Wieso immer die Menschen die ich liebe!?

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[Dean]

"Wie geht es ihm?", fragte ich besorgt, sobald Cas aus dem Zimmer von Jack gekommen war, wo wir den Naphil hin verlegt hatten, damit er sich ausruhen konnte. "Den Umständen entsprechend. Ich hatte euch gewarnt dass es riskant ist. Ich hatte euch gewarnt, dass es das ganze beschleunigen könnte. Seine halbe Seele ist bereits betroffen und je mehr sich von seinem Körper löst, desto schneller scheint sich der Rest zu lösen. Er hat vielleicht noch Tage, bevor seine Seele ganz verloren ist!" "Kannst du-.. Gibt es nicht noch einen anderen Weg?" "Hast du mir nicht zugehört!? Jack stirbt, Dean! Und nichts, was ich tun kann, wird das verhindern, dass liegt nicht in meiner Macht!", schrie der Engel mich fast schon an, eher er sich zornig abwand. Es war klar, dass er mir die Schuld gab. Das war ja auch richtig so, immerhin hatte ich sowohl ihn als auch Jack gedrängt, diese riskante Aktion durchzuführen und jetzt war Jacks Seele so gefährdet, dass sich selbst Cas nicht mehr daran traute.

In meiner Verzweiflung tat ich etwas, dass ich Ewigkeiten nicht mehr gemacht hatte. Ich ging in mein Zimmer und fing an zu beten.

Chuck, ich weiß das du mich hören kannst und das du immer noch irgendwo da draußen bist. Ich fleh dich an, bitte, du musst uns helfen. Ein Freund von mir-.. Quatsch, ein Junge, der quasi wie ein Sohn für mich ist, ist in Lebensgefahr und keiner von uns kann ihm mehr helfen. Ich fleh dich an, bitte hilf ihm!

Doch als ich die Augen aufschlug, passierte -wie sollte es auch anders sein- gar nichts. "Verfluchter Mistkerl!", brüllte ich und begann mein ganzes Zimmer auseinander zu nehmen, bevor ich erschöpft auf mein Bett sank und einfach dasaß und auf meine Uhr starrte. Stunden vergingen und aus Mittag wurde früher Abend.

Ein hastiges Klopfen unterbrach meine Gedankengänge. Ich sah auf und sah Sam ins Zimmer stürmen. Als mir sein Blick auffiel, war ich sofort in Alarmbereitschaft.

"Schnell, er hat einen weiteren Anfall!"

[Paige]

Dazusitzen und nichts tun zu können, war mit Abstand das schlimmste und scheußlichste Gefühl, dass ich jemals gespürt hatte und leider verspürte ich es wegen meiner Schwangerschaft viel zu häufig. Doch gemischt mit der Panik, die ich nun verspürte, weil ich auch noch zusehen musste, wie jemand den ich liebte starb, dass war um einiges schlimmer. Und das ich nun auch noch fühlte, wie Kaylas Sorge sich dazu mischte, machte es nicht unbedingt besser!

Kaum war Dean ins Zimmer gestürzt, hatte der junge Naphil zum dritten mal begonnen zu krampfen und irgendwas in mir sagte, dass er das nicht mehr lange durchhielt. "Sein Herz wird langsamer, er erträgt diese Anstrengung nicht.", bestätigte Cast meinen Verdacht. Weinend wand ich mich an Gabriel. "Bitte, du musst doch was tun können. Du bist ein Erzengel!" Doch er schüttelte nur niedergeschlagen mit seinem Kopf. "Zu viel hat sich bereits gelöst. Vielleicht wenn ich es an Cas Stelle am Anfang versucht hätte.. Aber es hätte wahrscheinlich auch nichts bewirkt!"

"P-Paige, S-Sam, D-Dean!" "Jack!" "Hey wie geht es dir?", fragte Dean sofort, doch offensichtlich konnte der Naphil nicht sprechen. Stattdessen streckte er zittrig seine Hand nach mir aus und legte sie auf meinen Bauch, während sein Blick voller Zuneigung war. Und dann wurde er leer. "Jack? Jack!"

Doch der Naphil antwortete mir nicht mehr, er würde nie wieder antworten!

Während alle zu ihm rannten und seinen Namen schrien, stolperte ich rückwärts und versuchte zu begreifen, was hier passiert war. Nein, Nein, Nein, nicht schon wieder!, schoss es mir durch den Kopf. Wieso immer die Menschen die ich liebe? Wieso?!

