spielt, darf ich ihn zur Not auch einmal mitbringen.
Wir hatten mir hier eine kleine Wohnung gemietet, groß genug für mich und meinen Sohn.
Meine Tante und mein Onkel waren zwar wirklich traurig, dass ich nun auszog, doch es war einfach besser. Nach der Trennung von Julian ging alles noch weiter durch die Zeitung, irgendwann natürlich auch die Trennung. Nur 2 Tage nach der Trennung kam direkt ein Artikel von seinem Vater, dass es nicht Julians Sohn war, sondern ein Junge von einem Angestellten der immer auf dem Platz war und Julian einfach nur sehr gerne mochte. Natürlich hatte das weh getan, doch ich hatte ihn stehen lassen.
Deswegen musste ich auch mit allem Leben was dann kam.
Julian hatte nach mehreren Tagen aufgehört mich dauernd anzurufen und mir dann nur noch etwas geschrieben, dass er immer für mich und Luca da wäre, wenn ich ihn brauche. Mich immer bei ihm melden konnte.
Mein Vater hatte sich auch noch einmal gemeldet, er wollte mit mir reden doch ich habe es abgelehnt. Danach hatte er sich nicht noch einmal gemeldet und darüber war ich wirklich froh.
Doch weder Luca, noch ich hatte ihn nochmal wiedergesehen. Für den kleinen war der Neuanfang in der neuen Stadt auch interessant und er hatte sich darauf gefreut. Da ich in der Ausbildung war, brauchte ich auch das erste Jahr nicht mit auf die Spiele, sondern war nur am Trainingsgelände zuständig. Erstmal bei der U 19 und U23 zum Lernen bevor sie mich an die Profis lassen.

"Ich kann es nicht fassen, dass du ausziehst." schnieft meine Tante nun und nimmt mich fest in den Arm. Wir hatten jetzt die letzten Sachen in der Wohnung ausgeräumt und verstaut, hatten zusammen gegessen und jetzt wollten sie zurück nach Leverkusen fahren.
"Ich bin doch nur eine Stunde entfernt und wir sehen uns doch immer noch alle zwei Wochen." sage ich jetzt zu ihr und nehme sie auch fest in den Arm. Ich hatte versprochen, immer vorbeizukommen, wenn der Bayer auswärts spielt. Denn ich wollte dem blonden Fußballer nicht irgendwie über den Weg laufen.
Ich schaffe es dann doch, dass mein Onkel und meine Tante gehen und mache dann Luca fürs Bett fertig.
"Wir werden hier jetzt neu anfangen, wir schaffen das, mein kleiner Schatz." meine ich jetzt zu ihm und lege ihn in sein neues Hausbett. Dies hatte er sich so sehr gewünscht und dann hatte er es auch bekommen. Sozusagen als Abschiedsgeschenk von meinem Onkel.
"Ich hab Angst vor dem Kindergarten morgen. Finde ich da neue Freunde?" fragt er mich leise und kuschelt sich dann an mich, denn ich hatte mich mit in sein Bett gelegt.
"Natürlich wirst du neue Freunde finden, mein Schatz. Es dauert vielleicht ein kleines bisschen, aber du wirst Freunde finden. Da bin ich mir ganz sicher." versuche ich ihn nun aufzumuntern und drücke ihm ein Kuss auf die Stirn.
"Mama?" fragt er mich leise und sofort sehe ich ihn an.
"Darf ich den mein Leverkusen Trikot aufhängen mit dem Bild von Julian?" seine frage war ganz leise doch natürlich verstand ich sie, ich wusste welches Trikot er meinte. Das was er zum Geburtstag bekommen hatte und das Foto was ich an dem Tag von den beiden im Garten gemacht hatte. Das Nationalmannschaftstrikot hing ja schon in seinem Zimmer.
"Natürlich darfst du das. Wieso sollte es den im Karton bleiben?" ich versuche mir bei diesen Worten den Schmerz nicht anmerken zu lassen, doch an Julian zu denken tat noch immer weh.

Nachdem ich meinen Sohn überzeugt hatte das Trikot aufzuhängen, morgen nach dem Kindergarten, ging ich langsam aus dem Zimmer und ließ ihn schlafen. Kurz räume ich noch ein bisschen auf und ein paar Kleinigkeiten an ihren Platz, bevor ich auch ins Schlafzimmer ging.
Jetzt hier alleine in meinem Bett musste ich wieder an den blonden Fußballer denken, schaute auf Instagram und gab in der Suche seinen Namen ein. Das tat ich viel zu oft nur, um Bilder oder vielleicht Storys von ihm zu sehen, auch Jannis folge ich, damit ich etwas von ihm sehe. Meli  und Kai sind auch in meiner Liste und mit Ihr hatte ich auch nochmal geschrieben, das ich jetzt aber in Dortmund bin weiß bis jetzt keiner und sollte auch keiner wissen.
Hier wollte ich ein neues Leben starten, ein Leben, was nicht überschattet war von meiner Angst aus der Vergangenheit. Vielleicht würde ich auch irgendwann nochmal jemand finden, den ich lieben konnte, der auch Luca liebt, doch noch liebte ich einen blonden Fußballer noch viel zu sehr, um mich auf etwas anderes einzulassen.
Erstmal möchte ich mich jetzt auf meine Ausbildung konzentrieren und auf meinen Sohn, ein Leben mit ihm alleine war denke ich nicht so einfach als wenn ich Unterstützung haben.
Ich war mir aber sicher, dass ich das schaffen konnte.

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Hiermit ist dieses Geschichte nun beendet.
Ich hoffe, sie hat euch gefallen.
Lea und Julian waren schon sehr lange auf meinem Laptop, eigentlich noch vor meiner ersten eigentlich Geschichte. Jetzt haben die beiden den Weg hierher gefunden.

Ich würde mich sehr über ein kleines Feedback zu der Geschichte freuen.
Aber bitte bringt mich nicht um.
Dieses Kapitel hier hat einen Hinweis, mal sehen ob ihr ihn findet.

A reunion and changeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt