[Michael]
Ich war wütend. Sehr wütend. Und Massen von meinen Monstern mussten deswegen ihr Leben lassen.
"OLIVIA!", brüllte ich und ängstlich kam die Werwölfin und verneigte sich hastig. "J-ja H-herr?" "Neuigkeiten?!", fauchte ich und brauchte echt alle Kontrolle, um sie nicht einfach in der Luft zu zerreißen.
"K-keine H-herr." Ich schnipste und sie explodierte. "Noch einer der mir schlechte oder gar keine Neuigkeiten bringen will?" Alle Monster zogen sich hastig in ihre eigenen Schatten zurück. "Nein?! DANN BRINGT MIR, VERDAMMT NOCHMAL, DIESE NEPHELIN UND MEIN KIND! UND DEN WINCHESTER GLEICH MIT!!!"
Die Monster fielen beinah über sich selber, bei dem Versuch, als erster draußen zu sein. Missmutig wand ich mich ab und mein Blick fiel auf einen Spiegel. Meiner Alternativhülle hatte der Gebrauch meiner Gnade nicht gut getan. Am Kinn und am Hals begann sie sich bereits aufzulösen, dabei hatte ich sie vor nicht einmal einer Woche gewechselt. Meine Gnade war eben die Mächtigste.
Seufzend setzte ich mich auf einen der vielen Stühle und krempelte mir den Ärmel meines Anzuges hoch. Würde ich die Beiden erst einmal wieder unter meiner Gewalt haben, würde ich sie lehren, es nie wieder zu wagen, sich gegen mich zu erheben. Besonders der Winchester würde leiden, da ich Paige ja leider nichts antun konnte, wegen meinem Kind. Aufgrund von Lucifers Bengel wusste ich nämlich, dass das Kind einen auch schon vor der Geburt wahrnahm. Und leider musste ich davon ausgehen, dass sie bereits einen schlechten Einfluss auf mein Kind hatte.
Ein plötzliches Erbeben meiner Gnade ließ mich beinah vom Stuhl fallen. Konzentriert horchte ich in mich herein. Und plötzlich spürte ich es, nein sie, meine Tochter und ihre Gnade. Ich konnte sie fühlen, da auch meine Gnade sich zu regen begann. Meine Augen glühten blau auf und meine Flügel entfalteten sich, während meine Hülle stärker zu bröckeln begann. "Paige, ich komme!", zischte ich und mit einem gewaltigen Schlag meiner Schwingen war ich verschwunden, auf dem Weg zu meiner Tochter.
[Paige]
Sam hatte uns aus unserem verblüfften Schweigen gerissen, nachdem Dean und ich uns wieder gelöst hatten und das Leuchten verschwunden war, in dem er Dean gesagt hatte, sie hätten eine Spur gefunden. Nun klebte ich an beiden, die auf dem Weg zur Bunkertür waren und jammerte ihnen die Ohren voll.
"Bitte nehmt mich mit. Und wenn ich nur recherchiere. Wenn ich noch einen Tag hier drinnen verbringen muss, mit Cas und/oder Jack als Babysitter, dann begehe ich Selbstmord, Baby hin, Baby her!" Natürlich war das nicht ernst gemeint. "Nein, du kommst nicht mit, da draußen ist die Gefahr das dich Michael bekommt viel zu groß! Außerdem kannst du dich gar nicht umbringen, Kelly hat es bei Jack versucht und er hat sie wieder zurückgeholt!" Mit offenem Mund starrte ich Dean an und vergaß, was ich eigentlich sagen wollte. "Was?! Sie hat wirklich versucht, sich und ihr Kind umzubringen?" "Nun ja, sie dachte ja auch, dass sie das absolut Böse in sich tragen würde, Satans Sohn oder auch den Antichristen.", erklärte Sam. "Wie...wie hat sie ihn dann trotzdem geliebt? Oder hat sie das etwa gar nicht?! Wie konnte Jack dann so...positiv werden?" "Oh, sie hat Jack geliebt. Aber erst nachdem er sie gerettet hat, denn ab da an war sie überzeugt, dass er das aus Liebe tat.", meinte Dean und schob mich ein Stück von ihm, Mary, Sam und Cas weg. "Hör zu, du bleibst hier. Du weißt wieso. Also, mach keine Dummheiten!" Missmutig starrte ich ihn an. Seit er die Macht meiner Tochter gespürt hatte, verhielt er sich anders. Nicht unbedingt offener meiner Tochter gegenüber, doch wesentlich freundlicher mir gegenüber. Und das war doch schon einmal ein großer Fortschritt für innerhalb weniger Stunden. Denn wenn er mir vertraute und ich ihm anfing vertrauen zu können, würde das sich vielleicht auch auf seine Beziehung zu meiner Tochter auswirken.
"Meinetwegen!" Ich verdrehte die Augen. "Aber passt auf euch auf. Besonders du Dean! Du weißt, Michael will auch dich haben." "Jaja, mir passiert schon nichts.", antwortete der Winchester Augenverdrehend und bekam von den anderen komische Blicke zugeworfen, weil wir plötzlich ganz normal miteinander redeten. Allerdings ignorierte er das und schon kurz darauf brachen die vier auf. Seufzend machte ich mich auf den Weg, um Bobby und Jack zu suchen.