Kummer, Wut, Angst, Hass, Hilflosigkeit! So vieles, dass mich erstickte. Ich konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen. Ich ertrinke!! Hilfe! Es staute sich, der Damm, er bekam Risse. Keine Tränen rollten, kein Ton gelang mehr an meine Ohren. Da war nur noch ich und meine Emotionen...

Und dann schrie ich, ließ all die Energie, den Druck in mir frei und fühlte gleichzeitig, wie mich etwas machtvollen von dem Bunker wegzog!

[???]

Kummer, Wut, Angst, Hass, Hilflosigkeit. Negatives! Will dem entkommen, will das es verschwinden, will das es aufhört. Spüre, wie sich die vertraute Wärme in mir selbstständig macht, versucht meinen Wunsch zu erfüllen.

Kummer, Wut, Angst, Hass, Hilflosigkeit. Verschwindet nicht. Stecke fest. Werde es nicht los. Will es nicht fühlen, will es nicht spüren, will das es geht!

Kummer, Wut, Angst, Hass, Hilflosigkeit. Unser Schrei verstummt nicht. Die Qual wird nicht kleiner. Möchte ihr das abnehmen, kann aber nicht helfen. Es soll leiser sein. Bitte..-

Da ist etwas, dass zerreißt alles, zerstört das Trugbild der perfekten und schönen Welt. Zerstört Zuhause, Familie, alles!

Jack! Wo bist du? Ist ihr erster Gedanke.

[Michael]

Ich fühle sie wieder. Ich hörte sie, um genauer zu sein. Ihr Schrei war so entsetzlich laut, dass ich Angst bekam, dass selbst Engel aus anderen Welten ihn hörten. Selbst hier spürte ich, wie meine wahre Form schmerzhaft gegen meine Hülle drückte und ihr zu entkommen versuchte. Jeder würde nun wissen, dass eine Nephelin wiedergeboren wurde. Aber keiner wusste -hoffentlich- das sie mit meinem Kind schwanger war.

Ich weitete meine Sicht aus, um sie aufzuspüren und fand sie recht bald. Doch plötzlich änderte sich ihr Standort. Irritiert beobachtete ich, wie sie alle paar Sekunden woanders auf der Welt auftauchte. Mal in Chile, dann wieder Pakistan, dann Ägypten, dann Spanien und so weiter. Sie benutzt die Macht der Naphilin um zu fliegen!, wurde mir bewusst, aber gleichzeitig auch, dass ich sie so nicht bekommen würde, es sei denn, ich würde meine Tochter reinlegen.

Ich konzentrierte mich auf ihre Energie und versuchte meine Gnade Wärme und Geborgenheit verstrahlen zu lassen. Und tatsächlich. Es dauerte nur 15s, da rauschte es einmal leise und Paige saß vor mir am Boden, immer noch schreiend vor Kummer, doch ihre Umgebung nicht wahrnehmend. "Sh, alles wird gut!", flüsterte ich und hüllte sie in meine Macht, während sie langsam einschlief. Auch wenn ich ziemlich angepisst war, so hatte sich Paige meinen Respekt verschaffen, mit ihrem Mut und ihrer Stärke. Sie war stärker als diese behaarten Affen, sie war es würdig, die auserwählte Mutter meines Kindes zu sein. Außerdem musste meine Tochter mich immer noch als gutes Vorbild sehen, damit sie mich nicht von sich stieß, wie Jack bei Lucifer, der dann diesen nervenden Engel Castiel zum Vater gewählt hatte.

Ich brachte Paige unddas Kind beide in eine Lagerhalle, wo ich ein separates Zimmer kreierte, miteinem Bett wo ich die Nephelin hineinlegte. Mit einem Fingerschnipsen war dasFenster verriegelt, und der Raum engelssicher. Dann verließ ich breit grinsendden Raum und sicherte die ganze Lagerhalle. Dieses mal würde ich mich bedeckthalten und einfach warten, bis meine Tochter geboren wurde, bevor ich micheinmischte und die Winchesters vernichtete. Dieses mal würde ich kein Risikoeingehen. Zudem war ich auch immer noch extrem schwach, sodass ich esvielleicht gerade so mit der Macht eines Seraphs aufnehmen konnte, aber aucheher mit Mühe und Not. Ich musste unter allen Umständen verhindern, dass sievor der Geburt der Naphilin noch einmal in die Hände der Winchesters fiel.

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