Angriff und strahlender Retter in der Not.. wortwörtlich!!!

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[Paige]

Die Tür knarzte. Natürlich knarzte sie, reichte nicht schon, dass die Atmosphäre der eines Horrorfilmes glich! Horrorfilmreif erstarrte und lauschte ich. Nichts. Zögerlich wollte ich mich abwenden und es doch sein lassen, da es mir nun zu gruselig wurde, als plötzlich eine Hand mein Handgelenk umschloss und mich, als würde ich absolut nichts wiegen, in das Haus schleuderte. Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür zu, und meine Sicht wurde in Dunkelheit getränkt. Ängstlich tastete ich nach einem Lichtschalter und als ich endlich einen fand, konnte ich nicht anders als schreien.

Blut. So unendlich viel Blut war im ganzen Raum verteilt. Es zierte die Wände, die zerstörten Möbel und war im Teppich eingezogen. Doch das schrecklichste kam noch. Denn in der Mitte des ganzen Blutes lag, leichenblass und mit Wunden übersäht, eine junge, blondhaarige Frau, die ich mit Schreck als meine Schwester, die, wie mir wieder einfiel, heute mich besuchen wollte, identifizierte.

"Veronyka! NEIN!!!", schrie ich auf und wollte mich schreiend und weinend zu ihr stürzen. Doch genau in dem Moment trat ein lachender Mann aus dem Schatten direkt neben ihr und sein Anblick ließ mein Blut gefrieren. Nackte Panik machte sich in mir breit, als ich seinen Blutverschmierten Mund und seine unmenschlich spitze Zähne sah. Er grinste breit und hatte einen Irren Ausdruck im Gesicht, den ich bis jetzt nur von Mördern und Schwerstverbrechern kannte. "Ach Veronyka war ihr Name? Ich muss sagen die kleine schmeckte vorzüglich!" Immer noch grinsend beugte er sich provozierend langsam nach unten, wobei er genaustens meine Reaktion beobachtete und hob den schlaffen Arm meiner Schwester hoch. Dann riss er seinen Mund weit auf und schlug seine Zähne in ihren Arm, um mit einem Übelkeit erregenden Geräusch daran zu saugen. 

Das weckte meine Sinne und brachte mein Gehirn wieder in Gang. Würgend und zitternd stand ich auf, doch anstelle wegzurennen, tat ich das mit wohl am Abstand dämlichste in meinem Leben. Ich rannte auf ihn zu und schrie: "Nimm deine dreckigen Hände von ihr!" In Realität klang es a) überhaupt nicht so cool wie in einem Film und b) änderte überhaupt nichts an der Situation, da dieses Monster, -ja es konnte kein Mensch sein!-, weder ihren Arm fallen ließ, noch brachte es mir was, hätte er es getan, da Veronyka schon tot war, was ich auch gut wusste. Dennoch ging ich auf ihn los, um den Stolz einer Toten zu wahren. Dumm!

Sekunden später jedoch wurde mir bewusst, dass es nicht nur dumm war, sondern vermutlich auch mein Tod bedeuten würde. Nicht das es viel geändert hätte, wenn ich weggelaufen wäre, bei der Geschwindigkeit, mit der der Fremde sich auf einmal auf mich zu bewegte und mich zur Seite schleuderte, mit einem einzigen Schlag seines Armes. 

Ich knallte mit einer solchen Wucht gegen die Wand, dass eine Delle zurück blieb. Mein Kopf hämmerte und meine Sicht verschwamm. Wie in Watte gepackt drang ganz langsam die Erkenntnis durch, dass ich vermutlich lebensbedrohlich Verletzungen an Rücken und Hinterkopf hatte. Wo bleibt die Polizei?, dachte ich, als meine Sicht immer unschärfer wurde und mein Kopf nach vorne kippte. Aus dem Augenwinkel sah ich, eine verschwommene Bewegung, die auf mich zu kam. Eine Person... aber wer? Trüb drehte ich den Kopf, erkannte immer noch nichts. Worte wie: 'So süß', 'gleiche wie deine Schwester' und 'hungrig' drangen in meinen Kopf, doch wirbelten sie nur umher, ohne einen Satz zu bilden. Ich verstand nichts mehr, fühlte nur einen unangenehmen Schmerz. Ein geflüsterter Hilfeschrei, ein Wimmern und dann... war es weg. 

Ein so lautes Geräusch, dass es meine Blase durchdrang und mir ein schmerzerfülltes Stöhnen entlockte, ließ meine Sicht sich für einige Sekunden klären. Das Bild das sich mir bot, brannte sich für immer in meinen Kopf. Ein Mann stand nun vor dem knieenden und verängstigten Mörder meiner Schwester. Ich kannte ihn, es war Michael. Doch etwas war anders, als bei unserer ersten Begegnung. Seine Augen glühten blau und hinter ihm warf die Wand lange Schatten in form von majestätischen Engelsflügeln. Seine Hand ruhte auf der Stirn des Mörders und im nächsten Moment erfüllte ein so grelles Licht den Raum, dass die Dunkelheit mich zu verschlingen begann. Alles was ich noch mitbekam war, dass sich jemand neben mich kniete und mich Wärme durchflutete.

Angel's childWo Geschichten leben. Entdecke jetzt