Nach einer Dreiviertelstunde gab ich es auf und wollte gerade durch den Hauptraum wieder in Richtung meines Schlafzimmers gehen, als die Lichter rot wurden und Alarmsirenen ansprangen. Fast im selben Moment begannen die Wände des Bunkers gefährlich zu beben und ängstlich sah ich an die Decke, um mich zu versichern, dass sich dort nicht Risse bildeten und gleich riesige Steine auf mich knallen würden.
"Paige? Alles in Ordnung bei dir?" Ich wand mich um und atmete erleichtert auf, als ich Bobby auf mich zueilen sah, Jack im Schlepptau. "Ja ich glaube schon, a-.." Weiter kam ich nicht, als ein lautes Knallen ertönte. Die Tür des Bunkers war aufgeflogen und ein grelles Licht erfüllte das Innere. Einige Sekunden lang konnte keiner etwas sehen, dann ging es zurück und enthüllte einen Mann, mit riesigen Schwingen als Schatten an der Wand hinter sich und blau glühenden Augen. Ein Kribbeln ging von meinem Bauch aus durch meinen Körper und ein Gefühl, dass nicht meins war, stieg in mir auf. Neugierde. "Nein, nein, nein Süße! Er ist vielleicht dein Erzeuger, aber nicht dein dich liebender Vater! Er ist derjenige, der allen hier wehtun will und wird. Er hat Dean wehgetan und wird es auch in Zukunft versuchen!", flüsterte ich, während Michael langsam seine Flügel einklappte und alle anderen in Angriffsstellung gingen. Als würde sie mich hören können, verschwand das Gefühl der Neugier in mir und machte einem gefühllosen, geradezu kalten Gefühl Platz.
Dann begann Michael zu sprechen. "Meine liebe Paige. Du hast da was, dass mir gehört!"
[Dean]
Die Reifen des Impalas quietschten und der Motor heulte, während ich aus meinem Baby alles rausholte, was sie hatte. "Schneller Dean, schneller!", murmelte Sam und sah beunruhigt aus dem Fenster. Seit Cas verschwunden war, weil Jack um Hilfe gebeten hatte, rasten wir in dem Impala den Weg zurück nach Lebanon. "Schneller geht es nicht!", knurrte ich zurück, versuchte aber dennoch das Gas weiter runterzudrücken, dabei war die Pedale schon im Anschlag. "Hört auf zu streiten und du konzentriere dich aufs fahren Dean. Das letzte was wir brauchen ist ein Autounfall mit dem Tempo!", meinte Mum und wir verstummten. Kaum waren wir beim Bunker angekommen und der Wagen angehalten, sprangen wir hinaus und eilten zur Bunkertür. Welche nebenbei aus den Angeln gerissen war.
"Nicht gut!", murmelte Sam und wir eilten ins Innere. Im Hauptraum bot sich uns ein schrecklicher Anblick. Überall waren verletzte Leute, teils noch ohnmächtig, teils gerade wieder aufgewacht. Stühle waren zerbrochen, Tische und Regale mit Büchern umgeworfen. Eine Stelle am Boden war verrußt, wie als wäre die Attacke eines Engels daneben gegangen. Mit einem Blick suchte ich den Raum ab und fand schließlich Jack und Bobby die gerade Cas aufhalfen.
"Jungs, Mary, gut das ihr hier seid.", meinte Bobby, als wir zu ihnen eilten. "Wo ist Paige?", unterbrach ich ihn. "Ich habe versucht sie zu beschützen Dean, ehrlich. Ich hab es versucht! Aber er war zu stark..-", sagte Jack mit trauriger Stimme, die mein Blut gefrieren ließ. Oh nein, bitte nicht. "Wo. Ist. Paige?!", wiederholte ich mich, bedrohlich gelassen. "Michael hat sie Dean.", sagte Cas und sah mich an. "Sie ist mit ihm gegangen, um uns vor ihm zu beschützen. Es tut mir leid Dean, ich habe versagt." Er ließ den Kopf hängen, während ich bitter den Kopf schüttelte. "Nein Cas, hast du nicht. Ich habe versagt!"
Dann drehte ich mich einmal um mich selber. Wütend rammte ich meine Faust in die Wand hinter mir und ignorierte den Schmerz und das Blut, dass nun anfing, über meine Hand zu laufen. "VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL!!!", brüllte ich, sodass alle zusammenzuckten und mich anstarrten, was ich jedoch gekonnt ignorierte. Michael hatte die Naphilin und Paige. Wieso hatte ich mich von den Anderen überreden lassen, dem Kind eine Chance zu geben? Ohne fies oder brutal sein zu wollen, aber der Erzengel war auch schon ohne ein Nephilim gefährlich genug!
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Angel's child
FanfictionPaige Campbelle. Eine junge Ärztin Ende 20 die noch ein ganzes Leben vor sich hat, bis zu einem Schicksalhaften Tag, wo plötzlich ein verletzter, sehr merkwürdiger Mann in die Notaufnahme kommt und sich als Michael vorstellt. Und plötzlich erfährt P...