Ein dämlicher Plan

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[Paige]

"Werden wir dann schon wieder so lange getrennt sein?", fragte Jack traurig, während er mir half einen Koffer zu holen, und meine Klamotten rein zu räumen. Ok gut, er machte es alleine und ich saß faul auf dem Bett, doch jedes mal wenn ich zu helfen versuchte, schickte er mich wieder zurück um mich hinzusetzten. Und das von jemanden, der über 20 Jahre jünger war als ich!

"Nein Jack. Du kannst ja anstelle von Castiel oder Gabriel mal ab und zu vorbeischauen, der Vorteil wenn man sich teleportieren kann. Du kannst auch einfach so mal vorbeischauen, nur nicht Nachts. Aber mich wirst du niemals stören und keiner wird uns wieder so lange voneinander trennen!", nahm ich mir fest vor und lächelte ihm zu. Irgendwie tat es mir schon leid, ihm vorhin nicht das Vertrauen entgegen gebracht zu haben, auf mich aufzupassen, doch ich fühlte mich nicht wohl beim Gedanken 24/7 von einem Engel beobachtet zu werden, selbst dann nicht, wenn es der niedliche Jack war.

"Wer wird von wem getrennt?" Ich schrie erstickt auf. "Dean!! Hör auf mich so zu erschrecken!" Der Winchester grinste provozierend und setzte sich neben mir aufs Bett, dann runzelte er die Stirn. "Wieso packt Jack deine Sachen?" "Wärst du eben dagewesen, dann wüstest du, dass ich in ein Motel in Lebanon umsiedle. Der Bunker ist kein sicheres Versteck für mich mehr. Die rothaarige Jägerin kommt mit." "Charlie?" "Ja, genau." Dean sah nicht so aus, als würde er die Idee gutheißen, sagte aber nichts, sondern schwieg einen Moment, eher er Jack half und ihm einige Pullover anreichte. -Seit wann war er denn so hilfsbereit?- Auch ich half nun, in dem ich heimlich schon mal meine Hygieneprodukte zusammen suchte. Ich steckte sie in meinen Konturbeutel den ich auf meiner Hinreise mitgenommen hatte und schiss diesen in den Koffer.

"Wann fahrt ihr?" "Morgen." Dean nickte. Währenddessen wurden er und Jack fertig und Jack ging mit einem Winken. "Dann werden wir uns wahrscheinlich nicht mehr sehen..-", murmelte er und sah zu Boden. Ich lächelte. Dean mochte auf hart tun, doch er hatte einen weichen Kern und ich hatte schnell mitbekommen, dass seine anfängliche Abneigung nicht gegen mich war. Auch wenn ich mittlerweile Vertrauen in ihn hatte, wenn es um mich ging und das er mich nicht töten würde, schenkte ich ihm keins mehr, wenn es um meine Tochter ging. Er glaubte einfach viel zu sehr, ein Monster in ihr zu sehen, dass er gezeugt hatte. Er hielt sich für ein Monster und glaubte, dass auch wenn es Michaels Kind war, sie werden würde wie er, weil er miterlebt hatte, wie Michael meine Tochter gegen Deans Willen mit mir gezeugt hatte. Er glaubte er hätte mich vergewaltigt. Das genau er aber das beste war, was meiner Tochter passieren könnte, wollte er nicht realisieren. Daher nahm ich seine Hand und legte sie auf meinen Bauch, wie ich es an dem Tag meiner Entführung getan hatte. Erst später wurde mir bewusst, wie gefährlich das war, immerhin hätte meine Tochter wieder Besitz von ihm ergreifen können und mit ihrer Macht meinen Aufenthaltsort Michael verraten können. Allerdings schien sie dieses Mal selber vorsichtiger zu sein, denn in mir breitete sich nur das warme Gefühl von Zuneigung und Geborgenheit aus.

"Ich weiß du denkst, du hättest was mit der Zeugung dieses Kindes zu tun und das sie deshalb ein Monster wird, Dean, doch weißt du was? Ich wünschte mir, das lieber du der Vater wärst, als Michael, denn du wärst ein großartiger Vater Dean! Du bist kein Monster, ebenso wenig wie meine Tochter, deshalb will ich, das du ihr eine Chance gibst. Denn du kannst sie fühlen und musst gestehen, nichts von dem, was du wahrnimmst ist eine Bedrohung!"

~

Am nächsten Morgen wurde ich schon um sechs aus dem Bett gequält und in ein Auto gezerrt. "Na komm schon, normalerweise wären wir noch früher los, aber Sam meinte, du wärst ein wenig empfindlich da." Ich schnaubte spöttisch, noch halb am schlafen und murmelte: "Ich bin Ärztin, wenig Schlaf ist mein Hauptberuf. Das liegt an der Schwangerschaft, es zerrt an meinen menschlichen Kräften eine Naphilin auszutragen!" Charlie lachte. "Du kannst ja während der Fahrt schlafen." Und noch während sie ihre eigenen Taschen ins Auto hievte, schlief ich wieder ein.

Ich erwachte unter krampfhaften Schmerzen, die mich zum schreien brachten. "Ach du Scheiße-..", schrie die rothaarige Fahrerin erschrocken auf fuhr beinah in die Leitplanke. Geschickt brachte sie den Wagen rechtzeitig wieder in die Spur und fuhr rechts ran, eher sie aus dem Wagen sprintete und die Beifahrertür aufstieß. "Paige? Paige? Komm schon, rede mit mir! Sag etwas! Verdammt!"

Die Schmerzen wurden immer schlimmer, ich nahm Charlie kaum noch wahr, ihre Stimme wurde in den Hintergrund gedrängt. Alles worauf ich mich konzentrieren konnte, waren die Schmerzen, die von meinem Bauch aus durch meinen ganzen Körper gingen. Wimmernd rollte ich mich zusammen und weinte, während ich halb bewusstlos darauf wartete, dass es besser wurde. Erst nach einer Ewigkeit schien der Schmerz endlich wieder weniger zu werden und ich fing an, meine Umgebung wieder Stärker wahrzunehmen. Ich hörte Charlie, die mit einer, mir vertrauten, männlichen Stimme diskutierte.

"Cha-..Charlie?", krächzte ich und sofort war die Rothaarige da und sah mich besorgt an. Einen Moment später tauchte Castiel neben ihr auf. "Geht es dir gut?", fragte Charlie besorgt und untersuchte mich nach Verletzungen. "Es geht.", hauchte ich heiser. "Ich kann leider nichts gegen den Schmerz machen, außer dich in eine Ohnmacht schicken, wenn er zu schlimm wird.", erklärte mir Cas mitfühlend und sendete mir einen mitleidigen, aber auch traurigen Blick, was ihn aus meiner Sicht gleich doppelt so menschlich machte, als ohnehin schon. "Schon okay, danke. Schwach lehnte ich mich gegen den Sitz. "Auch dir, danke!", nuschelte ich zur Rothaarigen. "Wir wurden uns noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Paige Campbelle, freut mich." "Ich bin Charlie Bradbury, Kommandantin in der Widerstandsbewegung gegen Michael. Freut mich auch, aber mach das nie wieder, hörst du! Mir verschweigen, dass du einfach umkippen kannst." Ich grinste schwach. "Das wäre aber nicht halb so spannend."

Nach dieser weniger schönen Bekanntmachung verabschiedete sich Castiel und wir fuhren weiter. Es dauerte nicht mehr lange, da waren wir da. Cas wartete bereits, nur um mich in das Zimmer zu teleportieren, in das Charlie gerade eincheckte. Dann verschwand er erneut und es waren nur noch Charlie und ich. "Nun, was machen wir jetzt?" "Das ist eine gute Frage!", antwortete die Rothaarige, bevor sie hinterhältig zu grinsen begann. "Ich hätte da so eine Idee..-"

[Erzähler]

"Ich mag diesen Plan nicht, wenn Michael sie findet, sind sie schutzlos und haben nichts gegen ihn!", regte sich der älteste Winchester auf. Sein Bruder, seine Mutter und Castiel versuchten ihn zu beruhigen, während Bobby, Gabriel, Jack und die anderen Jäger die gerade hier waren einfach nur stumm zusahen, wie sich die vier 'stritten'.

"Dean, im Bunker ist es für Paige und die Naphilin viel gefährlicher! Michael hat sie hier schon einmal gefunden, dass ist der erste Ort, wo er suchen wird.", argumentierte Sam. "Michael ist nicht blöd. Er weiß wo wir uns versteckt halten. Wenn er sie hier nicht findet, werden seine Monster als erstes in die Motels stürzen und dann ist Charlie alleine. Wenigstens ein Engel sollte bei ihnen sein.", regte sich sein Bruder auf. "Dean, Charlie hat Sprühdosen mitgenommen, um das Zimmer Engels- und Dämonensicher zu machen. Selbst Cas kann nur Außerhalb des Motels auftauchen, was bedeutet, dass es einigermaßen sicher ist. Und Charlie ist gut genug um die Monster zu besiegen. Außerdem wird sie zu Jack oder Castiel beten, sollte die Situation zu heikel werden!", sagte Mary in einem beruhigendem Ton. "Mir gefällt es dennoch nicht. Dies Engelsigillen werden Michael nicht aufhalten. Und das Charlie alleine ist..-" "Meine Güte Dean, neben deiner Sorge sie könnten getötet werden, ist dein Hauptproblem doch eigentlich, dass du den Nephilim nicht mehr im Auge behalten kannst!" Wütend sah Dean seinen Bruder an, doch dieser starrte genauso genervt und wütend zurück. "Was? Willst du mir jetzt ehrlich vorgaukeln, dass würde nicht stimmen? Sei ehrlich zu dir selber Dean, dir geht es nur darum, dieses Kind zu töten. Aber genau das ist es...ein Kind und kein Alien mit neun Tentakeln und einem Mund, besetzt mit Reißzähnen, dass am liebsten Neugeborene frisst!" Damit rauschte Sam aus dem Raum und Stille herrschte.

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