𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧

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0.40 Kapitel
800 Wörter

"Where is Jerome?"
~Audrey Gordon

Licht.
Das erste, was ich sah, war Licht.
Es strahlte weiß.
Keine Stimmen waren zu hören.
Bin ich im Himmel?

Ich sah mich um.
Alles war weiß.
Ich lag auf einem Bett.
Mein Körper schmerzte.
Mit meiner zerkratzten Hand, schob ich die Bettdecke auf die Seite und musterte meinen Körper.
Mein Bein war eingegipst und von unzähligen Schnittwunden versehen.
Ich trug einen Kittel.
Wieder benutze ich meine Hand und zog diesen nach oben.
Mein Bauch war von blauen Flecken verziert.
Besonders an meinen Rippen.
Ein Piepen erweckte meine Aufmerksamkeit.
Mein Puls wurde darauf angezeigt.
Viele hohe und tiefe Kurven.

Doch meine eigentliche Frage war.
Wo ist Jerome?

Ich nahm Stimmen war.
Nicht irgendwelche Stimmen.
Onkel Jim, Mayleen und Bruce.
Ich zog die Luft scharf ein.

Die Tür öffnete sich.
Ein unangenehmes Quietschen ertönte.
Ich blickte genau in die Augen von Onkel Jim.
Er sah enttäuscht aus.
Aber alle drei hatten eins gemeinsam.
Ich konnte ihre Besorgnis ganz genau spüren.

,,Audrey! Ein Glück! ", schrien Bruce und Mayleen und stürmten auf mich , um mich in eine Umarmung zu ziehen.

Onkel Jim setzte sich auf die Bettkante und strich mir beruhigend über die Hand.
Das hatte er schon immer getan, wenn es mir mal nicht gut ging.
Es entspannte mich.

,,Wie geht's dir?", fragte Mayleen vorsichtig.
Ich wusste nicht genau, wie ich auf ihre Frage reagieren sollte.

Super! Bin ja nur von einem Dach gefallen und suche meinen Freund

,,Es geht schon", log ich.
In Wirklichkeit waren die Schmerzen die reinste Qual.
,,Wo ist...wo ist Jerome?", fragte sich zittrig.

Sie sahen sich gegenseitig an.
Sie verschwiegen mit etwas.
Es blieb still.
Die Angst machte sich breit.

,,Wo ist Jerome?!", meinte ich nun etwas lauter.
,,Mayleen, Bruce... Ich glaube es wäre besser, wenn ihr kurz geht", murmelte Jim ihnen zu.

Bruce half Mayleen vom Stuhl auf und verließ mit ihr den Raum.

,,Onkel Jim?", stotterte ich und versuchte meine Tränen einzuhalten.

Jim seufzte und hörte nicht auf, meine Hand zu streicheln.

,,Audrey...er...",flüsterte er.

Ich wusste schon was los war.
Die Tränen rollten über meine Wange.
Ich konnte es nicht realisieren.
Das kann nicht sein.
Das darf nicht sein.

,,Nein...",weinte ich und versuchte nicht zu schreien.

,,Sag, dass das nicht wahr ist, Onkel Jim."

Er blieb still.

,,Er ist...tot,hab ich recht? Tot.",weinte ich und sah ihn bissig an.

Jim wollte mich umarmen und lehnte sich zu mir, doch ich drückte ihn von mir weg.

,,Nein! Nein! Das darf nicht sein! Du hast ihn erschossen! Ihn umgebracht!", kreischte ich und stieß ihn vom Bett.

,,Audrey! Er war verrückt! Ein Schwerverbrecher!
Er hat dich manipuliert. Du...",erklärte er mit einem wütenden Unterton.

,,Ich habe ihn geliebt! Ich habe ihn verdammt nochmal geliebt, Onkel Jim!", brüllte ich und versuchte nicht durch das Gebäude zu schreien.

Meine Tränen bewässerten den Boden.
Es tropfte andauernd und es hörte nicht auf.
Mein Kopf schmerzte.
Es war alles zu viel.

,,Wie konntest du nur?!", schrie ich so laut, dass es wahrscheinlich noch das ganze Krankenhaus hören konnte.

,,Audrey...ich...",fing er an, doch wurde von einem Quietschen unterbrochen.
Ärzte stürmten in den Raum.
Der größere von ihnen sah die anderen Ärzte ernst an.
,,Haltet sie fest!", befahl er ihnen.
Die weißen Gestalten packten mich an den Armen und Beinen.
Ich versuchte mich zu währen.
Vergebungslos.
Jim trat auf die Seite.

Der Mann zückte eine Spritze und hielt sie mir an den Arm.

Kurz danach spürte ich ein Picksen.
Es schmerzte kurz.

Auf einmal sah ich verschwommen.
Die Stimmen wurden immer leiser.
Ich sah nur noch schwarz.
Das letzte Mal, als mir schwarz vor Augen wurde, hörte ich ein Lachen.
Sein Lachen.
Doch diesmal war es nicht da.
Es blieb still...

Als ich erwachte,sah ich mich um.
Ich war weiterhin im gleichen Bett,
im gleichen Zimmer,
mit demselben grellen Licht und denselben roten Tulpen,
die mir Mayleen und Bruce mitgebarcht hatten.

Ein Brief fiel mir ins Auge.
Er lag angelehnt an der Blumenvase.

Von Jerome
Für Audrey

Mein Herz blieb stehen.
Oder schlug es schneller?

Meine Neugier packte mich.
Doch irgendwas hielt mich davon ab.
Es war der Schmerz.
Nicht der Körperliche.
Sondern der Seelische.

Meine Neugier gewann den Kampf.
Mit meiner zittrigen Hand griff ich nach dem Umschlag.
Es war der Brief, den ich in Jerome's Schublade gefunden hatte.
Ich brach in Tränen aus.

Er roch nach Jerome's Perfume.
Nach Holz, streng jedoch auch verspielt.
Ich presste meine Hand auf meinen Mund, um mir ein dumpfes Winseln zu unterdrücken.

Ich atmete tief ein und aus und öffnete den Brief...

𝑆𝑃𝐿𝐼𝑇 𝑃𝐸𝑅𝑆𝑂𝑁𝐴𝐿𝐼𝑇𝑌  (~Jerome Valeska FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt